In einem Schritt zur Neustrukturierung und Effizienzsteigerung hat der insolvente Warenhausriese Galeria Karstadt Kaufhof angekündigt, sich von einer Reihe von Führungskräften zu trennen. Dieser Schritt zielt darauf ab, den Verwaltungsapparat des Unternehmens zu verschlanken und die Entscheidungsprozesse zu dezentralisieren. Laut Galeria-Chef Olivier van den Bossche ist die Anpassung eine notwendige Maßnahme, um die Anzahl der Mitarbeiter in der Hauptverwaltung den aktuellen Bedürfnissen anzupassen und die Kaufhäuser zu ermächtigen, eigenständiger zu agieren.
Van den Bossche betonte die Notwendigkeit einer regionaleren Arbeitsweise der Kaufhäuser, die bisher stark von zentralen Entscheidungen abhängig waren. Er illustrierte dies mit einem Beispiel aus der Praxis: Selbst für scheinbar kleine Aufgaben wie den Austausch einer Glühbirne mussten Filialleiter zuvor Genehmigungen aus der Zentrale in Essen einholen – ein Prozess, der nun vereinfacht wurde.
Die finanziellen Schwierigkeiten von Galeria Karstadt Kaufhof, die teilweise durch Probleme des Eigentümers, des Signa-Konzerns von Rene Benko, verursacht wurden, haben das Unternehmen in den letzten Jahren vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Nachdem es bereits 2020 ein Insolvenzverfahren durchlaufen und staatliche Unterstützung erhalten hatte, sah sich Galeria im Jahr 2022 erneut gezwungen, staatliche Hilfen in Anspruch zu nehmen. Im Jahr 2023 folgte ein weiteres Insolvenzverfahren, was die Dringlichkeit der Restrukturierungsmaßnahmen unterstreicht.
Mit 92 Filialen in ganz Deutschland und über 15.000 Beschäftigten ist Galeria Karstadt Kaufhof ein bedeutender Akteur im deutschen Einzelhandelssektor. Die aktuellen Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern.
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