In einem Interview mit dem Magazin TIME sprach US-Präsident Donald Trump am 22. April 2025 über zentrale Themen seiner zweiten Amtszeit – darunter Handelspolitik, die Ukraine-Krise, territoriale Ambitionen und seine Zukunftspläne.
Handel und Zölle: Trump behauptete, er habe rund 200 Handelsabkommen abgeschlossen, obwohl Details und offizielle Bestätigungen fehlen. Er hält an hohen 50-Prozent-Strafzöllen fest und sieht darin einen „totalen Sieg“ für die USA.
Beziehungen zu China: Trotz chinesischer Dementis betonte Trump, Staatschef Xi Jinping habe ihn angerufen, um über Handelsfragen zu sprechen, nannte aber keine Einzelheiten.
Abschiebungen: Trump bestätigte, dass er den salvadorianischen Präsidenten Nayib Bukele nicht gebeten habe, den fälschlicherweise abgeschobenen Migranten Kilmar Abrego Garcia zurückzuholen, obwohl der US-Supreme Court dies anordnete.
Kanada: Trump erklärte erneut ernsthaft, Kanada solle der 51. US-Bundesstaat werden. Er begründete dies mit wirtschaftlicher Unabhängigkeit und mangelnder militärischer Eigenständigkeit Kanadas.
Dritte Amtszeit: Trump erklärte, er wolle keine „Schlupflöcher“ nutzen, um eine verfassungswidrige dritte Amtszeit anzustreben, obwohl er zuvor entsprechende Andeutungen gemacht hatte.
Gesundheitssystem: Er versprach, signifikante Kürzungen bei Medicaid zu verhindern, falls der Kongress solche verabschiedet – ein Signal an moderate Republikaner.
Ukraine und Russland: In einem drastischen Kurswechsel kündigte Trump an, die Annexion der Krim durch Russland anzuerkennen und zweifelte an einer möglichen NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Dies widerspricht früherer US-Politik und provoziert Kritik.
Nahostpolitik: Trump zeigte sich bereit, die USA in einen Krieg mit Iran zu führen, sollte ein Atomabkommen nicht zustande kommen. Gleichzeitig hofft er, dass Saudi-Arabien bald den Abraham-Abkommen beitreten wird.
Insgesamt präsentierte Trump in dem Interview eine Mischung aus aggressiven geopolitischen Zielen und populistischen Inlandsversprechen. Seine Aussagen zeigen eine klare Priorität auf nationalistische Politik und eine Abkehr von traditioneller diplomatischer Zurückhaltung.
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