Aus Sicht eines potenziellen Anlegers ist die Bilanz der FunderNation GmbH zum 31.12.2021 kritisch zu betrachten. Folgende Punkte sind hervorzuheben:

Bilanzielle Überschuldung:
Die Gesellschaft weist einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 1.103.885,24 Euro aus. Dies bedeutet, dass das Eigenkapital vollständig aufgezehrt ist und darüber hinaus ein erheblicher Fehlbetrag besteht. Eine bilanzielle Überschuldung liegt vor, da die Verbindlichkeiten das vorhandene Vermögen übersteigen.

Zu unterscheiden ist jedoch zwischen einer bilanziellen und einer insolvenzrechtlichen Überschuldung. Eine bilanzielle Überschuldung bedeutet zunächst nur, dass auf dem Papier ein negativer Wert für das Eigenkapital ausgewiesen wird. Eine insolvenzrechtliche Überschuldung liegt hingegen vor, wenn das Vermögen des Unternehmens die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt und gleichzeitig eine negative Fortführungsprognose besteht. Letzteres ist aus der Bilanz allein nicht ersichtlich.

Sonderposten mit Rücklageanteil:
Positiv hervorzuheben ist der hohe Sonderposten mit Rücklageanteil von 1.131.238,07 Euro. Hierbei handelt es sich vermutlich um Zuschüsse oder Fördermittel, die dem Unternehmen gewährt wurden. Diese werden bilanziell wie Eigenkapital behandelt und verbessern die Eigenkapitalsituation.

Hohe kurzfristige Verbindlichkeiten:
Kritisch zu sehen sind die hohen kurzfristigen Verbindlichkeiten von 551.752,20 Euro. Diese müssen innerhalb eines Jahres zurückgezahlt werden, was zu Liquiditätsproblemen führen könnte, wenn nicht ausreichend liquide Mittel vorhanden sind.

Geringes Umlaufvermögen:
Das Umlaufvermögen von 237.935,52 Euro erscheint im Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten relativ gering. Es könnte fraglich sein, ob die Gesellschaft in der Lage ist, ihre Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen.

Unser Fazit:
Insgesamt ist die bilanzielle Situation der FunderNation GmbH angespannt. Die bilanzielle Überschuldung und die hohen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind Warnsignale. Positiv ist der hohe Sonderposten mit Rücklageanteil, der die Eigenkapitalsituation entlastet. Für eine abschließende Beurteilung der finanziellen Lage und der Zukunftsaussichten wären jedoch weitere Informationen erforderlich, insbesondere zur aktuellen Liquidität und zur Fortführungsfähigkeit der Gesellschaft.

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