Die französische Bahn-Infrastruktur ringt weiterhin mit den Auswirkungen einer beispiellosen Sabotage-Aktion, die just zum Auftakt der Olympischen Spiele verübt wurde. Das Pariser Verkehrsministerium enthüllte am Sonntag das erschreckende Ausmaß der Störungen: An diesem Wochenende sind nicht weniger als 160.000 Reisende von Zugausfällen betroffen.
Die staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF zeichnet ein düsteres Bild der Lage. In weiten Teilen des Landes – im Norden, Westen und Osten – fällt nahezu jede dritte Zugverbindung aus. Die verbleibenden Züge kämpfen mit erheblichen Verspätungen, was die Geduld der Passagiere auf eine harte Probe stellt.
Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich im internationalen Verkehr: Die Verbindungen nach Deutschland haben sich weitgehend normalisiert, ein kleiner Trost für Reisende zwischen den beiden Nachbarländern.
SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou gab sich kämpferisch und versprach: „Ab Montag wird der Zugverkehr wieder seinen gewohnten Rhythmus finden.“ Eine Aussage, die von vielen mit Spannung und einer Prise Skepsis aufgenommen wird.
Die Wurzel des Übels liegt in einer Serie von Sabotageakten an Glasfaserkabeln, die am Samstag – ausgerechnet zum Start der Olympischen Spiele – verübt wurden. Diese gezielten Angriffe legten weite Teile des französischen Schienennetzes lahm und stürzten Hunderttausende Reisende ins Chaos.
Besonders beunruhigend ist die Tatsache, dass sich bislang niemand zu diesen Anschlägen bekannt hat. Dies lässt Raum für Spekulationen über die Motive und Hintergründe der Täter.
Die französischen Behörden stehen nun vor der Herausforderung, nicht nur den Bahnverkehr wieder vollständig herzustellen, sondern auch die Sicherheit der kritischen Infrastruktur zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig angesichts der laufenden Olympischen Spiele, die erhöhte Sicherheitsmaßnahmen erfordern.
Während die SNCF mit Hochdruck daran arbeitet, den Normalbetrieb wiederherzustellen, bleibt die bange Frage: Wird dies ein einmaliger Vorfall bleiben, oder müssen sich Frankreich und seine Bahnreisenden auf weitere Störungen einstellen? Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Zusicherungen der Bahn eingehalten werden können und ob die Sicherheitsbehörden den oder die Täter dingfest machen können.
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