Im Zuge der Beisetzung des bekannten Regimekritikers Alexej Nawalny in Moskau wurden laut Berichten von Menschenrechtsaktivisten einige Trauergäste festgenommen.
Es wurde berichtet, dass heute ein Mann und eine Frau in Gewahrsam genommen wurden, die sowohl an der Beerdigung am Freitag als auch an früheren Gedenkveranstaltungen für Nawalny teilgenommen hatten, wie die Organisation OWD-Info mitteilte. Eine Moskauerin musste bereits die vorherige Nacht in einer Arrestzelle verbringen, wie es heißt.
Berichten zufolge identifizierten Polizeibeamte eine Frau, die während der Gedenkfeier den Ausdruck „Gerojam slawa“ („Ehre den Helden“) aussprach, was als Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine gedeutet wurde. Dies wurde durch eine Überwachungskamera aufgezeichnet. Die Frau wurde später zu einer Geldbuße verurteilt, so OWD-Info.
Dmitri Anissimow, ein Sprecher von OWD-Info, äußerte gegenüber dem russischen Nachrichtenkanal Agentstwo, dass es verfrüht sei, von einer Welle von Festnahmen zu sprechen. Er wies jedoch darauf hin, dass seine Organisation bereits zuvor gewarnt hatte, dass die Polizei mithilfe von Videoaufnahmen und fortschrittlicher Gesichtserkennungstechnologie Teilnehmer im Nachhinein identifizieren und verfolgen könnte.
Am Tag der Beerdigung selbst wurden über 100 Personen festgenommen, wobei der Großteil der Festnahmen außerhalb Moskaus, insbesondere in der sibirischen Stadt Nowosibirsk, erfolgte. In den Tagen nach Nawalnys Ableben gab es bereits Hunderte von Festnahmen im Zusammenhang mit Menschen, die an Denkmälern Blumen niederlegten, um den verstorbenen Oppositionsführer zu ehren.
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