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Frage an Rechtsanwältin Bontschev aus Dresden: „Was raten Sie Anlegern, die von den Warnmeldungen der BaFin zu Bit-Wise und Robaca Assets betroffen sind?“

geralt (CC0), Pixabay
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Sehr geehrte Frau Bontschev,

die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat vor den Aktivitäten der Bit-Wise (bitwise-pro.com) sowie der Robaca Assets (robaca-assets.com) gewarnt. Es handelt sich hierbei um Fälle, die Anleger verunsichern und erhebliche finanzielle Risiken bergen:

  • Bit-Wise wird verdächtigt, unerlaubt Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen anzubieten, ohne die erforderliche BaFin-Erlaubnis. Zudem existiert keine Aufsicht durch die BaFin über das Unternehmen. Anleger, die auf der Plattform bitwise-pro.com aktiv sind oder waren, könnten daher in Geschäfte involviert sein, die gegen geltendes deutsches Recht verstoßen.
  • Robaca Assets wird laut BaFin nicht nur unerlaubte Wertpapierdienstleistungen vorgeworfen, sondern auch ein Identitätsmissbrauch: Das Unternehmen gibt sich fälschlicherweise als Abteilung der Royal Bank of Canada aus, um Aktien der Zazoon AG anzukaufen. Die BaFin betont, dass keine Verbindung zu legitimen Institutionen wie der RBC Capital Markets (Europe) GmbH besteht.

Unsere Leser fragen sich nun: Was können betroffene Anleger tun, die auf diese Unternehmen vertraut haben?

Unsere Fragen an Sie als Expertin:

  1. Was raten Sie Anlegern, die bereits Geschäfte mit Bit-Wise oder Robaca Assets abgeschlossen haben?
    • Gibt es rechtliche Möglichkeiten, gezahlte Gelder zurückzufordern, insbesondere wenn sich der Verdacht der illegalen Geschäfte oder des Identitätsmissbrauchs bestätigt?
    • Welche ersten Schritte sollten Anleger unternehmen, um ihre Ansprüche geltend zu machen?
    • Können Anleger sich an Behörden wie die BaFin oder die Polizei wenden, und welche Informationen oder Unterlagen sollten sie dabei vorlegen?
  2. Wie können Anleger verhindern, in Zukunft auf solche unseriösen Anbieter hereinzufallen?
    • Worauf sollten Anleger achten, um festzustellen, ob ein Unternehmen tatsächlich von der BaFin zugelassen ist?
    • Welche Indikatoren oder Warnsignale deuten darauf hin, dass es sich um ein potenziell illegales oder unseriöses Angebot handelt?
  3. Wie hoch stehen die Erfolgsaussichten für geschädigte Anleger?
    • Sind in derartigen Fällen Rückzahlungen oder Entschädigungen realistisch, oder ist es wahrscheinlich, dass die Gelder verloren sind?
    • Gibt es Möglichkeiten, auch gegen mutmaßlich betrügerische Plattformen vorzugehen, die möglicherweise im Ausland registriert sind oder agieren?
  4. Was sollten Anleger tun, die noch nicht betroffen sind, sich aber unsicher sind, ob sie mit einem unseriösen Anbieter zu tun haben?
    • Welche Schritte empfehlen Sie, um vorab zu prüfen, ob ein Finanzdienstleister seriös ist?
    • Sollte man grundsätzlich eine rechtliche Beratung einholen, bevor man größere Geldbeträge anlegt?

Zusammenhang der Warnungen der BaFin:

Die Fälle Bit-Wise und Robaca Assets verdeutlichen erneut, dass Anleger immer wieder Ziel von nicht zugelassenen oder gar betrügerischen Finanzdienstleistern werden. Laut BaFin benötigen Unternehmen, die Bankgeschäfte oder Wertpapierdienstleistungen anbieten, eine Erlaubnis gemäß § 37 Abs. 4 des Kreditwesengesetzes (KWG). In beiden Fällen liegt diese Erlaubnis nicht vor.

Besonders problematisch ist der Fall Robaca Assets, da hier Identitätsmissbrauch vorliegt: Anleger könnten durch den vermeintlichen Bezug zur Royal Bank of Canada (oder anderen renommierten Institutionen) in die Irre geführt worden sein. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Seriosität eines Anbieters zu prüfen, bevor Gelder überwiesen oder Geschäfte abgeschlossen werden.

Erwartungen an Ihre Expertise:

Angesichts der Komplexität dieser Fälle – insbesondere bei illegalen Plattformen, die möglicherweise von außerhalb Deutschlands agieren – wäre es hilfreich, wenn Sie uns und den betroffenen Anlegern einen Leitfaden geben könnten:

  • Welche Behördengänge und rechtlichen Schritte sind unerlässlich?
  • Können geschädigte Anleger auf europäische oder internationale Unterstützung zählen?
  • Und wie können Anleger langfristig ihre finanzielle Sicherheit schützen?

Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre umfassende Einschätzung und hoffen, dass Ihre Expertise vielen Betroffenen Orientierung und Hilfe bietet!

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