Startseite Vorsicht BAFIN FMA: Schwächen im Management nichtfinanzieller Risiken können Reputation und wirtschaftliche Stabilität von Finanzdienstleistern gefährden.
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FMA: Schwächen im Management nichtfinanzieller Risiken können Reputation und wirtschaftliche Stabilität von Finanzdienstleistern gefährden.

IO-Images (CC0), Pixabay
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„Finanzdienstleister mussten in den vergangenen Jahren weltweit hohe Verluste realisieren und Strafen zahlen, da Schwächen im Management nichtfinanzieller Risiken wie operationelle Risiken, Conduct– und Compliance-Risiken, Cyber-Risiken und Reputationsrisiken schlagend wurden,“ mahnte Helmut Ettl, Vorstand der Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA, heute bei der Eröffnung der hybrid veranstalteten „5. FMA-Praxistagung Compliance & Geldwäscheprävention“.

Um die Bandbreite derartiger Verfehlungen vor Augen zu führen, erinnerte Ettl an die Geldwäscheskandale der vergangenen Jahre, das „Mis-selling“ von Hypothekarkrediten in den USA, den LIBOR -Skandal, erpresserische Cyber-Attacken oder die jüngsten Ermittlungen wegen Greenwashing gegen internationale Investmentbanken und Investmentfonds. „Das Management von nichtfinanziellen Risiken ist heute nicht einfach ein `Nice to have´, es ist vielmehr eine absolute Notwendigkeit,“ so Ettl unmissverständlich: „Werden derartige Risiken schlagend, haben diese direkte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität und die Reputation des Unternehmens; im Extremfall können sie sogar die Reputation und Stabilität eines gesamten Finanzplatzes in Zweifel ziehen und damit systemrelevant werden.“

„5. FMA-Praxistagung Compliance & Geldwäsche“

An der „5. FMA-Praxistagung Compliance & Geldwäscheprävention“ nahmen heute in Wien rund 130 Risiko- und Compliance-Manager sowie Geldwäschebeauftrage beaufsichtigter Unternehmen in Präsenz teil, gleichzeitig konnte die Veranstaltung via Livestream über die FMA-Website digital in real-time mitverfolgt werden. Die FMA-Experten berichteten dabei über die aktuellsten internationalen und nationalen regulatorischen Entwicklungen sowie aufsichtlichen Initiativen in Compliance, Conduct-Aufsicht und Geldwäscheprävention und diskutierten diese mit Vertreten der Marktpraxis. Im Fokus standen dabei: Das „Geldwäsche-Paket“ der Europäischen Union, das zum einen eine eigene EU-Aufsichtsbehörde, die AMLA (Anti-Money Laundering Authority), bringen wird. Zum anderen erstmals eine direkt anwendbare EU-Geldwäsche-Verordnung, womit das Regime zur Prävention der Geldwäscherei europaweit weitestgehend harmonisiert wird. Außerdem die Weiterentwicklungen der Anforderungen im Vertrieb von Wertpapieren und Versicherungsprodukten, insbesondere unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte. Sowie aktuelle Entwicklungen zur Ausdehnung der Verhaltensaufsicht in den Bereichen der virtuellen Währungen und Krypto-Assets.

„Wir befinden uns derzeit in einem besonders dynamischen Umfeld,“ fasste Ettl zusammen und verwies auf die brandaktuellen Herausforderungen wie etwa Nachhaltigkeit und die Vermeidung von Greenwashing, den digitalen Wandel und die damit verbundene Komplexitätssteigerung durch neue Finanzmarktakteure – Stichwort virtuelle Assets – und neue Bedrohungsszenarien durch Cyber-Risiken.“ Dies alles fordere den Markt und die Aufsicht gleichermaßen. Die FMA bekenne sich jedenfalls vorbehaltlos zur weiteren Harmonisierung und Europäisierung von Regulierung und Aufsicht, auch im Management der nichtfinanziellen Risiken. Als integrierte Aufsichtsbehörde, die die Aufsicht über den gesamten Finanzmarkt Österreich unter einem Dach vereint, sei sie dazu auch optimal aufgestellt. „Und wir bauen in unserem Aufsichtsansatz auch stark auf Dialog und Prävention, damit idealerweise derartige substanz- und/oder stabilitätsgefährdenden Risiken gar nicht erst entstehen,“ so der FMA-Vorstand.

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