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FUTURE Business von Robert & Kollegebn

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Die Überprüfung der Jahresabschlüsse der Future Business KG aA, Dresden, zeigt Ähnlichkeiten mit anderen Insolvenzen im Anleihebereich auf. Es geht um die Forderungen (Ausleihungen, Beteiligungen u.ä.), die als Erlöse zurückfließen.

Die Steigerungen bei den Finanzanlagen und Forderungen gegen verbundene Unternehmen im Verhältnis zum Vorjahr führen zum eigentlichen Jahreserlös bei der Muttergesellschaft.

Durch diese Praxis werden letztlich Werte in der Bilanz dargestellt, die nicht existieren. Der Verlust in einem späteren Insolvenzverfahren setzt sich logischerweise aus der Summe der einzelnen Jahresverluste zusammen.

Dieses belegt auch das Zahlenwerk um die FuBus (Future Business KGaA, Dresden) wie folgt.

Jahresabschluss 2006 FuBus

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen stiegen von 29.883.755,51 Euro am 31.12.2005 auf 35.430.754,98 Euro am 31.12.2006. Steigerung: 5.546.999 Euro. Hinzuzurechnen waren sonstige Ausleihungen in Höhe von 7.110.600 Euro. Die Beträge von 5.546.999 Euro und von 7.110.600 Euro führten zu Einnahmen aus Gewinnabführungsvertrag in Höhe von 13.307.743 Euro in der GuV-Rechnung, Seite 45 des Prospektes (Quelle: Seite 42 ff. aus dem Emissionsprospekt für Orderschuldverschreibungen vom 26. Juni 2008).

Die an die verbundenen Unternehmen vergebenen Mittel flossen also weitgehend als Gewinnabführungen zurück (Erlöse). Ausschließlich auf bilanziellen Überlegungen basierende Festlegungen waren ohne Prüfung des Verwendungszweckes der Ausreichungen nicht zulässig gewesen.

Jahresabschluss 2007

Die sonstigen Ausleihungen von 7.110.600 Euro am 31.12.2005 erhöhten sich auf 13.342.350 Euro am 31.12.2006. Steigerung: 6.231.750 Euro. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen wuchsen von 35.430.754 Euro auf 48.467.263 Euro. Steigerung: 13.036.509 Euro (Quelle: Seite 64 aus dem Emissionsprospekt für Orderschuldverschreibungen vom 26. Juni 2008).

Die Einnahmen aus Gewinnabführungsvertrag betrugen 19.211.233 Euro (Quelle: Seite 67 aus dem Emissionsprospekt für Orderschuldverschreibungen vom 26. Juni 2008).

Damit setzten sich die Einnahmen aus dem Gewinnabführungsvertrag in Höhe von 19.211.233 Euro im Wesentlichen zusammen aus den obigen Steigerungen von 6.231.750 Euro und von 13.036.509 Euro.

Jahresabschluss 2008

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen von null Euro am 31.12.2007 stiegen auf 45.000.000 Euro am 31.12.2008. Steigerung: 45.000.000 Euro (Quelle: Seite 44 des Basisemissionsprospektes (Orderschuldverschreibungen) vom 2010/2011 der Future Business KG aA vom 12.08.2010).

In der GuV-Rechnung für 2008 wird ein Zugang von 42.700.122,28 Euro aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages bzw. einer Gewinngemeinschaft ausgewiesen (Quelle: Seite 46 des Basisemissionsprospektes (Orderschuldverschreibungen) vom 2010/2011 der Future Business KG aA vom 12.08.2010).

Der Gewinnzugang von 42.700.122,28 Euro definierte sich also hauptsächlich durch die eigenen Ausleihungen in Höhe von 45 Mio. Euro.

Jahresabschluss 2009

In dem Jahresabschluss 2009 werden Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 90.213.231,01 Euro ausgewiesen (2008 dazu im Vergleich: 49.117.411,16 Euro). Im Vergleich zu 2008 erfolgte also eine Steigerung von 49.117.411,16 Euro auf 90.213.231,01 Euro, das sind 90.213.231 minus 49.117.411 = 41.099.820 Euro. In der GuV-Rechnung für 2009 wird ein Zugang von 53.020.316,97 Euro aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages bzw. einer Gewinngemeinschaft ausgewiesen (Quelle: Bilanz zum 31.12.2009, S. 66 ff. Basisemissionsprospekt vom 2010/2011 der Future Business KG aA vom 12.08.2010).

