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Fragen Sie Thomas Limberg und Johann Zwart von der Co.net Verbrauchergenossenschaft doch einmal

qimono (CC0), Pixabay
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wo man diese Investments in der Bilanz auffindet? Interpretiert man den Artikel richtig, dann müssten die Hotesl ja zum Vermögen der Genossenschaft gehören:

Zitat:

Die 24 Smarts sind kaum zu übersehen. Wer durch Cala Ratjada im Nordosten von Mallorca läuft, begegnet früher oder später mit Sicherheit einem der kleinen Autos, die mit Werbung für die Conet-Verbrauchergenossenschaft und ihre Unternehmen bedruckt durch die Straßen fahren. Auch sonst ist Conet im Urlaubsort allgegenwärtig. In den vergangenen Jahren hat die Genossenschaft aus Deutschland eigenen Angaben zufolge rund 60 Millionen Euro im Gemeindegebiet Capdepera investiert. In Hotels, in Restaurants, in Medienunternehmen. Derzeit bietet sie rund 100 Menschen in Cala Ratjada und Umgebung Arbeit. Und auch die Krise scheint die unternehmerischen Ziele der Genossenschaftler nicht zu stoppen – weitere millionenschwere Projekte sind in Planung.

Die MZ trifft Gründer Thomas Limberg in dem 2018 errichteten „Conet Business Center“ im Gewerbegebiet von Capdepera. Das Gebäude ist modern und ansprechend eingerichtet, ebenso kommt Limberg daher: schwarzes Sakko, schulterlanges Haar, eine Ausstrahlung, die Kompetenz vermittelt. Es war im Jahr 2001, als Limberg die Conet Verbrauchergenossenschaft in Drochtersen (Niedersachsen) gründete. Damals war Cala Ratjada für ihn noch nicht Wahlheimat, sondern nur bevorzugtes Urlaubsziel. „Ich war vor 22 Jahren zum ersten Mal hier und wusste sofort: Das ist es“, sagt Thomas Limberg. Es seien die Authentizität des Fischerorts, die nicht mit Bettenburgen zugebaute Küste und die Freundlichkeit der Menschen gewesen, die ihm von Anfang an gefallen hätten. Und so kam er immer wieder, zunächst als Urlauber, später als Teilzeitresident. „Ich bin mir sicher, dass man hier gemeinsam etwas aufbauen kann, um Leben und Qualität in den Ort zu holen“, sagt Limberg.

Gehobene Ferienimmobilien

Um zu verstehen, was Conet denn eigentlich genau macht, hilft die nähere Betrachtung der Website des Unternehmens. Hier wird das kompliziert erscheinende Geschäftsmodell in einem animierten Videoclip erklärt. Wer Anteile an der Genossenschaft erwirbt, könne sich seit Gründung über jährliche Ausschüttungen von sieben bis zehn Prozent freuen, heißt es. Die Einnahmen stammen aus verschiedenen Geschäftsfeldern, darunter dem Betrieb eines Servicerechenzentrums für Banken und Industrie in Deutschland und ein Einkaufsrabattsystem, das sowohl den Mitgliedern als auch der Genossenschaft Einnahmen generiert. Und auf dem Erwerb und der Vermietung von Ferienimmobilien. Hier wird auf der Website zur Illustration ein Panoramabild von einer schicken Terrasse mit Blick auf die Cala Agulla eingeblendet.

2014 gründete Limberg eine neue Sparte im Conet-Universum: Conet Holiday. Die erste Mallorca-Investition für die Genossenschaft folgte kurz darauf: Conet errichtete in Cala Ratjada das Penthouse „Azotea Soleada“, eine luxuriöse Immobilie, die Mitglieder der Genossenschaft für die Ferien mieten können. In den Folgejahren kamen weitere hochwertige Ferienimmobilien hinzu, in denen auch Nicht-Mitglieder ihren Urlaub verbringen können: die sechs Villen „Xaloc“ und das aufwendig restaurierte ehemalige Fischerhaus „Casa de Pescadores“ am Son-Moll-Strand, die Ferienanlage „Paradise“ an der Cala-Agulla-Straße mit 39 Wohneinheiten sowie ein gleichnamiges Restaurant. „Von Hotels wollten wir eigentlich die Finger lassen, aber zwei mallorquinische Hoteliers aus dem Ort kamen auf uns zu und stießen die Idee an, auch hier zu investieren“, sagt Thomas Limberg. Schließlich kaufte die Verbrauchergenossenschaft auch das ehemalige Odina-Mar-Hotel, gestaltete es um und eröffnete es als „The Place“-Hotel. Zuletzt eröffnete am 1. März 2020 das ebenfalls renovierte „The Sky“-Hotel mitten im Ort – und musste neun Tage später wegen des Corona-Lockdowns wieder schließen.Alles selbst machen

