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gamigo AG – was für ein Bilanzverlust – Unglaublich!

geralt (CC0), Pixabay
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Kumuliert beträgt der Bilanzverlust nun mittlerweile -22.810.389,09 Euro. Ein Betrag, der sicherlich zu denken geben sollte.

gamigo AG

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

I. Grundlagen

A. Geschäftstätigkeit

B. Geschäftsbereiche und -organisation

C. Ziele und Strategien

D. Steuerungssystem

E. Forschung und Entwicklung

II. Wirtschaftsbericht

A. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

B. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

C. Geschäftsverlauf

D. Ertragslage, Vermögenslage und Finanzlage

III. Nachtragsbericht

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

A. Prognosebericht

B. Prognosequalität

C. Chancenbericht

D. Risikobericht

V. Schlusserklärung aus dem Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gem. § 312 AktG

I. Grundlagen

A. Geschäftstätigkeit

Die gamigo AG ist eines der führenden Gaming-Unternehmen in Europa und Nordamerika, gamigo gehört zu den ersten Unternehmen, die das boomende Marktsegment der Online-Games für sich entdeckten und veröffentlichte bereits im Jahr 2000 das erste vollständig deutschsprachig lokalisierte Massively Multiplayer Online Game (MMOG). Mit erfolgreichen Multiplayer-Online-Rollenspielen wie Fiesta Online und Last Chaos verfügt gamigo über Titel mit langjähriger loyaler Kundenbasis.

Die gamigo AG, mit Hauptsitz in Hamburg/​Deutschland, ist die Muttergesellschaft des gamigo-Konzerns. Sie übernimmt in dieser Funktion neben dem eigenen operativen Geschäft auch zentrale Management- und Leitungsfunktionen für die Gruppengesellschaften von Hamburg aus. Durch Zentralisierung ist die gamigo AG in der Lage, Synergien innerhalb der Beteiligungen auszuschöpfen und sämtliche Geschäftsprozesse effizient zu strukturieren.

B. Geschäftsbereiche und -organisation

Die gamigo AG ist in dem Bereich Gaming tätig. Hier werden Online-Spiele für Endkunden bereitgestellt, betreut, betrieben und teilweise auch firmenintern weiterentwickelt. Die gamigo AG hat ein breites Portfolio an Online-Spielen. Sie vermarktet ihre Produkte und Dienstleistungen weltweit, wobei jedoch der Schwerpunkt in Europa sowie Nordamerika liegt. Die Spiele werden für bestimmte regionale Territorien meist exklusiv lizensiert.

Den wichtigsten Umsatzanteil haben die sogenannten Free-to-play Massively Multiplayer Online Games (MMOG’s) im Portfolio der gamigo AG. Free-to-play bedeutet, dass die Konsumenten grundsätzlich kostenlos spielen, jedoch kostenpflichtige Güter (sogenannte „Items“) erwerben können, die den Spielspaß erhöhen und/​oder schnellere Erfolge ermöglichen, insbesondere durch neue Ausstattungen oder neue Funktionen für die Spielfiguren. Mit Hilfe dieses Geschäftsmodells haben die Umsätze das Potential für eine besser Skalierung, da die Kunden i.d.R. nicht nur einmal bezahlen, sondern aufgrund diverser Anreize in den Spielen dazu motiviert werden, kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum Geld in die Spiele zu investieren. MMOG bedeutet, dass sich auf einem Spielfeld bzw. einer Serverumgebung oft mehrere tausend Spieler treffen und miteinander in Interaktion treten. Aufgrund der großen Anzahl von Mitspielern, die zu den unterschiedlichsten Zeiten dem Spiel nachgehen und häufig durch feste Spielergemeinschaften (sog. „Gilden“ bzw. „Clans“) miteinander verbunden sind, spielen die Nutzer ein Spiel meist über mehrere Monate oder sogar Jahre. Bei den MMOGs gibt es einen technischen Unterschied zwischen Browsergames (Spiele werden im Browser online gespielt) und Client Games (Spiele werden zuerst heruntergeladen und der Client wird auf dem PC gespeichert. Beim Spielen müssen Spieler aber online sein, um mit dem Server zu kommunizieren). Zusätzlich umfasst das Portfolio Spiele, die auf Facebook gespielt werden können. Bei dieser Art von Spielen werden neben den kostenpflichtigen Gütern auch oft Werbeeinblendungen und Werbevideos platziert.

Das Launchen von neuen Spielen am Markt stellt grundsätzlich ein großes Risiko dar, da es einerseits bereits viele Spiele mit langfristig treuen Spielern gibt und andererseits nach wie vor auch monatlich sehr viele neue Spiele gelauncht werden. Um das Risiko einer fehlenden Akzeptanz der angebotenen Spiele am Markt zu reduzieren, erwirbt die gamigo AG bevorzugt Spielelizenzen durch die Übernahme von Gesellschaften, die bereits am Markt etablierte Spiele anbieten und über eine feste Kunden- und Umsatzbasis verfügen. Daneben erwirbt die gamigo AG auch neue Spielelizenzen, wobei risikoavers gehandelt wird. Dafür sollen ein strenger Selektionsprozess, möglichst geringe Vorabinvestition in Lizenzen und die Erhöhung der Vermarktungsbudgets nach Erfüllen gewisser Mindestkriterien, wie z. B. Nutzerzahlen und Umsätze, sorgen.

Gamigo und seine Töchter zeigten in den letzten Jahren ein starkes Wachstum, haben einen sehr großen aktiven Kundenstamm (registrierte User) und verfügen über eine gute Reputation im Markt. Daher wollen weitere Lizenzgeber mit der Gruppe wachsen. Spiele, die gelauncht oder erworben wurden und die Erwartungen nicht erfüllen, laufen aus oder werden eingestellt. Seit 2016 hat die gamigo AG auch in Intellectual Property (IPs) und Entwicklungsrechte investiert und hat für zwei ihrer umsatzstärksten Spiele auch die weltweiten IP’s und Entwicklungsrechte erwerben können. Die Entwicklung dieser Spiele wird nun innerhalb der Firmengruppe vorangetrieben. Dies hat den großen Vorteil, dass der Einfluss auf die Spieleentwicklung stark zunimmt und die Spiele besser und kosteneffizienter optimiert werden können.

Die gamigo AG hat ihr Wachstum mittels Marktkonsolidierung stark vorangetrieben. Seit 2014 hat gamigo insgesamt über 25 Assets und Unternehmen übernommen, wovon der Großteil im Gaming-Bereich liegt.

Die Neukundengewinnung für die von der gamigo AG angebotenen Spiele erfolgt über Maßnahmen im eigenen Kundenbestand (z.B. E-Mail, Cross-Selling) sowie auf eigenen Portalen wie z.B. gamigo.com. Zusätzlich werden die eigenen Spiele über die Advertising Unternehmen der gamigo-Gruppe (adspree media GmbH, Verve Group Inc. (seit Januar 2020) und Mediakraft-Gruppe) und u.a. auf deren Portalen wie z.B. mmogames.com, browsergames.de oder durch sonstige Werbemaßnahmen beworben. Zusätzlich arbeitet die gamigo AG beim Vertrieb ihrer Spiele mit einer Vielzahl von Kundengewinnungs- und Vertriebskanälen Dritter zusammen (u.a. Partner-Webseiten, Fernsehanstalten, Printmedien, Telekommunikationsanbieter und Marketing-Partner).

C. Ziele und Strategien

Die gamigo AG hat es sich zum Ziel gesetzt, ihren Marktanteil in Europa und Nordamerika im Bereich Online-Spiele-Publishing weiter auszubauen.

Seit mehreren Jahren vermarktet und vertreibt die gamigo AG Produkte und Dienstleistungen in verschiedenen Ländern auf mehreren Kontinenten mit den Schwerpunkten Europa und Nordamerika. Vor dem Eintritt in einen neuen Markt analysiert die gamigo AG sowohl die Marktbedingungen als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Landes. Darüber hinaus werden die Verschiebung von Kundenpräferenzen, Veränderungen von Markt- und Rahmenbedingungen und alle weiteren Entwicklungen in einschlägigen Märkten stetig verfolgt und analysiert. Aufgrund dieser Analysen verfügt die gamigo AG über viel Erfahrung und fundiertes Wissen hinsichtlich des lokalen und regulatorischen Umfeldes zahlreicher internationaler Märkte im Game Publishing und Online-Marketing-Bereich sowie Mobile- und Online Payment.

