Frauen werden von der weltweiten Filmindustrie einer neuen UNO-Studie zufolge stark diskriminiert. So seien nur rund ein Drittel aller Sprechrollen mit Frauen besetzt, heißt es in dem heute in New York veröffentlichten Bericht. „Diese Studie ist ein Weckruf, der zeigt, dass die Filmindustrie noch einen weiten Weg zu gehen hat“, sagte die Direktorin der UNO-Gleichstellungsbehörde UN Women, Phumzile Mlambo-Ngcuka. „Mit ihrem großen Einfluss auf die Wahrnehmung vieler Zuschauer spielen die Medien eine Schlüsselrolle bei der Gleichberechtigungsagenda – aber mit Einfluss kommt auch Verantwortung.“
Bei einem Anteil von über 75 PProzent an „klassischen“ Themen im Film ist das auch schwierig. Brave Heart mit weiblicher Hauptrolle wäre wohl ebenso komisch wie die Besetzung von Winston Churchil mit einer netten Dame, und auf den Fotos sieht es auch aus als hätte General Eisenhower statt einem Vorbau eher einen Unterbau gehabt. Von einer weiblichen Kompanie in Stalingrad hat auch noch niemand was gehört, und der Überlieferung nach war Attila Hunnenkönig und nicht Hunnenkönigin. Hätte man den „Partner mit der kalten Schnauze“ statt mit einem triebgesteuerten Rüden mit einer ebensolchen Hündin besetzt wäre der Aufschrei auch wieder gewaltig. Rühmliche Ausnahme war „Die Päpstin“, die allerdings in der Verfilmung tatsächlich von einer sehr maskulin anmutenden Frau dargestellt wurde. In den letzten paar hundert Jahren erlebte die Welt manchen Diktator, aber abgesehen von mancher Ehefrau in selber Rolle ist über Vorbauträger auch hier nichts glaubhaftes überliefert. Was mag eine solche Blödsinnstudie wohl gekostet haben, und wieviele arme Kinder hätte man von dem Geld ernähren, medizinisch versorgen und eine Schulbildung geben können?