Im an Skandalen nicht armen spanischen Königshaus hat es Montag eine Überraschung gegeben: Ex-König Juan Carlos will das Land verlassen und ins Ausland gehen. Der frühere Regent steht unter Korruptionsverdacht, sogar die Anklagebank droht dem 82-Jährigen. Der Kontakt zu seinem Sohn, dem derzeitigen König Felipe VI., soll längst abgebrochen sein.
Der Entschluss wurde am Montag vom Königshaus selbst mitgeteilt. Juan Carlos habe König Felipe in einem Brief informiert, hieß es. Mit seiner Entscheidung wolle er dazu beitragen, die Ausübung der Arbeit seines Sohnes als Staatschef zu erleichtern, „angesichts der öffentlichen Auswirkungen, die gewisse vergangene Ereignisse derzeit verursachen“, so Juan Carlos. „Es ist eine Entscheidung, die ich mit tiefen Gefühlen, aber mit großer Ruhe treffe“, sagte der emeritierte König.
Die in Sachen Monarchie gewöhnlich sehr gut informierte Tageszeitung „El Mundo“ versicherte allerdings, die Entscheidung sei in erster Linie von Felipe getroffen worden. Das Königshaus habe Juan Carlos zum Verlassen Spaniens „gezwungen“, so das Blatt. Laut Berichten könnte Juan Carlos bereits ausgereist sein – das Ziel ist unbekannt.
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