D. Steuerungssystem

Die Geschäftsführung steuert das Unternehmen anhand einer Reihe von Kenngrößen. Das Steuerungssystem umfasst sowohl finanzielle Kennzahlen als auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, die die Performance des Unternehmens und die Geschäftstätigkeit widerspiegeln. Neben unternehmensinternen Kennzahlen werden regelmäßig externe Indikatoren, wie z. B. die Entwicklung erfolgreicher Spiele von Wettbewerbern sowie Marktdaten zum Konsumverhalten und der wirtschaftlichen Entwicklung wie zum Beispiel die Inflationserwartung der Zielregionen zur Steuerung und Planung, herangezogen.

Als wichtigste finanzielle Indikatoren werden Umsatz, EBITDA, Liquidität und Investitionen genutzt. Die Parameter stellen sicher, dass unternehmensweit ausgewogene Entscheidungen im Spannungsfeld von Liquidität, Profitabilität und Wachstum getroffen werden.

Etablierte Monatsberichte enthalten alle relevanten Kennzahlen und Soll-Ist-Vergleiche sowie Vergleiche mit vorangegangenen Perioden. Sie stellen eine wichtige Diskussionsgrundlage für Vorstands- und Managemententscheidungen dar. Darüber hinaus erfolgt auf der Basis aktueller Soll-Ist-Vergleiche eine regelmäßige Aktualisierung der rollierenden Planung für sämtliche Unternehmensbereiche. Diese dient als Frühwarnsystem für eventuelle Abweichungen und ermöglicht eine frühzeitige Korrektur. Darüber hinaus werden Backend und BI Systeme weltweit vereinheitlicht, um in allen Tochtergesellschaften die gleichen KPI’s auswertbar zu machen.

Neben rein finanziellen Steuerungsgrößen hat gamigo auch eine Reihe von Performance-Kennzahlen definiert, die nicht unmittelbar finanziell messbar sind. Bei gamigo sind insbesondere die Anzahl der neu registrierten Spieler (Registered New Users), die aktiven Spieler (Daily Active Users) und der durchschnittliche Umsatz pro Spieler (Average Revenue Per User) wichtige Steuerungsgrößen. Weitere nicht finanzielle Leistungsindikatoren betreffen die Beziehungen des Unternehmens zu Kunden und Mitarbeitern. Ein wichtiges Ziel ist es, die Kundenzufriedenheit u. a. durch die Betreuung und Optimierung der Spiele sowie durch die Erweiterung des Ingame-Angebots zu steigern und somit ein nachhaltiges und langlebiges Produktportfolio bereitzustellen. Dabei nimmt die persönliche Betreuung der Spieler und Gilden durch Community Manager eine wichtige Rolle ein. So werden beispielsweise die der Weiterentwicklung der eigenen Spiele, die Spielerfahrungen und das Feedback der Nutzer mit einbezogen. Der Erfolg zeigt sich darin, dass innerhalb der gamigo-Spiele viele langjährige Kunden existieren.

Der Erfolg des Unternehmens ist damit verknüpft, kompetente und engagierte Mitarbeiter dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Daher ist die gamigo unter anderem ein Ausbildungsbetrieb. Des Weiteren fördert die gamigo die Fort- und Weiterbildung der Arbeitnehmer und bietet Benefits wie regelmäßige Teamevents, gesunde Verpflegung am Arbeitsplatz sowie Zulagen zur Altersvorsorge und zum öffentlichen Nahverkehr an. Außerdem finanziert sie in- und ausländischen Mitarbeitern erweiterten Sprachunterricht, um die interne Kommunikation und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern. Diese Aspekte sind nach Überzeugung von gamigo wesentliche Bausteine einer zukunftsweisenden Positionierung gegenüber dem Wettbewerb.

Steuerung und Planung greifen eng ineinander. Die Planung wird auf Basis der strategischen und operativen Unternehmensziele erstellt, wobei im Fokus der konzernweiten Planungsprozesse wie zuvor erläutert, der Gesamtumsatz, EBITDA und Investitionen stehen. Die Ergebnisplanung umfasst die langfristige Unternehmensplanung sowie die operative Planung. Die einzelnen Planungsprozesse sind systematisch abgestimmt und im Zeitablauf festgelegt. Dies ist von grundlegender Bedeutung für die wirksame Steuerung der definierten Zielgrößen, aber auch für die Erhebung von Chancen und Risiken.

E. Forschung und Entwicklung

Die gamigo AG betreibt keine aktive Forschung. Allerdings wird substantiell in Entwicklung investiert. Es werden aufgrund hoher Kapitalbindungen in Kombination mit dem hohen finanziellen Risiko keine neuen Spiele entwickelt. Gamigo investiert aber in die inhaltliche Weiterentwicklung der Spiele, für die sie die IPs besitzt sowie in die Entwicklung ihrer Plattform. Der Umfang der Entwicklung schlägt sich im Abschluss, in dem Posten der aktivierten Eigenleistung, nieder. Es wird an den verschiedenen Plattformkomponenten (z. B. Account-System, Billing-Systeme, Reporting) sowie an den Portalen und den Spielen weiterentwickelt. Hierbei geht es darum, die Kundenerfahrung sowie die Effizienz und Skalierbarkeit zu verbessern und den Spielern neue Inhalte in den bestehenden Spielen bereitzustellen sowie die Systeme für Dritte zur Verfügung zu stellen. Ohne diese Weiterentwicklungen würde der Kundenstamm nach und nach erodieren.

Die Weiterentwicklung der gamigo-eigenen Titel ist in den Bereich Publishing integriert, um Synergie-Effekte besser auszunutzen und personelle Stärken titelübergreifend nutzen zu können.

Die gamigo AG geht davon aus, dass neue Technologien in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle im Gaming- und Advertising-Bereich spielen werden. Um zu gegebener Zeit hier den Anschluss zu halten bzw. eine führende Rolle einzunehmen, investiert das Unternehmen schon jetzt u.a. in Bereiche wie Streaming und Programmatic Advertising.

II. Wirtschaftsbericht

A. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der internationale Währungsfonds (IWF) geht für das Jahr 2021 von einem globalen Wirtschaftswachstum von 5,50 % aus, und drückt mit diesen starken Wachstumszielen die Hoffnung auf eine V-förmige Erholung aus.1 Das prognostizierte globale Wirtschaftswachstum wurde dabei vom IWF um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum letzten Forecast erhöht, was die positive Erwartung hinsichtlich erfolgreicher Impfkampagnen im weiteren Verlauf des Jahres widerspiegelt. Allerdings betont der IWF ebenfalls, dass weitere Wellen und neue Varianten der Corona-Pandemie den Ausblick eintrüben könnten. Für 2022 erwartet der IWF ebenfalls ein stark überdurchschnittliches Wachstum von 4,20%. Das starke prognostizierte Wachstum für 2021 folgt auf das Jahr 2020, welches mit einem geschätzten globalen Wachstum von -3,50 % abgeschlossen wurde. Allerdings ist hierbei zu betonen, dass dieser Wert die für 2020 erwartete Entwicklung um 0,9 Prozentpunkte übertrifft, was auf die stärker als erwartete Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2020 zurückzuführen ist.

