Ach, Frankreich, die Heimat von Baguette, Bordeaux und politischem Chaos! Die Regierung von Michel Barnier, immerhin ganze drei Monate im Amt, wurde durch ein Misstrauensvotum spektakulär aus dem Amt gehebelt. Dabei sorgten ausgerechnet linke und rechtsnationale Kräfte für den gemeinsamen Überraschungscoup – ein politisches Bündnis, das man wohl nur mit einer sehr großzügigen Portion Sarkasmus als „Kooperation“ bezeichnen könnte.
Das historische Spektakel
Zum ersten Mal seit 1962 hat ein Misstrauensvotum tatsächlich eine Regierung gestürzt. 331 der 574 Abgeordneten entschieden, dass es Zeit für einen politischen Frühjahrsputz war – im Dezember. Barnier, der mit seiner Minderheitsregierung ohnehin auf sehr dünnem Eis tanzte, darf nun bei Emmanuel Macron vorstellig werden, um seinen Rücktritt einzureichen. Ob der Präsident ihn dabei wohl mit einer Tasse Kaffee und einem „Tja, ich hab’s dir gesagt“ empfängt?
Ein Land in der Warteschleife
Die nächsten Parlamentswahlen? Erst im Sommer. Bis dahin bleibt Frankreich mit einer Übergangsregierung, die nicht viel mehr tun kann, als die Kaffeemaschinen im Élysée-Palast am Laufen zu halten. Wichtige Reformen? Fehlanzeige. Das Haushaltsloch? Wächst. Die politische Stabilität? Hat sich vermutlich in den Urlaub verabschiedet.
Marine Le Pen, die Meisterin des strategischen Opportunismus, nahm den Misstrauensantrag der Linken natürlich gerne als Gelegenheit, Barnier fallen zu lassen. Dabei war sie so galant, Macron nur indirekt zum Rücktritt aufzufordern: „Er wird schon wissen, was zu tun ist.“ Subtil wie ein Vorschlaghammer.
Macron und der Premierminister-Express
Emmanuel Macron möchte so schnell wie möglich einen neuen Premierminister finden. Kein Wunder, wenn am Wochenende Donald Trump – ja, DER Donald Trump – zur Wiedereröffnung von Notre-Dame vorbeischaut. Schließlich wäre es peinlich, wenn Frankreich ausgerechnet dann politisch kopflos dasteht. Vielleicht sollte Macron den Job gleich Trump anbieten – der hat ja Erfahrung mit chaotischen Regierungen.
Sparhaushalt als Stolperstein
Barnier hatte die irrwitzige Idee, das französische Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. Sparen, so etwas Absurdes! Das Parlament reagierte erwartungsgemäß entrüstet. Jetzt steht Frankreich ohne genehmigten Haushalt da – und das kurz vor Jahresende. Sollte die Übergangsregierung es wagen, den Haushalt per Notfallgesetzgebung durchzudrücken, wäre der nächste Skandal schon vorprogrammiert.
Die unendliche Geschichte des politischen Stillstands
Ohne klare Mehrheiten im Parlament scheint Frankreich festzustecken. Links, rechts, Mitte – keiner kann allein regieren, und die Zusammenarbeit? Nun, die ist so unwahrscheinlich wie ein streikfreier Tag in Paris. Die Wahrscheinlichkeit für weitere Misstrauensvoten in den kommenden Monaten ist ungefähr so hoch wie die für Regen in der Bretagne: garantiert.
Fazit: Willkommen im Chaos
Frankreichs politische Landschaft erinnert derzeit an ein schlecht geöltes Karussell, das sich zwar dreht, aber niemand wirklich steuert. Die Finanzmärkte könnten bald die Geduld verlieren, und die Bevölkerung? Schaut dem Spektakel zu – vielleicht mit einer Flasche Rotwein und einem Schulterzucken. Denn eines ist klar: Frankreichs politische Krise ist nicht nur ein Drama, sondern auch die beste Unterhaltung im europäischen Nachrichtenprogramm
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