Eine aktuelle Analyse von EY-Parthenon, der Strategieberatung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY), deutet auf schwierige Zeiten für die weltweite Gaming-Industrie hin. Nach Jahren des Booms während der Corona-Pandemie wurde für 2023 eine signifikante Anzahl von Entlassungen registriert. Mindestens 2.500 Stellen wurden bei den 32 größten Spieleunternehmen gestrichen, wobei die tatsächliche Zahl wahrscheinlich höher liegt, da nicht alle Entlassungen öffentlich gemacht wurden.
Trotz der Herausforderungen wächst der Umsatz der Branche weiter, erreichte 2023 jedoch nur ein Plus von 6,2 Prozent mit einem Gesamterlös von 138 Milliarden Euro. Dieses Wachstum ist geringer als in den Vorjahren und weit unter den Spitzenwerten während der Pandemie. Die Profitabilität der Branche hat ebenfalls gelitten, mit einer Reduktion der Marge von 17,1 Prozent auf 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Entlassungen könnten ein Anzeichen für eine Markt- und Branchenbereinigung sein, insbesondere in den USA, wo fast die Hälfte der Entlassungen stattfand. Branchenexperte Jens Weber von EY betont, dass trotz positiver Geschäftszahlen der Druck auf die Unternehmen groß sei, sowohl für etablierte Spieleschmieden als auch für kleinere Studios.
Die Branche steht weiterhin vor der Aufgabe, eine technikaffine Zielgruppe mit neuen und innovativen Titeln zu versorgen, setzt jedoch vermehrt auf bewährte Konzepte und Fortsetzungen. Gleichzeitig sorgen Mikrotransaktionen, bei denen Spieler für virtuelle Güter mit echtem Geld bezahlen, für Unmut in der Community.
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