Das Wachstum wird sich laut Prognosen des IWF allerdings unterschiedlich in einzelnen Ländern /​ Regionen niederschlagen. Insbesondere der chinesische Markt wird überdurchschnittlich stark vom Aufschwung in 2021 profitieren. Die Schätzungen des IWFs bezüglich des für 2021 erwarteten Wachstum decken sich mit den Erwartungen der OECD.2 Diese erwartet für 2021 ein globales Wirtschaftswachstum von 5,50 % und drückt damit ebenfalls ihren Optimismus durch eine um 1,0 Prozentpunkte angepasste Erwartung aus. Die OECD betont zusätzlich, dass die erwartete Erholung je Branche /​ Sektor stark unterschiedlich ausfallen wird. Weiterhin bewertet die OECD trotz steigender Inflationserwartungen das Inflationsrisiko als grundsätzlich unter Kontrolle. So wird die erwartete Erholung in den schwer getroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus, Bildung aufgrund des Überhangs an Arbeitsangebot (aktuell deutlich weniger Stellen im Vergleich zum Vor-Pandemie Niveau) zu keinen signifikanten Lohnsteigerungen führen. So erwartet die OECD für ihre Mitgliedsländer ein Inflationsniveau von bis zu 1,79 % für 2021.

Laut IWF sollten politische Initiativen in 2021 sicherstellen, dass insbesondere Wachstum gefördert wird, der allen zugutekommt und gleichzeitig die CO2 -Abhängigkeit weiter reduzieren soll. Hier sieht der IWF die Möglichkeit eines „grünen Investment Pushes“, gepaart mit einer moderat gesteigerten CO2 -Bepreisung. Auf diese Weise würde mit der Emissions-Reduzierung eine durch öffentliche Investitionen geförderte wirtschaftliche Erholung einhergehen. Ähnliche staatliche Maßnahmen empfiehlt auch die OECD.

Die Europäische Zentralbank EZB setzt weiterhin auf eine expansive Geldpolitik, die auch zukünftig viel günstiges Geld in die Märkte spülen wird.3 So hat der EZB-Rat am 11. März 2021 beschlossen, das pandemic emergency purchase Programme (PEPP) mit einem Volumen von 1,85 Billionen Euro bis mindesten Ende März 2022 weiter laufen zu lassen. Weiterhin werden die monatlichen Wertpapierankäufe unter dem asset purchase Programme (APP) beibehalten. Die Leitzinsen will die EZB unverändert belassen.

1 IWF; World Economic Outlook Update, January 2021; URL: https:/​/​www.imf.org/​en/​Publications/​WEO/​Issues/​2021/​01/​26/​2021-world-economic-outlook- update
2 OECD,; URL: https:/​/​data.oecd.org/​price/​inflation-forecast.htm, https:/​/​www.oecd.org/​economic-outlook/​march-2021/​
3 Europäische Zentralbank; Monetary Policy Decisions – 11 March 2021; URL: https:/​/​www.ecb.europa.eu/​press/​pr/​date/​2021/​html/​ecb.mp210311~35ba71f535.en.htmlf

Deutschland

Die Deutsche Bundesbank geht in ihrem Monatsbericht März 2021 von einem Wachstum des realen und bereinigten deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) für 2020 in Höhe von -4,90 % aus.4 Auch für das erste Quartal 2021 erwartet die Bundesbank einen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Vor allem in den kontaktintensiven Dienstleistungsbereichen dürfte die Aktivität nochmals stark sinken. So gingen die Einzelhandelsumsätze im Januar erheblich zurück. Neben den Eindämmungsmaßnahmen dürften laut Bundesbank dabei auch die seit Jahresbeginn wieder höheren Mehrwertsteuersätze eine Rolle gespielt haben (insbesondere in der Baubranche). Dagegen sollte laut Bundesbank die Industrie, im laufenden Quartal die wirtschaftliche Aktivität stützen. Sie profitiert von einer dynamischen Auslandsnachfrage. Zwar erlitt die Industrieproduktion zu Jahresbeginn einen kleinen Dämpfer, gleichzeitig erhielten die Industrieunternehmen deutlich mehr Aufträge. Außerdem verbesserte sich gemäß den Umfragen des ifo Instituts ihre Stimmung im Februar auf ein gutes Niveau.

Der Arbeitsmarkt bleibt laut Bundesbank trotz der anhaltenden Einschränkungen zur Pandemieeindämmung sehr stabil. Dazu trug die wirtschaftlich bedingte Kurzarbeit bei, die wieder stärker in Anspruch genommen wurde. Gemäß der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit waren im Dezember 2020 knapp 2,4 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Kurzarbeit, nahezu ein Fünftel mehr als im Oktober 2020. Im April 2020 hingegen waren es 6,0 Millionen Personen. Etwas mehr als die Hälfte aller Anmeldungen zur Kurzarbeit seit November erfolgten für Beschäftigte in von den Eindämmungsmaßnahmen besonders betroffenen Bereichen: Handel, Gastgewerbe sowie Kultur, Unterhaltung, Erholung und sonstige persönliche Dienstleistungen.

Der Arbeitsmarkt ist auch laut Agentur für Arbeit weiterhin in guter Verfassung, und dass, obwohl die Covid-19-Infektionen im ersten Quartal 2021 steigen und die Einschränkungen für einige Wirtschaftsbereiche nach wie vor bestehen. Zwar ist die Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich um 492.000 erhöht, im Vergleich zum Vormonat jedoch um 77.000 reduziert. Im März 2021 lag die Zahl der Erwerbstätigen bei 44,35 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Zahl der Erwerbstätigen somit um 754.000 niedriger aus. Stärker von den coronabedingten Maßnahmen ist die geringfügig entlohnte Beschäftigung betroffen. Nach vorläufigen, hochgerechneten Daten der Agentur für Arbeit gab es im Januar mit 6,87 Millionen um 560.000 weniger geringfügig entlohnte Beschäftigte als im Vorjahresmonat. Gut zwei Fünftel des Rückgangs gingen auf das Gastgewerbe zurück. Im März 2021 hat der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen abgenommen. So waren im März 609.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 82.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich allerdings der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 12.000 erhöht.5

4 Deutsche Bundesbank; Monatsbericht März 2021; URL: bundesbank.de/​resource/​blob/​861406/​e53c232de584d677994f6dc74fa0f543/​mL/​2021-03-monatsbericht-data.pdf
5 Agentur für Arbeit: Der Arbeitsmarkt im März URL: https:/​/​www.arbeitsagentur.de/​presse/​2021-13-der-arbeitsmarkt-im-maerz-2021

B. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

I. Markt

Die relevantesten Märkte von gamigo sind die Märkte für PC-Client-Games, Konsolen-, Browser- und Handyspiele, wobei MMOGs den wichtigsten Teilmarkt für gamigo darstellen. Gamigo verfügt über ein breites Portfolio an Online-Games, insbesondere Rollen-, Shooter- und Strategie-Spiele. Darüber hinaus zeichnet sich die Gesellschaft durch ihr Portfolio an Casual Games aus, das weltweit vermarktet wird, mit Schwerpunkt in Europa und Nordamerika. Im Videospielmarkt konzentriert sich gamigo vor allem auf Free-to-Play-Titel, bei denen die Spieler kostenlos spielen können, aber Geld ausgeben, um schneller voranzukommen oder exklusive oder spezielle virtuelle Gegenstände zu erwerben.

Der Videospielmarkt zeichnet sich durch eine große Produktvielfalt aus. Zu den gängigsten Genres gehören Actionspiele, Simulationen und Arcade-Spiele, gefolgt von Puzzles, Adventures, Casual Games und Strategiespielen. Aufgrund der starken Wettbewerbslandschaft ist der Videospielmarkt hit-orientiert; viele Spiele auf dem Markt werden nach kurzer Zeit eingestellt; nur wenige haben eine lange Lebensdauer und erzielen Gewinne. Nach der Erfahrung von gamigo können Spiele mit einer nachweislich guten Bekanntheit 10 Jahre oder länger im Markt relevant bleiben. Dies zeigen nicht nur die Titel von gamigo, wie Fiesta Online (2006) oder Grand Fantasia (2009), sondern auch Konkurrenzprodukte wie Eve Online (2003) oder World of Warcraft (2004). Weltweit generieren Videospielunternehmen Umsätze und Gewinne über verschiedene Geschäftsmodelle, darunter den Verkauf von Spielen oder Game Apps, den Verkauf von In-Game-Gegenständen, den Verkauf von Spielabonnements und die Platzierung von Werbung in den Spielen. Der Großteil der Umsätze im Videospielmarkt wird durch den Verkauf von In-Game-Items und Premium-Versionen von Spielen erzielt. Das Spieleportfolio von gamigo besteht hauptsächlich aus Spielen, die auf diesem Geschäftsmodell, auch Free-to-Play-Modell genannt, basieren.

