Das spanische Rettungsschiff „Open Arms“ hat kürzlich mit 57 geretteten Menschen an Bord im süditalienischen Hafen Crotone angelegt und wurde dort festgesetzt. Die italienischen Behörden werfen der Crew vor, ein libysches Patrouillenboot während einer Rettungsaktion behindert und Anweisungen der italienischen Koordinationsstelle für Seenotrettung ignoriert zu haben. Parallel dazu ist das NGO-Schiff „Humanity 1“, das 126 Personen gerettet hat, auf dem Weg nach Süditalien.
Die italienische Küstenwache und Polizei verhängten nach Kontrollen eine 20-tägige Festsetzung des „Open Arms“-Schiffes und eine Geldstrafe von 10.000 Euro gegen die spanische NGO. Das Schiff, das ursprünglich dem Hafen Brindisi zugewiesen worden war, musste wegen schlechter Seebedingungen und hohem Wellengang nach Crotone umgeleitet werden. Dort wurden Kapitän und Besatzung ausführlich befragt.
An Bord des „Open Arms“ befanden sich hauptsächlich Menschen aus Syrien und Pakistan, darunter auch fünf Minderjährige. Nach der Identifizierung wurden die Geretteten in das Aufnahmezentrum in Isola Capo Rizzuto gebracht.
Die Tätigkeit ziviler Seenotrettungsorganisationen stößt bei der rechten Regierung Italiens unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf Widerstand. Ein Gesetz aus dem Vorjahr verschärfte das Vorgehen gegen NGOs im Mittelmeer, einschließlich Festsetzungen und Geldstrafen. Hilfsorganisationen beklagen, dass sie bei der Rettung von Menschen in Seenot behindert werden.
Seit Beginn des Jahres 2024 sind 916 Migrantinnen, Migranten und Geflüchtete in Italien angekommen, im Vergleich zu 3.862 im gleichen Zeitraum 2023. Insgesamt erreichten über 150.000 Personen Italien im Jahr 2023. Melonis Regierung plant, durch Abkommen mit Herkunftsländern wie Tunesien und Ägypten die Migrationsströme zu reduzieren.
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