Allzu große Sorgen mache sich Limberg deshalb aber nicht. „Wir haben die Immobilien allein aus dem Kapital der Genossenschaft finanziert und keinerlei Kredite aufgenommen, alles ist abbezahlt“, sagt er. Überhaupt wird er nicht müde zu betonen, dass der Corona-bedingte Einbruch der eigentlich als sicher gegoltenen Tourismusbranche keine Gefahr für die Genossenschaftler bedeute, die weiterhin auf Ausschüttungen hoffen können. „Dafür haben wir andere Standbeine wie das Rechenzentrum, die unsere Einnahmen sichern.“

In Capdepera hat die spanische Unterfirma Conet Card Services S.L., die zu 100 Prozent der Genossenschaft gehört, zudem die Werbeagentur Kastat neu gegründet und das seit 1998 bestehende Anzeigenblatt „El Aviso“ aufgekauft, das seither mit neuer Mannschaft, neuer Struktur und neuen Redaktionsräumen aufgewertet wird. Ein eigenes Medium biete schließlich die Möglichkeit, dort Werbung zu platzieren, so Limberg.

Auch in puncto Fremdenverkehr scheint Conet bestrebt, möglichst unabhängig zu agieren. Man plane in Capdepera die Öffnung einer eigenen Wäscherei sowie einer Großküche für die Ferienunterkünfte. Die Zusammenarbeit mit großen Reiseveranstaltern wolle man künftig reduzieren – schließlich betreibt Conet mittlerweile auch ein eigenes Reisebüro.

Bei all den Aufkäufen und Neugründungen gehe es nach wie vor darum, seinen Lieblingsort auf Mallorca zu beleben, sagt Thomas Limberg. Dass auch Gewinnabsichten dahinterstecken, liegt auf der Hand. Doch die Einheimischen scheinen der deutschen Verbrauchergenossenschaft wohlgesonnen. Gemeinderatsmitglieder und Branchenkenner aus drei Parteien verlieren gegenüber der MZ kein schlechtes Wort über die Genossenschaft, die in den vergangenen Jahren so tatkräftig daran arbeitet, ganzjährig Urlauber in die Gemeinde zu locken. Conet schaffe Arbeitsplätze, bei Weitem nicht nur für deutsche Residenten, sondern vor allem auch für Einheimische und biete faire Arbeitsbedingungen – genau das also, was ein Ort wie Cala Ratjada brauche, heißt es einhellig.

Kaufkraft anlocken

Tatsächlich lässt sich nicht leugnen, dass Limberg und sein Team unternehmerisch anpacken – auch jetzt in Corona-Zeiten, in denen manch anderer ausländischer Investor die Insel vorübergehend links liegen lässt. Vor wenigen Wochen etablierte Conet sein Einkaufsrabattsystem DiRa aus Deutschland in abgewandelter Form im Gemeindegebiet Capdepera. Jeder Inselresident, der eine kostenlose DiRa-Karte anfordert, bekommt in den teilnehmenden Geschäften zehn Prozent Preisnachlass. „So wollen wir die Kaufkraft hierherholen“, so Thomas Limberg.

Aus eben diesem Grund habe Conet Mitte Oktober auch eine Goldmakrelen-Route als Ersatz für die abgesagte Llampuga-Messe organisiert. Und für Dezember ist ein Weihnachtsmarkt auf Cala Ratjadas Pinienplatz geplant – Holzhütten und Deko aus Deutschland sind bereits auf die Insel gebracht worden. Auch an der Zukunft des Tourismus hält Limberg mit unerschütterlichem Optimismus fest: In Canyamel errichtet Conet derzeit ein Fünfeinhalb-Sterne-Hotel, das 2021 eröffnen soll. Kosten: rund 9,5 Millionen Euro.

Zitat Ende

Genau darum geht uns beim Verlangen nach einer testierten Bilanz.

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