Der weltweite Videospielmarkt

Mit mehr als 2,8 Milliarden Spielern weltweit ist der Videospielmarkt als wichtige digitale Unterhaltungsindustrie ins Rampenlicht gerückt. Als Subkultur in den 80er und 90er Jahren entstanden, hat sich der globale Videospielmarkt mit einer CAGR von 13,4 % zwischen 2015-2019 und einem geschätzten Umsatz von USD 189,3 Milliarden im Jahr 2021 zu einer der größten digitalen Unterhaltungsindustrien entwickelt. Bis 2023 soll der Markt weiter auf USD 217 Mrd. wachsen und keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigen.6

Die globale Gaming-Aktivität wird und war historisch gesehen von Einzelpersonen in der Altersgruppe zwischen 6 und 24 Jahren dominiert. In den letzten Jahren hat die Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren deutlich zugenommen und stellte mit einem Wachstum von 8 % im Jahr 2018 die am stärksten wachsende Altersgruppe dar. Insgesamt ist der Anteil der Spieler zwischen den Geschlechtern und der Altersgruppe gut diversifiziert, so sind 49 % aller Spieler in Deutschland weiblich und das Durchschnittsalter beträgt 36,4 Jahre.78 Pandemiebedingt hat die Spielerdiversifizierung noch weiter zu genommen.

6 Newzoo: Global games market report, 2020
7 ISFE: Key Facts – 2018 trends and data, 2019
8 https:/​/​www.game.de/​marktdaten/​nutzer-digitaler-spiele-in-deutschland-2019/​

So sind 2020 66 % aller neuen Spieler weiblich, bzw. 56 % aller neuen Spieler älter als 45 Jahre.9 Zusätzlich hat laut Activate Consulting die soziale Komponente, die über das eigentliche Spielen hinausgeht, weiter stark zugenommen. So haben in den letzten 12 Monaten laut Activate 38 % aller Spieler an Nicht-Spiele-Events innerhalb eines Spiels teilgenommen (bspw. In-Game Konzerte, Parties, Hochzeiten, TV-Premieren oder Sport-Events).

Märkte nach Regionen

Europa

Das jährliche Wachstum (CAGR) in Europa wird für 2021 bis 2025 auf 8,54 % geschätzt, für das Jahr 2021 wird für Videospielmarkt ein Volumen von 23,53 Mrd. USD geschätzt. Bis 2025 wird eine Marktgröße von 32,66 Mrd. USD prognostiziert.10 Der westliche Teil Europas ist umsatzmäßig deutlich größer als der östliche Teil und macht ca. 86 % des europäischen Umsatzes aus. gamigo’s Fokusmärkte in Europa sind Deutschland, Großbritannien und Frankreich, die mit einem geschätzten Marktwert von jeweils 4 bis 6 Mrd. USD im Jahr 2019 die Top 3 der größten Märkte in Europa sind.

Nordamerika

Der nordamerikanische Videospielmarkt ist gut entwickelt und wird voraussichtlich bis 2025 in Bezug auf Nutzer und durchschnittliche Nutzerausgaben mit 8,75 % jährlich wachsen.11 Die direkt aus dem Verkauf von Spielen generierten Einnahmen werden für 2021 auf 30,37 Mrd. USD geschätzt und bis 2025 auf 42,48 Mrd. USD wachsen. Obwohl das Wachstum der direkten Ausgaben moderat ist, wird erwartet, dass die Umsätze aus Wettbewerben, Events, Streaming und anderen nicht-direkten Spieleverkäufen weiterhin aggressiv wachsen werden.

Insgesamt wird für die USA im Jahr 2021 eine Nutzerpenetration von 77,1 % erwartet, die sich bis 2025 auf 84,2 % steigern soll.

Die USA sind gemeinsam mit China der größte Markt für Videospiele. Innerhalb der 10 größten Märkte für Videospiele konzentriert sich 61 % des Videospielmarktes auf diese beiden Märkte.

Deutscher Gaming Markt

Die Nutzer auf dem deutschen Spielemarkt sind sehr diversifiziert. Insgesamt spielen über 34 Millionen Deutsche Computer- und Videospiele. Davon sind 48 % weiblich und 29 % über 50 Jahre alt. Das Durchschnittsalter steigt immer weiter an und beträgt im Jahr 2020 37,6 Jahre (2019 36,4 Jahre).12

9 Activate Consulting: Activate Outlook 2021
10 Statista – Outlook Video Games Europe
11 Statista – Video Games United States
12 GAME Verband; Deutscher Games-Markt 2019, URL: https:/​/​www.gameswirtschaft.de/​wirtschaft/​durchschnittsalter-gamer-deutschland-2020/​#:~:text=%E2%80%9EGamer%E2%80%9C%20(2020)%20%E2%80%93,heute%20der%20Branchenverband%20Game%20ver%C3%B6ffentlicht.

Trends im globalen Gaming Markt

Zu den wichtigsten Trends auf dem Gaming Markt in 2021 zählt die grundsätzlich gestiegene Bedeutung des Gamings innerhalb der Pandemie. So stieg insbesondere die Bedeutung der Nutzung von Games als soziale Plattform innerhalb der Pandemie mit ihren vielseitigen Kontaktbeschränkungen. Daneben sind Subscription-Modelle (Abo) und neue Wege der Monetarisierung weiterhin wichtige Trend-Themen. Dies zeigt sich auch an der generellen Tendenz moderner Menschen auf Modelle umzuschwenken, bei dem Sie nach Zahlung einer z.B. monatlichen Fee, Zugriff auf eine Bibliothek voller einzeln abrufbarer Inhalte haben. Netflix und Spotify sind nur zwei Beispiele, gamigo arbeitet an vergleichbaren Lösungen, um das entsprechende Potential auszunutzen. Darüber hinaus sind für die kommenden Jahre die wachsende Bedeutung von Cloud Gaming sowie dem weiteren Aufbau von Plattformen (insb. Im E-Sports Bereich) wichtige Trends im globalen Gaming Markt.1314

II. Wettbewerb

Der Wettbewerb im Gaming-Sektor ist aufgrund des relativ fragmentierten und in der Vergangenheit stark gewachsenen Marktes hoch. Dies zeigt sich derzeit besonders im mobilen Bereich. Im Jahr 2019 wurden beispielsweise 21.000 neue Spiele auf iOS veröffentlicht. Der Return on Investment ist hoch, wenn man ein erfolgreiches Spiel entwickelt, aber die Erfolgsquote gering.

Es gibt wenige sehr große und viele kleinere Marktteilnehmer. Die großen Entwickler haben große Portfolios mit starken Spielen und deutlichen Skaleneffekten bei der Entwicklung und Vermarktung von Spielen. Die kleineren Studios haben typischerweise nur wenige Spiele, von denen ihr Überleben abhängt. Gamigo ist heute einer der größeren Publisher auf dem europäischen und nordamerikanischen Markt mit einem gut diversifizierten Portfolio an Spielen und mit einem geringeren Risikoprofil im Vergleich zu Peers, die auf den Erfolg einzelner Spieltitel angewiesen sind.

Auf dem europäischen und amerikanischen Markt gibt es nur wenige Milliardenunternehmen, die als Publisher von Online-Spielen tätig sind. Dazu gehören unter anderem Electronic Arts, Ubisoft, Activision Blizzard, NetEase, Nintendo, Netmarble, BANDAI NAMCO, Epic Games, Microsoft und Tencent. Diese Unternehmen veröffentlichen hauptsächlich AAA-Spiele mit sehr hohen Entwicklungsbudgets von teilweise weit über 50 Mio. EUR. Auch wenn gamigo unter Budgetgesichtspunkten nicht direkt mit diesen Unternehmen konkurriert, so konkurrieren einige gamigo-Spieltitel mit einigen dieser AAA-Spiele um die Spielzeit und das Budget der Nutzer.