Der Zugang von 53.020.316,97 Euro setzte in den eigenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 41.099.820 Euro an.

Jahresabschluss 2010

In dem Basisemissionsprospekt 2011/2012, Stand 29. Oktober 2012 der FuBus, werden auf Seite 74 Angaben gemacht. Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen wuchsen von 45 Mio. Euro in 2009 auf 125 Mio. Euro in 2010. Es fand eine Steigerung der Ausleihungen um 80 Mio. Euro statt. In der GuV-Rechnung für 2010 wird ein Zugang von 81.863.194,44 Euro aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages bzw. einer Gewinngemeinschaft ausgewiesen, Seite 76 des Basisemissionsprospekt 2011/2012, Stand 29. Oktober 2012, wegen Orderschuldverschreibungen.

Der Zugang aus Gewinnabführungsvertrag wurzelte danach wohl überwiegend in den eigenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen.

Jahresabschluss 2011

90.126.439,86 Euro Einnahme in 2011 aus Gewinnabführungsvertrag sind gebucht in der GuV-Rechnung. Weitere Prüfungen aber ergaben dieses: Ein Wertzuwachs auf 68.070.905,59 Euro unter dem Posten „andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung“ wird in dem Exposé zum Nachrangdarlehen, Stand 18.06.2013, Seite 50, notiert. Gemäß Seite 56 des Prospektes handelt es sich hierbei um gebuchte „Goldsparpläne“. Diese sollten im Werte wohl angeblich gewachsen sein.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen stiegen von 3.027.813,59 Euro am 31. Dezember 2010 auf 12.067.813,59 Euro zum 31. Dezember 2011, also um 9.094.000 Euro

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen stiegen von 91.439.421 Euro Ende 2010 auf 107.294.658,59 Euro Ende 2011, also um 15.855.237 Euro.

Die vorgenannten Beträge von 68.070.905,59 Euro, 9.094.000 Euro und  15.855.237 Euro erklären den fingierten Gewinn von 90.126.439,86 Euro (Quelle: Exposé zum Nachrangdarlehen, Stand 18.06.2013).

Jahresabschluss 2012

Einnahmen aus Gewinnabführung in der GuV-Rechnung von 100.354.05,09 Euro, Seite 76 des Basisprospektes der Future Business KG aA vom 18.06.2013, können wie folgt erklärt werden:

Darin dürften 45 Mio. an gestiegenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten sein, weiter 15 Mio. Euro an erhöhten Anteilen an verbundenen Unternehmen.

Ferner waren „Zuwächse“ in den „anderen Sachanlagen“ mit ausgewiesen. Hier war eine Steigerung von 68.070.905,59 Euro am 31.12.2011 auf 157.074.810,42 Euro zum 31.12.2012 in der Bilanz wegen der Wertzuwächse der Edelmetallsparpläne eingestellt. Es handelte sich um eine weitere Steigerung der Edelmetallsparpläne im Verhältnis zum Vorjahr. Die Einnahmen aus Gewinnabführung in Höhe von 100.354.05,09 Euro ergeben sich also aus einer angeblichen Wertsteigerung der Edelmetallsparpläne wie auch aus Forderungssteigerung gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 45 Mio. Euro und den gestiegenen Anteilen an verbundenen Unternehmen.

Aufgrund der durchzuführenden Bewertungsprozesse für finanzielle Vermögenswerte wäre eine ausreichende Anlegeraufklärung in den Prospektmaterialien ausreichend gewesen.

Die Schuldenübersicht nach dem Insolvenzgutachten FuBus sieht wie folgt aus. Es bestand wohl ein Aktivvermögen von 166.782.782,39 Euro, die Insolvenzforderungen beliefen sich auf 802.979.019,01 Euro. Es war eine Unterdeckung von 636.196.236,62 Euro vorhanden.

 

1 Komment

  • Man muss sich die Frage stellen:

    Wie konnten die Ratingagenturen ihrerseits auf ihre positive Testnoten kommen?
    Hier wurden die Geschädigten dadurch völlig in die Irre geführt.
    Haben Die eigentlich ihre Benotungen ohne die Einsicht der Jahresabschlüsse getätigt oder war eigentlich das Bafin .

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