Der Deutsche Städtetag hat sich eindringlich für die Einrichtung eines bundesweiten Fonds zur Finanzierung der Energie- und Wärmewende ausgesprochen. Laut Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy werden die erforderlichen Investitionen die finanziellen Möglichkeiten der Städte und Stadtwerke bei Weitem übersteigen.
„Die Energie- und Wärmewende wird Riesensummen kosten“, betonte Dedy gegenüber der Funke Mediengruppe. Er geht davon aus, dass ein Finanzierungsbedarf von bis zu 600 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 entstehen wird.
Diesen Investitionsbedarf können die Kommunen nach Einschätzung des Städtetags nicht alleine stemmen. Dedy plädiert daher für die Schaffung eines „Energiewendefonds“, an dem sich neben Bund und Ländern auch private Investoren beteiligen sollen.
Bereits zuvor hatten sich die Energieminister der Bundesländer in diese Richtung positioniert. Sie haben den Bund aufgefordert, Konzepte für einen solchen Fonds zu entwickeln, um die Umstellung auf klimafreundliche Energie-Infrastrukturen zu finanzieren.
Hintergrund sind die enormen Herausforderungen, vor denen Städte und Gemeinden im Zuge der Energiewende stehen. Sie müssen milliardenschwere Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien, die Modernisierung von Heizungen und die Wärmedämmung von Gebäuden stemmen.
Ohne eine leistungsfähige Finanzierungsstruktur, die über die kommunalen Haushalte hinausgeht, sehen Experten die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung in Gefahr. Der Städtetag hofft nun, dass der Bund zeitnah Modelle für einen Energiewendefonds vorlegt.
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