Zu den direkten Konkurrenten von gamigo im Bereich des Online-Spiele-Publishings gehören Unternehmen, die etwas kleiner sind als die größten AAA-Spieleentwickler und -Publisher, aber wie gamigo über einen signifikanten Marktanteil verfügen. In diesem Umfeld zählen Unternehmen wie Bigpoint, Gameforge, Travian, Stillfront, Embracer, Wooga, Daybreak Game Studios, Innogames, IDC Games und Wargaming zu den umsatzstärksten Unternehmen.

13 Newzoo: Newzoo’s Games Trends to Watch in 2020 URL: https:/​/​newzoo.com/​insights/​articles/​newzoos-games-trends-to-watch-in-2020/​
14 Mordor Intelligence – Gaming Market – Growth, Trends, Covid-19 Impact, And Forecasts (2021 – 2026)

C. Geschäftsverlauf

Die Plattformstrategie wurde mittels weiterer Kosten- und Effizienzoptimierung vorangetrieben. Aufgrund der starken M&A Aktivitäten in den Vorjahren konnten nach wie vor substantielle Synergiepotentiale gehoben werden. Es wurde wesentlich mehr Fokus sowohl auf die Optimierung der bestehenden Spiele gelegt. Belastet wurde das Ergebnis des Geschäftsjahres durch die Ablösung der Unternehmensanleihe und der damit verbundenen Vorfälligkeitszinsen.

D. Ertragslage, Vermögenslage und Finanzlage

Ertragslage

Die Ertragslage der gamigo AG hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert, was beweist, dass die vom Vorstand verfolgte Strategie funktioniert. Obwohl sich das Konzernergebnis verbesserte, verschlechterte sich im Geschäftsjahr 2020 das operative Ergebnis der gamigo AG Einzelgesellschaft im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz ist mit TEUR 10.343 gegenüber dem Vorjahresumsatz (2019: TEUR 10.267) nahezu unverändert. Von den Umsätzen im Geschäftsjahr entfallen TEUR 5.559 auf den Gamingbereich (Vorjahr: TEUR 6.052). Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 4.784 resultieren aus Dienstleistungen und Services innerhalb des gamigo-Konzerns.

Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde in die Erweiterung und Verbesserung von gamigo Spielen sowie die technische Plattform investiert. Die aktivierten Eigenleistungen belaufen sich auf TEUR 1.180 (2019: TEUR 607).

Die Aufwendungen für bezogenen Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.118 auf TEUR 3.332 stark gestiegen, was auf höhere Weiterbelastungen von Konzernunternehmen, insbesondere im Bereich IT/​Hosting-/​Serverkosten, zurückzuführen ist.

Die Personalaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.094 auf TEUR 7.091 angestiegen. Dieser Effekt resultiert unter anderem aus zusätzlichem Personal und höheren Boni.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von TEUR 4.606 auf TEUR 3.611 ist im Wesentlichen auf gesunkene Einzelwertberichtigungen auf Forderungen sowie niedrigere Werbekosten zurückzuführen, aber auch geringere Reisekosten aufgrund der Einschränkungen durch die COVID-19 Pandemie schlagen sich hier nieder.

Die insgesamt gestiegenen Aufwendungen konnten nicht durch den nur geringen Anstieg der Umsatzerlöse kompensiert werden. Jedoch erhöht sich das EBITDA von TEUR -1.521 auf TEUR -1.261.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen im Geschäftsjahr TEUR 2.184 (2019: TEUR 1.696).

Im Geschäftsjahr betrug das Zinsergebnis der gamigo AG TEUR -5.409, im Vorjahreszeitraum TEUR -3.714. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von TEUR -6.666 (2019: TEUR -4.663) resultieren im Wesentlichen aus den Zinsen der Unternehmensanleihe sowie der Vorfälligkeitszahlung, da die Rückzahlung der Anleihe zu einem Preis von 103,875 % des Nennwerts erfolgte.

Durch die Bildung aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge konnte die gamigo AG im Jahr 2020 steuerliche Erträge in Höhe von TEUR 2.230 (2019: TEUR 1.726) ausweisen.

Das Jahresergebnis nach Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr aus den vorgenannten Erläuterungen verschlechtert und beläuft sich für das Geschäftsjahr 2020 auf TEUR -2.164 (2019: TEUR -630).

Vermögens- und Finanzlage

Unter der Berücksichtigung der Zu- und Abgänge sowie der Abschreibungen sind im Abschluss des Jahres 2020 langfristige Vermögengegenstände in Höhe von TEUR 83.701 ausgewiesen (2019: TEUR 73.281). Die wesentlichen Investitionen entfielen dabei auf die Finanzanlagen, wo durch den Erwerb der Anteile an der Verve Group Inc., USA, ein weiteres zur Unternehmensstrategie passendes Target erworben werden konnte. Darüber hinaus wurden auch im vergangenen Geschäftsjahr in Bestandsspiele investiert, um diese auch künftig attraktiv zu halten.

Zum 31. Dezember 2020 weist die gamigo AG aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 10.985 aus (2019: TEUR 8.755), die im Wesentlichen aus steuerlichen Verlustvorträgen resultieren.

Das Umlaufvermögen der gamigo AG hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht und beträgt zum Bilanzstichtag in Summe TEUR 25.162 (2019: TEUR 32.276). Im Wesentlichen beinhaltet diese Veränderung den Rückgang von Guthaben bei Kreditinstituten (TEUR 6.332).

Das Eigenkapital der gamigo beträgt zum 31. Dezember 2020 TEUR 27.654 (Vj. TEUR 29.818). Dieses teilt sich in das gezeichnete Kapital in Höhe von TEUR 2.311, die Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 48.153 und den Bilanzverlust von TEUR -22.810.

Die Eigenkapitalquote verschlechterte sich im Berichtsjahr von 26,0 % auf 23,0 % durch den Jahresfehlbetrag und das gestiegene Fremdkapital.

Zum 31. Dezember 2020 bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 90.166 (2019: TEUR 82.653). Die Unternehmensanleihe, die im Vorjahr mit TEUR 50.000 enthalten war, konnte im Dezember 2020 vollständig vorzeitig abgelöst werden. Die weitere Finanzierung ist über die Media and Games Invest plc, Malta, sichergestellt und erklärt den Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (2020: TEUR 86.655, 2019: TEUR 29.408). Darüber hinaus bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (2020: TEUR 712, 2019: TEUR 872) sowie sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 802 (2019: TEUR 2.353) ausgewiesen.

Rückstellungen werden in Höhe von TEUR 2.196 (2019: TEUR 1.825) ausgewiesen und beinhalten im Wesentlichen Personalrückstellungen und Rückstellungen für nachlaufende Kosten.

Die gamigo AG erwirtschaftete im Berichtsjahr 2020 ein negatives operatives Ergebnis (EBITDA) in Höhe von TEUR -1.261, während das operative Ergebnis in 2019 bei TEUR -1.521 lag. Die gamigo AG steuert über das Working Capital erfolgreich die Liquidität der gamigo-Gruppe.

Liquidität

Die gamigo AG verfügte am 31. Dezember 2020 über einen Finanzmittelfonds von insgesamt TEUR 6.332 (Vorjahr: TEUR 13.568).

III. Nachtragsbericht

Im Januar 2021 hat die gamigo AG die Kingslsle Entertainment Inc. („Kingslsle“), einen führenden Spieleentwickler und Spielepublisher aus Austin, Texas/​USA, inklusive der MMO Spiele Wizard101 und Pirate101, übernommen.

Am 4. Januar 2021 hat die gamigo AG über ihre zu diesem Zweck neu gegründete 100%ige Tochtergesellschaft VGI CTV Inc., Carlsbad, Kalifornien/​USA, die Videomarketing Technologieplattform LKQD von Nexstar Inc. übernommen.

