Beim Kentern eines Flüchtlingsbootes im Ärmelkanal sind heute mindestens 27 Menschen gestorben. Das Unglück ereignete sich nach Angaben der französischen Polizei vor der Küste von Calais. Premierminister Jean Castex sprach von einer Tragödie. Der britische Premierminister Boris Johnson, in dessen Land die Flüchtlinge wollten, berief eine Krisensitzung ein.
Die Besatzung eines Bootes der französischen Marine sah am Nachmittag vor der Küste von Calais Menschen im Wasser treiben. Mehrere Schiffbrüchige seien teils bewusstlos von der Marine an Bord genommen worden, teilte das Innenministerium mit. Drei Hubschrauber und drei Boote waren an der Rettungsaktion beteiligt.
Innenminister Gerald Darmanin kündigte an, sich nach Calais zu begeben. Die Staatsanwaltschaft in Dunkerque nahm Ermittlungen wegen „besonders schweren Totschlags“ auf. „Der Ärmelkanal wird allmählich zu einem Friedhof, so wie das Mittelmeer“, sagte Pierre Roques von der Hilfsorganisation L’Auberge des Migrants.
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