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Italien zieht die Zügel im Straßenverkehr an und führt einen verschärften Bußgeldkatalog ein, der seit Samstag in Kraft ist. Wer künftig gegen die Verkehrsregeln verstößt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen – erste Strafen wurden bereits verhängt. Doch nicht nur Autofahrer geraten ins Visier: Auch für E-Scooter, Radfahrer und Fahranfänger gelten ab sofort strengere Regeln. Das Ziel der Regierung ist klar: Die Zahl der Verkehrstoten soll drastisch gesenkt werden.

Handy am Steuer? Das wird teuer!

Der Griff zum Smartphone ist für viele Autofahrer längst zur gefährlichen Routine geworden – sei es, um zu telefonieren oder Nachrichten zu schreiben. Doch in Italien wird das künftig teuer: Wer erwischt wird, zahlt mindestens 250 Euro. Zum Vergleich: In Österreich kostet derselbe Verstoß nur etwa 100 Euro. Doch damit nicht genug: Wiederholungstäter müssen bis zu 1.400 Euro blechen und können ihren Führerschein für drei Monate verlieren.

Strenge Promillegrenzen und Null-Toleranz bei Drogen

Besonders hart geht Italien gegen Alkohol- und Drogenkonsum am Steuer vor. Schon bei einer geringen Überschreitung der 0,5-Promillegrenze drohen 2.200 Euro Bußgeld und ein sechsmonatiger Führerscheinentzug. Ab 1,5 Promille kann es sogar zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten kommen. Und bei Drogen heißt es ab jetzt: null Toleranz. Ein positiver Drogentest führt zum Führerscheinentzug von bis zu drei Jahren, es sei denn, die Substanzen wurden aus medizinischen Gründen verordnet.

Helmpflicht und Abstand für mehr Sicherheit

Auch bei E-Scootern wird durchgegriffen: Ab sofort gilt Helmpflicht – ein Verstoß kostet bis zu 50 Euro. Noch teurer wird es, wenn Sicherheitsfeatures wie Bremslichter oder Nummernschilder fehlen. Gleichzeitig sollen Radfahrer besser geschützt werden: Beim Überholen muss ein Mindestabstand von 1,50 Metern eingehalten werden. Eine längst überfällige Maßnahme, denn unter den Verkehrstoten in Italien sind überdurchschnittlich viele Radfahrer.

Strenge Regeln für Fahranfänger und Tierwohl

Auch Fahranfänger müssen sich auf neue Einschränkungen einstellen: Das Fahrverbot für leistungsstarke Fahrzeuge wird von einem auf drei Jahre verlängert, wobei für Autos eine Höchstgrenze von 105 kW/t gilt. Zusätzlich wurde die Strafe für das Aussetzen von Tieren drastisch verschärft: Neben einem Führerscheinentzug drohen bis zu sieben Jahre Gefängnis, wenn durch das Aussetzen ein Unfall mit Verletzungen oder Todesfolge verursacht wird.

Schärferer Kurs für mehr Sicherheit

Mit dem neuen Bußgeldkatalog setzt Italien ein starkes Zeichen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Die Regierung hofft, die hohe Zahl von über 3.000 Verkehrstoten jährlich zu senken. Während Italien im EU-Vergleich bei den Verkehrstoten noch über dem Schnitt liegt, sollen die neuen Regelungen helfen, das Land in Richtung Vorbildfunktion zu lenken – mit härteren Strafen für ein sichereres Miteinander auf den Straßen.

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