ForestFinance und die Sache mit dem Geschenkbaum

Published On: Donnerstag, 28.03.2019By

Nun, dass wir uns natürlich auch solche „Investmentangebote“ einmal anschauen, wenn uns User darauf hinweisen, kann man sich natürlich vorstellen. Vor allem dann, wenn man das Unternehmen schon seit Jahren aus seiner eigentlichen Geschäftstätigkeit kennt und so manchem Angebot aus dem Hause auch kritisch gegenübersteht.

Nun also der Geschenkbaum. Zugegeben, da muss man erst einmal darauf kommen, wie man früher ein Grundstück auf dem Mond kaufen und verschenken konnte. Hier tut man dann aber möglicherweise noch etwas fürs Klima. Wobei, bei der kleinen angedachten Anzahl von Bäumen, dann eher weniger.

Stutzig geworden sind wir aber dann bei dem Text, der in  der „Urkunde“ auf der Internetseite des Unternehmens steht. Hier heißt es „ForestFinance pflanzt für sie einen Baum in Panama. Für die Dauer von 25 Jahren wird Ihr Baum gepflegt. Nach der Ernte stehen ihnen anteilig die Erlöse aus dem Holzverkauf zu. Auch nach der Ernte bleibt ein tropischer Mischwald als Ökosystem erhalten.“ Nun frage ich mich natürlich, wenn ich einen Wald abernte, um damit Geld zu verdienen, wo bleibt dann noch Wald übrig? Ein perpetuum mobile?

Bisher dachte ich aber auch immer, dass die von ForestFinance nur Direktinvestments verkaufen würden. Den Text in der Urkunde könnte man dann aber auch möglicherweise als „Beteiligungsgeschäft“ ansehen, weil hier nicht vom Verkauf ihres Baumes die Rede ist, sondern „anteiligem Erlös“. So kritisch, wie die BaFin derzeit bei solchen Bauminvestments ist, könnte die das Angebot natürlich auch kritisch sehen. Wir fragen mal bei der BaFin nach.

Dass man dann aber mit dem Kauf eines Geschenkbaumes „Gutes tut“, haben wir noch nicht so richtig erkannt. Vielleicht machen die dann ja auch nach dem Abernten „Panama Paper“ daraus. Wer weiß?

Natürlich weist das Unternehmen hier auf eine mögliche Ausnahmeregelung im Vermögensanlagengesetz hin, in dem man auf die Anzahl der Bäume hinweist. Wer kontrolliert das dann bitte?

Warum beschränkt man sich nicht auf den klassischen Verkauf eines Baumes als Direktinvestment? Wenn der Baum die angegebene Zeit überlebt, kann man diesen Baum verkaufen und der Geschenkbaum-Inhaber bekommt den Erlös für diesen Baum. Das wäre dann unmissverständlich aus unserer Sicht. Zumal es in der Urkunde ja scheinbar eine direkte Zuordnung gibt.

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