Fidentum/ 1. Oderfelder
Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Name ist Thomas Bremer vom Internetportal diebewertung.de aus Leipzig. Das Internetportal dürfte Ihnen nicht unbekannt sein, daher erspare ich mir eine weitere Vorstellung an dieser Stelle. Ich bitte Sie mir nachfolgende Fragen bis zum 6. Januar 2015 um 15 Uhr zu beantworten. Dafür recht herzlichen Dank.
- Ist es richtig das sich Ihre Beteiligungen in einer wirtschaftlich schwierigen Situation befinden?
- Wenn diese Information richtig ist, woran liegt dies aus Ihrer Sicht?
- Wir haben Kenntnis davon erlangt, das eine Gruppe von Investoren einen Rechtsanwalt mit der Interessenvertretung gegenüber Ihren Gesellschaften beauftragt hat (will). In diesem Zusammenhang soll es auch eine Mitteilung an die Staatsanwaltschaft in Hamburg geben, mit der Bitte zu prüfen ob eine Insolvenzverschleppung vorliegen könnte. Ist Ihnen dies bekannt?
- Wieviel Kapital haben Anleger insgesamt in ihr Unternehmen investiert?
- Welches Kapital an Sachwerten steht dem entgegen auf der Habenseite?
- Sollte eine Verwertung der Werte erforderlich sein, kann dann das eingezahlte Kapital aus Ihrer Sicht zurückgezahlt werden?
- Gerüchteweise hören wir, das Sie die Fondsanteile bzw. Beteiligungen insgesamt in Aktien umwandeln wollen. Ist diese Information so korrekt?
- Wer erstellt dann, wenn die Information zur Umwandlung richtig ist, ein Gutachten über die tatsächlich vorhandenen Sachwerte, bei deren Einbringung in die AG?
- Was passiert, wenn dieses Gutachten nicht den Wert des eingezahlten Beteiligungskapital wiederspiegeln würde?
- Warum kommen zugesagte Auszahlungen mit großer Verzögerung bzw. wie wir von Anlegern hören müssen, gar nicht zum zugesagten Zeitpunkt?
- Ist das Unternehmen Fidentum Liquide?
Sehr geehrter Herr Bremer,
nachstehend die Antworten zu Ihrer Presseanfrage von 02. Januar 2015.
1. Ist es richtig, dass sich Ihre Beteiligungen in einer wirtschaftlich schwierigen Situation befinden?
Richtig ist, dass es sich um Beteiligungen mit unternehmerischem Charakter handelt. Anders als bei z.B. festverzinslichen Staatsanleihen ist deren Bedienung von der freien Liquidität wie auch der wirtschaftlichen Gesamtsituation der Beteiligungsgesellschaft abhängig. Es ist richtig, dass sich die geplanten Auszahlungen bereits in einigen Fällen verzögert haben, und es ist sicherlich auch richtig anzunehmen, dass dies in ähnlicher Situation ähnlich vorkommen könnte. Dennoch gehen wir davon aus, die angestrebten Ergebnisse zu erreichen, wenn auch in einigen Fällen möglicherweise zeitversetzt.
2. Wenn diese Information richtig ist, woran liegt dies aus Ihrer Sicht?
Jedes unternehmerische Geschäft ist dynamisch. Eine unternehmerische Beteiligung an einem unternehmerischen Geschäft teilt diese Eigenschaft. Es ist gerade nicht ein festverzinslicher Staatsschuldtitel und muss auch in diesem Kontext eingeordnet werden. Zahlungen bei unternehmerischen Beteiligungen können aber zeitlich und ihrer Höhe nach anders ausfallen als zum Zeitpunkt der Emission unter Würdigung aller damaligen Umstände prognostiziert. Das Pfandgeschäft, das gesetzlich so stark reguliert ist wie kaum ein anderes, hat die Sicherheit der Pfänder und doch die Möglichkeit, dass Annahmen betreffs Höhe und der Zeit von Zahlungen mit dem Tagesgeschäft nicht jederzeit zur Deckung gebracht werden können. Konkret gab es Abweichungen u.a. in Dauer und Höhe der Verwertung nicht abgeholter Pfänder wie auch z.B. durch Pfandverlängerungen.
3. Wir haben Kenntnis davon erlangt, dass eine Gruppe von Investoren einen Rechtsanwalt mit der Interessenvertretung gegenüber Ihren Gesellschaften beauftragt hat (will). In diesem Zusammenhang soll es auch eine Mitteilung an die Staatsanwaltschaft in Hamburg geben, mit der Bitte zu prüfen, ob eine Insolvenzverschleppung vorliegen könnte. Ist Ihnen dies bekannt?
Wir hören fast jede Woche das eine oder andere Gerücht und wollen dennoch keine Stellung dazu nehmen. In der Vergangenheit wurde durchaus in Einzelfällen versucht, Druck aufzubauen, um – wir vermuteten auf der Gegenseite akuten Kapitalbedarf – Beteiligungen vorzeitig beenden zu können.