Die Übernahmen erweitert das Produktportfolio, den Kundenstamm und die Vertriebsorganisation der Gruppe und stärkt die Position der Gruppe auf dem nordamerikanischen Markt durch starke Synergien mit den anderen Medien- sowie den Gamingunternehmen der Gruppe.

Seit 1. März 2021 ist Jens Knauber neuer Vorstandsvorsitzender der gamigo AG. Remco Westermann ist am 1. März 2021 aus dem Vorstand ausgeschieden

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

A. Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir für den Einzelabschluss der gamigo AG eine Umsatzentwicklung auf dem Niveau des Berichtsjahres, bei gleichzeitiger Verbesserung der Rentabilität und Profitabilität, insbesondere durch das Heben von Effizienzen und Synergien auf Grund der Vereinheitlichung und Verbesserung interner Systeme.

Diese Erwartungen beruhen auf der Annahme, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in den Kernmärkten auch 2021 stabilisiert, die Wettbewerbssituation keine maßgeblichen Änderungen aufweist und die gamigo AG weiterhin attraktive Zukäufe realisieren kann. Unter diesen Voraussetzungen ist die gamigo AG davon überzeugt, dass für den Einzelabschluss im Jahr 2021 der Umsatz stabilisiert und das EBITDA leicht gesteigert werden können.

B. Prognosequalität

Die Umsatz- und EBITDA-Prognosen beruhen auf internen Planungen, worin die für die gamigo AG maßgeblichen Leistungsindikatoren berücksichtigt werden. In der Planung wird im Bereich Publishing davon ausgegangen, dass sich die Neukundenzahlen positiv entwickeln und sich die Quoten für die Kennzahlen „Erster Login“ sowie Kundenaktivität nicht verschlechtern.

C. Chancenbericht

gamigo partizipiert an einem insgesamt wachsenden Markt für Spiele. Die Verbesserung von Umsatz und Ertragskraft durch die erfolgreiche Umsetzung der Plattformstrategie und dem damit verbundenen organischen und anorganischen Wachstum sowie die Erschließung neuer Länder und Märkte durch Lokalisierung der aktuellen Titel über neue Sprachversionen, stellen ebenso wie in den Vorjahren, die strategische Ausrichtung für die kommenden Jahre dar.

Ein weiterer Erfolgsfaktor wird zukünftig die Vermarktung von Werbemöglichkeiten insbesondere in den Casual Spielen sein. Die bestehende tiefgehende Kundendatenbasis ermöglicht gamigo eine ausführliche quantitative Analyse des Spielerverhaltens. Diese Analyse ist zum einen Basis für effektive Marketingmaßnahmen und zum anderen die Grundlage für eine gezielte Monetarisierung in den Spielen und damit die Erhöhung der Einnahmen für gamigo.

D. Risikobericht

1. Markt- und wettbewerbsbezogene Risiken

Wettbewerbsrisiken

Die gamigo AG betreibt und vermarktet Online-Spiele und ist damit in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld tätig. Die Gesellschaft kann nicht ausschließen, dass in Anbetracht der erwarteten Wachstumsraten weitere Anbieter, die bislang ausschließlich in anderen, möglicherweise angrenzenden Märkten tätig sind und teilweise über erheblich höhere technische und finanzielle Ressourcen verfügen, sich aufgrund der zunehmenden Akzeptanz von Online-Spiele dazu entscheiden, in diesen Teilmarkt einzutreten. Sie könnten damit die Marktanteile der gamigo AG beeinträchtigen. Auch diverse bestehende Wettbewerber können auf eine vergleichsweise längere Geschäftstätigkeit zurückblicken bzw. verfügen über einen vergleichsweise höheren Bekanntheitsgrad, eine breitere Kundenbasis und/​oder deutlich größere finanzielle und technische Ressourcen. Darüber hinaus hat sich der Konzentrationsprozess im Markt in den letzten Jahren durch Übernahmen von Anbietern unterschiedlicher Größe beschleunigt. Sollte sich dieser Prozess fortsetzen, würde sich der bestehende Preis- und Wettbewerbsdruck weiter verstärken. Zudem sind die Eintrittsbarrieren für neue Wettbewerber im Bereich der Online-Spiele niedrig und es besteht die Möglichkeit, dass Allianzen zwischen Wettbewerbern entstehen, die in kurzer Zeit erhebliche Marktanteile gewinnen könnten. Auch sind die Eintrittsbarrieren für neue Wettbewerber im Bereich der Online-Spiele niedrig. Der steigende Wettbewerb kann auch zu steigenden Preisen bei dem Erwerb von Lizenzen für die Spiele führen. Die Realisierung jedes der geschilderten Wettbewerbsrisiken kann sich erheblich negativ auf die Geschäftstätigkeit sowie die Akquisechancen der gamigo AG und infolgedessen, auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gamigo AG auswirken.

COVID-19

Durch die COVID-19 Pandemie (Corona-Krise) stehen eine Vielzahl von Unternehmen aufgrund umfangreicher politischer Beschränkungen vor großen Herausforderungen in den kommenden Monaten. Aufgrund der Corona-Krise gehen Wirtschaftsweise von einer Rezession als Folge aus. Dies wird aktuell gestützt durch den Rückgang der Absätze von Produkten und Dienstleistungen. Die Gamigo Gruppe hat jedoch die Opportunität aus der COVID-19 Krise gestärkt herauszutreten. Insbesondere der Online und Mobile Games Markt befindet sich aktuell im Wachstum. Dies ist zurückzuführen auf die Ausgangsbeschränkungen, die seitens der Regierungen verhängt wurden. Somit sind mehr User bei den Games zu verzeichnen. Ferner ist bei der gamigo AG kurz- und mittelfristig das Risiko durch die Corona-Krise als gering einzuschätzen. Sollte die Corona-Krise bis Ende Q3 2021 und darüber hinaus anhalten, rechnet die gamigo AG mit einer sinkenden Kaufkraft.

Risiko rasch wechselnder Technologien und Kundenanforderungen

Der Markt für Online-Spiele, in dem die gamigo AG tätig ist, ist ein sich schnell wandelndes Geschäft. Es ist durch sich rasch wandelnde Technologien, häufige Einführungen verbesserter oder neuer Spiele sowie ständig wechselnde und neue Kundenanforderungen geprägt. Der Erfolg der gamigo AG hängt daher entscheidend davon ab, neue Trends und Entwicklungen rechtzeitig vorauszusehen, bestehende Spiele ständig zu verbessern und deren Lebensdauer zu verlängern, neue Spiele rechtzeitig in das Produktangebot aufzunehmen, sich den rasch wandelnden Kundenanforderungen anzupassen und insbesondere in großem Umfang zahlende Spieler zu gewinnen und zu halten. Insbesondere muss die gamigo AG in der Lage sein, sich ändernde Kundenwünsche und -anforderungen, rechtzeitig zu erkennen und entsprechend kurzfristig die angebotenen Spiele so anzupassen und ständig mit neuen Eigenschaften zu verbessern, zu erweitern und zu aktualisieren, dass zahlende Spieler diese attraktiv finden. Hierbei ist die gamigo AG auch von der Verfügbarkeit von Softwareentwicklern, Entwicklungspartnern sowie deren Qualität und deren Bereitschaft, die Spiele auch langfristig weiter zu optimieren, abhängig.

Sollte es nicht gelingen, neue Spiele am Markt erfolgreich zu vermarkten oder die bereits angebotenen Spiele weiter zu optimieren und hierzu erfolgreiche Updates zu veröffentlichen, könnten die Wettbewerbsposition und die Wachstumschancen der gamigo AG wesentlich negativ beeinträchtigt werden. Außerdem haben die Kundenzielgruppen in den unterschiedlichen Märkten der gamigo AG nicht zwangsläufig die gleichen Wünsche und die Berücksichtigung regionaler Besonderheiten und Sprachen stellt eine zusätzliche Herausforderung im Hinblick auf Erfassung und Umsetzung von Trends dar. Hierzu ist der Einsatz technischer, personeller und finanzieller Ressourcen erforderlich. Jede Verzögerung oder Verhinderung der Einführung verbesserter oder neuer Spiele in das Produktangebot oder deren mangelnde oder verzögerte Marktakzeptanz kann sich in erheblichem Umfang nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken.

