Die globale Erwärmung stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Wirtschaft dar, was sich bereits bis zur Mitte dieses Jahrhunderts dramatisch bemerkbar machen könnte. Laut aktuellen Berechnungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung könnten die Einkommen weltweit stark zurückgehen, mit einem prognostizierten Verlust von durchschnittlich zwölf Prozent in Österreich allein. Diese Schätzungen wurden gestern veröffentlicht und in der Fachzeitschrift „Nature“ detailliert dargelegt.
Die Studie zeigt auf, dass selbst eine sofortige und drastische Reduzierung von Treibhausgasemissionen die bereits in Gang gesetzten klimatischen Veränderungen nicht mehr rückgängig machen kann. Die prognostizierten wirtschaftlichen Schäden sind eine direkte Folge der bisherigen Emissionen. Die Forschungsgruppe um Leonie Wenz und Maximilian Kotz vom Potsdam-Institut berechnete, dass der globale Einkommensverlust bis zum Jahr 2049 etwa 38 Billionen Dollar betragen könnte, was einem Rückgang von etwa 20 Prozent im Vergleich zu einer Welt ohne fortschreitenden Klimawandel entspricht.
In Österreich zeigt sich ein deutliches Ost-West-Gefälle in den Auswirkungen. Die östlichen Bundesländer Wien und Burgenland könnten mit Einkommensrückgängen von bis zu 15,7 Prozent am stärksten betroffen sein, während die westlichen Regionen wie Tirol mit einem Minus von etwa 8,2 Prozent vergleichsweise besser abschneiden könnten. Dies wird durch die erhöhte Erwärmung in den flacheren, bereits wärmeren Regionen des Landes verursacht, welche die Wirtschaftsleistung, insbesondere in Bereichen wie der Landwirtschaft und der Arbeitsproduktivität, stark beeinträchtigen könnte.
Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend und zeigen, dass der Klimawandel nicht nur eine ökologische, sondern auch eine massive wirtschaftliche Herausforderung darstellt. Die Autoren der Studie betonen, dass umfangreiche Anpassungsmaßnahmen und eine deutliche Reduktion der CO2-Emissionen unerlässlich sind, um die gravierendsten wirtschaftlichen Folgen abzumildern. Ohne entschiedene Maßnahmen könnten die Verluste in der zweiten Jahrhunderthälfte noch weit höher ausfallen und bis zum Ende des Jahrhunderts globale Durchschnittseinbußen von bis zu 60 Prozent erreichen. Der Klimaschutz wird somit zunehmend zu einer unabdingbaren Wirtschaftshilfe.
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