Fernwärme

Published On: Sonntag, 21.04.2024By Tags:

Die Fernwärmepreise in Deutschland bleiben auch zu Beginn des Jahres 2024 auf einem hohen Niveau. Laut einer Analyse des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), die 31 Fernwärmenetze umfasst, zahlen Bewohner von Mehrfamilienhäusern durchschnittlich 17 Cent pro Kilowattstunde in großen Wärmenetzen und 20 Cent in kleineren Netzwerken. Fernwärme bleibt für viele Verbraucher ein undurchsichtiger Markt, kontrolliert durch wenige Anbieter ohne transparente Preisgestaltung.

Ramona Pop, Vorständin des vzbv, fordert eine dringende Reform: „Der Fernwärmemarkt muss verbraucherfreundlicher gestaltet werden. Die Preisbildung ist für die Verbraucher aktuell nicht nachvollziehbar, was sich ändern muss. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie die Fernwärme-Verordnung novelliert und für faire sowie transparente Preise sorgt.“

Die seit Anfang 2023 durchgeführte Marktbeobachtung des vzbv zeigt signifikante regionale Preisunterschiede und Schwankungen. Beispielsweise stieg der Preis in Leipzig von 17 auf 20 Cent pro Kilowattstunde, während er in Stuttgart im gleichen Zeitraum von 22 auf 17 Cent fiel.

Um die Preisgestaltung für Verbraucher transparenter zu machen, schlägt Pop die Schaffung eines bundesweiten Wärmenetzregisters und einer entsprechenden Wärmenetzkarte vor. Zudem fordert der vzbv eine grundlegende Überarbeitung des aktuellen Systems, das die Kosten für Fernwärme über Marktindizes abbildet, sowie die Einrichtung einer bundeseinheitlichen Preisaufsicht durch eine unabhängige Behörde.

Der methodische Ansatz des vzbv umfasst die quartalsweise Erhebung von Preisdaten ausgewählter Fernwärmenetze. Die Auswahlkriterien beinhalten das größte Netz der einwohnerstärksten Stadt jedes Bundeslandes und, mit Ausnahme von Bremen, ein weiteres, möglichst kleines Netz. Der Vergleich der Effektivpreise beruht auf einer angenommenen jährlichen Wärmeabnahme von 288 MWh für ein typisches Mehrfamilienhaus.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen hat der vzbv aufgrund exorbitanter Preissteigerungen Sammelklagen gegen die Fernwärmeanbieter E.ON und HanseWerk Natur eingereicht. Verbraucher, die von den Preissteigerungen betroffen sind, können sich diesen Klagen anschließen.

https://www.vzbv.de/pressemitteilungen/vzbv-studie-fernwaermepreise-bleiben-auf-hohem-niveau

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