2. Risiken im Bereich Games

Abhängigkeit von der Entwicklung erfolgreicher neuer Spiele

Da die gamigo AG vorerst selbst keine neuen Online-Spiele entwickelt, hängt das Angebot neuer Spiele entscheidend von der Verfügbarkeit und der Qualität externer Entwickler ab. Hierbei spielt auch eine entscheidende Rolle, ob ein externer Entwicklungspartner über ausreichende Ressourcen sowie über Erfahrungen im Bereich der Online-Spiele verfügt. Insbesondere in frühen Entwicklungsphasen von neuen Spielen besteht das Risiko, dass Spielekonzepte sich nicht als umsetzbar oder vermarktbar erweisen. Verzögerungen bei dem Start eines neuen Spiels, wie auch damit verbundene Kostenerhöhungen, können die Geschäftsentwicklung negativ beeinträchtigen. Auch besteht das Risiko, dass neue Spieleprojekte abgebrochen werden müssen. Jedes der vorgenannten Risiken kann die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gamigo AG negativ beeinflussen.

Abhängigkeit von erfolgreicher Zusammenarbeit mit internen und externen Entwicklern

Da die gamigo AG einen signifikanten Teil ihres Portfolios an Online-Computerspielen von externen Entwicklern bezieht, besteht auch hier eine starke Abhängigkeit zu diesen Entwicklern. Diese müssen nicht nur über ausreichende Ressourcen zur Wartung und zur Weiterentwicklung bzw. Verbesserung der von den gamigo AG lizensierten Spielen verfügen, sondern diese auch mitverantworten. Hinzu kommt, dass äußere Einflüsse, wie z.B. eine schlechte Auftragslage oder andere erfolglose Titel eines Entwicklers dazu führen können, dass dessen Geschäftstätigkeit negativ beeinflusst wird und sich dies somit ebenfalls negativ auf die Geschäftstätigkeit der gamigo AG auswirkt. Ein weiteres Risiko diesbezüglich ist das ein- oder beidseitige Nichterfüllen einer oder mehrerer Vertragsverpflichtungen, welches neben Vertragsstrafen bzw. Zusatzzahlungen an den Entwickler bis zur Kündigung des bestehenden Vertrags führen kann. Obwohl sich die gamigo AG lediglich Geschäftspartner mit Aussicht auf ein lang bestehendes und erfolgreiches Vertragsverhältnis aussucht, können diverse Einflüsse zu einer Strategieveränderung des Geschäftspartners führen, sodass dieser die beidseitige Beendigung der Geschäftstätigkeit, zur Not auch mit gerichtlichen Mitteln, erzwingen kann. Ebenso werden immer mehr Spiele innerhalb der gamigo AG in Eigenregie weiterentwickelt. Das Finden und Motivieren von Entwicklern ist eine Herausforderung im übervollen Arbeitsmarkt. Jedes der vorher genannten Risiken kann die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gamigo AG schwächen.

Der Vorstand der gamigo AG schätzt die Eintrittswahrscheinlichkeit der Risiken im Bereich Gaming für gering ein.

3. Technische Risiken

Abkehr von der Internetnutzung über PCs

Die gamigo AG betreibt und vermarktet bislang insbesondere Online-Computerspiele. Sie zielt damit auf Kunden, die ihren PC für den Internetzugang nutzen. Die Zahl der Nutzer, die den PC für den Internetzugang nutzen, geht jedoch zurück. Dagegen greifen immer mehr Personen auf das Internet über Geräte wie Smartphones, Tablets, Fernsehgeräte und Set-Top-Box-Geräte zu. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung der gamigo AG weiter fortsetzen.

4. Organisatorische und Unternehmensrisiken

Abhängigkeit von Fach- und Führungskräften

Die Umsetzung der Geschäftsstrategie und Unternehmensziele und damit die Entwicklung der gamigo AG basiert insbesondere auf den Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen der derzeitigen Führungskräfte (Vorstand und weitere Führungskräfte unterhalb des Vorstands). Es besteht das Risiko, dass es der gamigo AG nicht gelingen wird, die Führungskräfte im Unternehmen zu halten oder erforderlichenfalls neue Führungskräfte zu gewinnen.

Die gamigo AG ist des Weiteren auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Sollte die gamigo AG zukünftig nicht in der Lage sein, qualifizierte Fachkräfte zu angemessenen Konditionen und in ausreichendem Umfang zu rekrutieren, könnte dies die Wettbewerbsfähigkeit der gamigo AG beeinträchtigen und das Unternehmenswachstum hemmen, gamigo investiert in diverse Programme um die Mitarbeiterzufriedenheit zu halten und sorgt für ein marktgerechtes Vergütungssystem.

Risiko von nicht angemessenen internen Organisationsstrukturen und Management-Prozessen

Eine kontinuierliche Weiterentwicklung interner Organisationsstrukturen und Management-Prozessen stellt die gamigo AG vor neue Herausforderungen und bindet einen erheblichen Teil ihrer Management-Ressourcen. Die bei der gamigo AG vorhandenen Systeme zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Geschäftstätigkeit entsprechen derzeit nur eingeschränkt den Anforderungen und der Organisation, die für die zukünftig beabsichtigte Größe und Geschäftstätigkeit angemessen wären. Insbesondere das starke Wachstum der gamigo AG in den Geschäftsfeldern sowie bei der Anzahl der Mitarbeiter, führt zu einem dauerhaften Bedarf, die Systeme und die Prozesse fortlaufend an den neuen Umfang anzupassen. Zusätzlich stellt die DSGVO die Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

Risiken bei der Ausweitung der internationalen Tätigkeit

Die Gesellschaft beabsichtigt die Spielelizenzen und damit die Geschäftstätigkeit international auszuweiten. Die Ausweitung der Geschäftstätigkeit in andere Staaten kann durch eine Reihe von Faktoren nachteilig beeinflusst werden, wie beispielsweise die allgemeinen politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen, unerwartete Änderungen von regulatorischen Bedingungen und Tarifen, Rezessionen oder beschränkter Schutz geistigen Eigentums. Darüber hinaus könnten nationale oder internationale Wettbewerber in der Lage sein, die Nachfrage nach Spielen in diesen Märkten besser zu befriedigen als die gamigo AG. Jedes dieser Risiken kann die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der gamigo AG negativ beeinflussen.

Der Vorstand der gamigo AG schätzt die Eintrittswahrscheinlichkeit der organisatorischen und Unternehmensrisiken für gering ein.

5. Wirtschaftliche und finanzielle Risiken

Risiko von Verlust des Eigenkapitals

Sofern die geplanten Liquiditätsrückflüsse aus immateriellen Vermögensgegenständen und Beteiligungsgesellschaften nicht in dem geplanten Maße realisiert werden können, besteht das Risiko, dass durch außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Beteiligungen eine bilanzielle Überschuldung eintritt. Im Falle von wesentlichen Planunterschreitungen und den damit verbundenen zu niedrigen Cashzuflüssen, wäre die gamigo AG von der Zuführung von weiterem Kapital abhängig, um ihren finanziellen Verpflichtungen jederzeit nachkommen zu können.

Weiterhin hat die gamigo AG in wesentlichem Umfang aktive latente Steuern für bestehende Verlustvorträge gebildet. Sofern die geplanten steuerlichen Ergebnisse nicht in der Höhe eintreten wie vorgesehen oder die steuerliche Strukturierung der gamigo AG keine Nutzung von Verlustvorträgen erlaubt, besteht das Risiko, dass die gebildeten aktiven latenten Steuern aufzulösen sind und eine bilanzielle Überschuldung eintritt.

