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FMA Österreich will keine billigen Zinsen, das mit interessanter Begründung

Juergen_Sieber (CC0), Pixabay
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In den letzten Monaten gab es von verschiedenen Akteuren – von Politikern bis zu Wirtschaftsvertretern – immer wieder die Forderung, die Vergaberichtlinien für Immobilienkredite an Privatpersonen sollten gelockert werden. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hingegen bleibt bei ihrer ablehnenden Haltung und hat dafür mehrere Gründe.

Einer davon ist, dass vor allem junge Menschen in einer Zeit der Minimalzinsen aufgewachsen sind und diese für die Norm halten. Die FMA betont, dass die derzeitigen Kreditvergabestandards gerade noch vertretbar sind und warnt vor den Risiken einer Lockerung. Sie erinnert auch an die Finanzkrise, die vor rund 15 Jahren ausbrach und in der Kredite an Personen vergeben wurden, die sie sich eigentlich nicht leisten konnten.

Ein weiterer Punkt der FMA ist die Diskrepanz zwischen der Entwicklung der Immobilienpreise und der Einkommen in Österreich. Während die Preise für Wohnimmobilien sich mehr als verdoppelt haben, sind die Einkommen nur um etwa 50 Prozent gestiegen. Dies wird vor allem den niedrigen Zinsen zugeschrieben. Zudem ist der Anteil der variabel verzinsten Kredite in Österreich auffallend hoch, was die FMA ebenfalls als riskant ansieht.

Die FMA will in den kommenden Monaten die Kreditvergaben der Banken genauer unter die Lupe nehmen, insbesondere die Beratung der Kundinnen und Kunden. Dabei wird auch die derzeit gültige KIM-Verordnung berücksichtigt, nach der Kreditraten maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens und der Eigenmittelanteil mindestens zehn Prozent betragen muss.

Obwohl die Ausfallraten bei Krediten aktuell gering sind, findet die FMA keinen Anlass zur Beruhigung. Sie weist darauf hin, dass auch vor der Finanzkrise von 2008 die Ausfallraten gering waren, während die Banken sehr gut verdienten und gut kapitalisiert waren.

Trotz der Warnungen und Bedenken der FMA drängen bestimmte Kreise weiterhin auf eine Lockerung der Kreditvergaberichtlinien, um den Zugang zu Wohneigentum zu erleichtern. Sie werfen der FMA eine unverständliche Blockadehaltung vor und fordern dringende Reformen, da die Anzahl der Immobilienkredite deutlich gesunken ist und viele sich mittlerweile Kredite im Ausland besorgen.

Die FMA jedoch bleibt bei ihrer Position: Die derzeitigen Standards seien gerade noch vertretbar und sollten nicht unterschritten werden, um das Risiko einer neuen Finanzkrise zu minimieren.

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