Nun, wünschen würden wir uns das ja, denn sein bisheriges Investitionskonzept haben wir dann doch sehr kritisch gesehen und dies in unseren Artikeln auch immer wieder begründet. Möglich, dass Falk Raudies diese Kritik irgendwann leid war und sich gesagt hat: „Machen wir mal was Anderes“. Aber ob das auch etwas Besseres ist, ist dann die nächste Frage. In der Veröffentlichung der FCR Immobilien AG heißt es:
„Die FCR Immobilien AG, ein auf Einkaufs- und Fachmarktzentren mit attraktivem Renditepotenzial in Deutschland fokussierter Investor, beginnt mit der Vermarktung ihres Wohnimmobilienprojekts in Bamberg. Errichtet werden in attraktiver Lage der Stadt 141 Studentenapartments, zusätzlich wird im Erdgeschoss ein Gastronomiebereich geschaffen. Eine Tiefgarage mit Stellplätzen sowie weitere Stellflächen und ein extra Fitnessbereich im Objekt runden das Angebot ab. Die Kaufpreise beginnen bei 95.000 Euro. Die erwartete Mietrendite beläuft sich auf 4 %. Das Exposé des Projekts ist unter www.fcr-immobilien.de abrufbar.
Die Immobilie mit einer Gesamtfläche von über 4.000 m² wird als energiesparendes Effizienzhaus auf einem rund 2.300 m² großen Grundstück errichtet und ist fußläufig von der beliebtesten Einkaufsstraße Bambergs entfernt. Die Otto-Friedrich-Universität ist durch eine sehr gute Anbindung einfach und schnell erreichbar. Bei der Konzeption und Umsetzung greift die FCR Immobilien AG auf ihr umfangreiches Immobilien Know-how zurück. So ist die Gesellschaft als Investor, neben dem Schwerpunkt Einkaufs- und Fachmarktzentren, auch seit Jahren im Wohnungsbereich tätig. Die Fertigstellung der Studentenapartments ist für Anfang 2020 geplant. Bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart haben erste Investoren Interesse an dem Erwerb von Studentenapartments bekundet.“
Zumindest aus unserer Sicht ist das erst einmal ein Fortschritt, aber warum ausgerechnet die erste vernünftige Investition von Falk Raudies nun als „Aufteilergeschäft“ vermarktet wird, das erschließt sich uns nicht. Diese Investition gehört aus unserer Sicht in den Eigenbestand des Unternehmens, um das Risiko der anderen bereits getätigen Immobilieninvestitionen zumindest etwas abzufedern. Was wir uns natürlich auch fragen, ist, wenn das Unternehmen hier der Investor ist, seit wie vielen Jahren es im Wohnungsbereich tätig ist. Ist das Marketing oder kann man das dann auch nachhaltig belegen?
Das Unternehmen FCR Immobilien AG gibt es seit Febraur 2014 laut dem Unternehmensregister.
Amtsgericht München Aktenzeichen: HRB 210430 | Bekannt gemacht am: 26.02.2014 12:00 Uhr |
In ( ) gesetzte Angaben der Anschrift und des Geschäftszweiges erfolgen ohne Gewähr. | |
Neueintragungen | |
25.02.2014 | |
FCR Immobilien Aktiengesellschaft, München, Dantestraße 27, 80637 München. Aktiengesellschaft. Satzung vom 05.12.2013 mit Nachtrag vom 15.01.2014. Geschäftsanschrift: Dantestraße 27, 80637 München. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb, Verwaltung, Nutzung und Verwertung von Grundstücken, Bauten und Beteiligungen aller Art, insbesondere Beteiligung an Unternehmen, die sich auf dem Gebiet der Betreuung, Bewirtschaftung und Verwaltung von Immobilien in allen Rechts- und Nutzungsformen betätigen, sowie Vornahme aller damit im Zusammenhang stehender Geschäfte. Die Gesellschaft übt keine Tätigkeit aus, die einer staatlichen Genehmigung bedarf. Grundkapital: 1.000.000,00 EUR. Ist nur ein Vorstandsmitglied bestellt, so vertritt es die Gesellschaft allein. Sind mehrere Vorstandsmitglieder bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied gemeinsam mit einem Prokuristen vertreten.Vorstand: Schrade, Matthias, Gröbenzell, *07.04.1979. Vorstand: Raudies, Falk, München, *28.11.1974, einzelvertretungsberechtigt. Gesamtprokura gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied: Raudies, Thorsten Jörn, Bad Wildungen, *11.07.1983. Entstanden durch Umwandlung der FCR Immobilien & Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG, mit dem Sitz in Krailling (Amtsgericht München HRA 82904). Nicht eingetragen: Den Gläubigern des formwechselnden Rechtsträgers ist, wenn sie binnen sechs Monaten nach dem Tag, an dem die Eintragung des Formwechsels nach § 201 UmwG bekannt gemacht worden ist, ihren Anspruch nach Grund und Höhe schriftlich anmelden, Sicherheit zu leisten, soweit sie nicht Befriedigung verlangen können. Dieses Recht steht ihnen jedoch nur zu, wenn sie glaubhaft machen, dass durch den Formwechsel die Erfüllung ihrer Forderung gefährdet wird. |
Hier dem geneigten Aktionär und Anleger zu suggerieren, dass das Unternehmen dort bereits langjährig tätig ist, halten wir dann für grenzwertig. Langjährig könnte man dann mal so ab dem fünften Jahr ansehen, wenn man anderthalb Augen zudrückt. Zusätzlich sehen wir hier natürlich auch das Vermarktungsrisiko. Möglich, dass es dann irgendwann „Restanten“ gibt, die man nicht verkauft. Das Risiko trägt eben nicht Falk Raudies, sondern die Anleihegläubiger und die Aktionäre des Unternehmen FCR Immobilien AG.
Nach Corestate, Youmex, Deutsche Studenten Wohnen und anderen will nun FCR – ein Einkäufer von Fachmarktzentren nun Studentenwohnung entwickeln und betreiben. Da sind wir mal gespannt…
Ob das den Zeichnern der laufenden Anleihe so erklärt wurde und diese wissen, wofür ihre Mittel verwendet werden? Stehen doch bei Immobilienentwicklungen ganz andere Risiken da als bestehende Shopping auf dem Land günstig zu kaufen und zu hoffen, dass man diesen in ein paar Jahren etwas teurer wieder flippen kann.