Wir stehen jedem Anleger nach Möglichkeit für ein faires und offenes Gespräch auf Augenhöhe zur Verfügung und sind stets an einer fairen Konfliktlösung interessiert. Sollte jemand anwaltliche Beratung wahrnehmen, so ist dies dessen gutes Recht.
4. Wieviel Kapital haben Anleger insgesamt in ihr Unternehmen investiert?
Insgesamt haben Anleger 159 Mio. Euro investiert, von denen mittlerweile 38 Mio. Euro wieder getilgt wurden.
5. Welches Kapital an Sachwerten steht dem entgegen auf der Habenseite?
Das grundlegende Prinzip des in Deutschland gesetzlich regulierten Pfandkreditgeschäfts ist Pfandkredit gegen Faustpfand. Diese Begrifflichkeiten besagen nichts anderes, dass für ein werthaltiges Pfandgut, beispielsweise eine hochwertige Herren-Armbanduhr, von einem Pfandkreditnehmer als Pfand hinterlegt wird und dieser dafür einen Pfandkredit erhält. Am Ende der Laufzeit des Pfandkredits hat der Pfandkreditnehmer die Möglichkeit, das Pfand gegen Zahlung auszulösen – oder aber dies nicht zu tun und die Verwertung des Pfands hinzunehmen. Der Pfandkreditgeber verwertet solche Pfandgüter nach gesetzlicher Vorgabe im Wege einer öffentlichen Versteigerung. Im Falle, dass der erzielte Veräußerungserlös den Betrag des Pfandkredits, Zinsen und Gebühren etc. übersteigt, erhält der Pfandkreditnehmer den übersteigenden Betrag ausgekehrt.
Pfandkredite werden stets auf der Basis von Pfändern vergeben, die individuell bewertet werden. Der Betrag, der als Pfandkredit ausgezahlt wurde, ist stets mit einem erheblichen Abschlag vom geschätzten erzielbaren Verwertungserlös versehen. Daher steht jedem einzelnen Pfandkredit ein einzelnes Pfand gegenüber. Die Summe der ausgereichten Pfandkredite ist daher planmässig stets wesentlich geringer als der voraussichtlich erzielbare Verwertungserlös der Gesamtmenge der entgegen stehenden Pfänder.
6. Sollte eine Verwertung der Werte erforderlich sein, kann dann das eingezahlte Kapital aus Ihrer Sicht zurückgezahlt werden?
Wir verweisen an dieser Stelle auf die Antwort zu Frage Nummer 5. Wir gehen stets davon aus, dass ein Pfand, sofern es zur Verwertung kommt, den Betrag des entgegen stehenden Pfandkredits, Zinsen und Gebühren etc. decken kann.
7. Gerüchteweise hören wir, dass Sie die Fondsanteile bzw. Beteiligungen insgesamt in Aktien umwandeln wollen. Ist diese Information so korrekt?
Sie beziehen sich sicherlich auf eine im November 2014 erfolgte Meldung auf einem bekannten Nachrichtenportal, die die Aufforderung „Macht eine AG daraus!“ beinhaltete. Wir bitten um Verständnis, wenn wir weder dementieren noch bejahen, denn eine Beförderung öffentlicher Spekulation ist nicht unsere Absicht. Sollten wesentliche Entscheidungen fallen, so werden wir Sie als ersten Journalisten informieren.
8. Wer erstellt dann, wenn die Information zur Umwandlung richtig ist, ein Gutachten über die tatsächlich vorhandenen Sachwerte, bei deren Einbringung in die AG?
Wir verweisen an dieser Stelle auf die Antwort zu Frage Nummer 7. Das Vorteilhafte an Pfändern ist, dass sie Ihrer Natur nach physisch vorhanden und daher überprüfbar sind.
9. Was passiert, wenn dieses Gutachten nicht den Wert des eingezahlten Beteiligungskapital wiederspiegeln würde?
Wir verweisen an dieser Stelle auf die Antwort zu Frage Nummer 7 im Zusammenhang mit der Antwort zu Frage Nummer 5.
10. Warum kommen zugesagte Auszahlungen mit großer Verzögerung bzw. wie wir von Anlegern hören müssen, gar nicht zum zugesagten Zeitpunkt?
Wir verweisen an dieser Stelle auf die Antwort zu Frage Nummer 1, die die Antwort zu dieser Frage vorwegnimmt.
11. Ist das Unternehmen Fidentum liquide?
Ja.
Wir weisen daruf hin, dass die Verwendung dieser Antworten auf die gestellten Fragen ausschließlich in voller Länge, nicht auszugsweise und nur in Zusammenhang mit den wie oben gestellten Fragen erfolgen darf. Bitte haben Sie für diensen Hinweis Verständnis.
Ein ausgesprochene BlaBla, aber mehr war nicht zu erwarten. Erinnert an andere Emissionshauses die sich in tiefgreifenden Krisen befinden oder befanden. Würde mich nicht wundern wenn es hier bald noch dramatischer wird. Hier fehlt mal wieder ein professionelles Riskmanagement.