Risiko Zahlungsausfall

Die branchenimmanente Zusammenarbeit von Games Publishern & Distributoren mit Payment Providern als Schnittstelle zu den zahlenden Spielern der Online-Games birgt die Gefahr von verspäteten oder ganz ausbleibenden Zahlungen dieser Payment. Dieses Risiko versucht die gamigo AG mittels eines umsichtigen Risikomanagements in der Auswahl der Payment Partner sowie effizientem Forderungsmanagement zu mindern.

Risiko Akquisitionen

Die gamigo AG hat diverse Assets und Unternehmen übernommen und plant auch in den kommenden Jahren eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit, die auch weitere Akquisitionen umfassen kann. Insbesondere birgt der Integrationsprozess erworbener Gesellschaften in der Regel das Risiko, dass Führungskräfte und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen abwandern und bestehende Kunden mit den erworbenen Gesellschaften verloren gehen, die Gesellschaft ihre Marktposition nicht halten oder ausweiten kann oder Synergien nicht realisiert werden können. Zusätzlich birgt jede Akquisition Umsatz- und Kostenrisiken auf Grund nicht richtig eingeschätzter, bei einer Due Diligence nicht festgestellter oder sogar böswillig verschwiegener Verpflichtungen und Risiken.

Finanzierungs-, Liquiditäts- und Kreditrisiken

Die gamigo AG finanziert ihre Geschäftstätigkeit mit Fremd- und Eigenkapital. Im Zusammenhang mit jeder Fremdkapitalfinanzierung besteht das Risiko, dass dieses nicht jederzeit in der erforderlichen Höhe zu wirtschaftlich akzeptablen Konditionen aufgenommen werden kann oder die Refinanzierung über Fremdkapital ganz oder teilweise misslingt. Hierbei spielen sowohl interne Einflüsse, wie die auf Grund der Ertrags- und Finanzlage erfolgende Bonitätseinstufung durch den Markt oder die Fähigkeit des Managements im Umgang mit bestehenden und potentiellen Fremdfinanzierungsgebern eine Rolle als auch externe Einflüsse, wie das allgemeine Zinsniveau am Markt, die Kreditvergabepolitik der Banken und anderer Fremdkapitalgeber oder die Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Zudem besteht das Risiko, dass sich der zu zahlende Refinanzierungszins negativ entwickelt und sich der Finanzierungsaufwand durch eine Anhebung des Zinsniveaus erhöht. Die gamigo AG unterliegt zudem dem allgemeinen Risiko, dass Verlängerungen bestehender Verbindlichkeiten, Refinanzierungen sowie Akquisitionsfinanzierungen nicht im gewünschten Umfang oder nur zu wirtschaftlich unattraktiven Konditionen erreicht werden können und Darlehen vorzeitig fällig gestellt werden können und damit unter Umständen die Verwertung von Sicherheiten geduldet werden müsste.

Sollten der gamigo AG in Zukunft nicht im erforderlichen Maße Eigen- und/​oder Fremdmittel zur Verfügung stehen, könnte dies die Finanzierung und das Wachstum der gamigo AG abschwächen oder unmöglich machen.

Der Vorstand der gamigo AG schätzt die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser wirtschaftlichen und finanziellen Risiken für gering ein.

Steuerliche Risiken

Die gamigo AG lässt sich laufend steuerlich beraten, um etwaige Risiken frühzeitig erkennen zu können. Die gamigo AG wird derzeit einer Betriebsprüfung unterzogen. Es besteht das Risiko, dass im Rahmen zukünftiger Betriebsprüfungen die von der gamigo AG sowie der Beteiligungsgesellschaften selbst vorgenommene steuerliche Behandlung von Geschäftsvorfällen nicht anerkannt wird und es dadurch zu Steuernachzahlungen kommt. Außerdem könnten Finanzbehörden zu dem Ergebnis kommen, dass die mit den Steuerberatern erstellten Steuererklärungen nicht vollständig und korrekt abgegeben worden sind, sodass die bestehenden Steuerverbindlichkeiten für die vergangenen Geschäftsjahre sich als nicht ausreichend erweisen könnten.

Finanzrisiko aus Beteiligungen

Ein Beteiligungsrisiko resultiert grundsätzlich in Zukunft an Verlusten von Tochtergesellschaften und sonstigen Beteiligungsunternehmen, die sich auf die Ertragslage und Liquidität der gamigo AG auswirken könnten.

Währungsrisiken

Da Forderungen und Verbindlichkeiten auch in Fremdwährung bestehen, entstehen für die Gesellschaft Währungsrisiken. Das Risiko wird eher als gering angesehen, da Forderungen und Verbindlichkeiten zeitnah beglichen werden.

V. Schlusserklärung aus dem Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gem. § 312 AktG

Die Gesellschaft hat bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten und ist dadurch, dass diese Rechtsgeschäfte getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden.

 

Hamburg, 23. April 2021

Jens Knauber, Vorstand

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

31.12.2020 31.12.2019
EUR EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.178.878,87 2.288.396,37
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.202.767,00 3.818.243,00
3. Geleistete Anzahlungen 1.035.288,89 919.025,27
6.416.934,76 7.025.664,64
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 179.985,00 326.779,00
179.985,00 326.779,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 69.798.484,41 58.592.930,94
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 6.205.012,77 6.234.691,24
3. Beteiligungen 1.093.666,17 1.093.666,17
4. Sonstige Ausleihungen 7.074,05 7.074,05
77.104.237,40 65.928.362,40
83.701.157,16 73.280.806,04
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 171.154,53 572.683,52
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 16.641.990,11 14.776.330,23
3. Forderungen gegen Beteiligungen 0,00 977.836,16
4. Sonstige Vermögensgegenstände 2.017.051,79 2.380.646,86
18.830.196,43 18.707.496,77
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 6.331.981,69 13.568.010,45
6.331.981,69 13.568.010,45
C. Rechnungsabgrenzungsposten 167.541,82 105.626,51
D. Aktive latente Steuern 10.985.021,20 8.754.892,88
120.015.898,30 114.416.832,65

Passiva

31.12.2020 31.12.2019
EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 2.310.716,00 2.310.716,00
II. Kapitalrücklage 48.153.406,24 48.153.406,24
III. Verlustvortrag -20.646.591,47 -20.016.828,41
IV. Jahresfehlbetrag -2.163.797,62 -629.763,06
27.653.733,15 29.817.530,77
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 2.196.168,88 1.825.150,38
2.196.168,88 1.825.150,38
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen 0,00 50.000.000,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.996.331,36 20.620,37
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 712.403,43 871.562,92
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 86.655.078,80 29.407.954,18
5. Sonstige Verbindlichkeiten 802.182,68 2.352.990,73
90.165.996,27 82.653.128,20
D. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 121.023,30
120.015.898,30 114.416.832,65

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

2020 2019
EUR EUR
1. Umsatzerlöse 10.342.893,37 10.266.976,20
2. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.180.403,84 607.023,15
3. Sonstige betriebliche Erträge 1.250.087,15 422.422,76
4. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen 3.332.092,20 2.213.878,61
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 6.056.131,05 5.064.417,14
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 1.034.920,83 932.872,19
6. Abschreibungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.184.189,72 1.696.319,51
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.611.088,63 4.606.240,36
8. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 4.651.314,40 4.583.509,41
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.257.132,20 949.563,20
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen 191.580,94 0,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6.665.753,53 4.663.441,15
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.230.128,32 -1.725.740,86
13. Ergebnis nach Steuern -2.163.797,62 -621.933,38
14. Sonstige Steuern 0,00 -7.829,68
15. Jahresfehlbetrag -2.163.797,62 -629.763,06
16. Verlustvortrag -20.646.591,47 -20.016.828,41
17. Bilanzverlust -22.810.389,09 -20.646.591,47

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die gamigo AG wird im Handelsregister B der Stadt Hamburg unter der Nummer HRB 105628 geführt. Der Jahresabschluss der gamigo AG („Gesellschaft“) wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB; größenabhängige Erleichterungen werden teilweise in Anspruch genommen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 3 HGB aufgestellt. Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB) aufgestellt.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Abweichend zum Vorjahr werden die Ausleihungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 6.205 und die darauf berechneten Zinsen in Höhe von TEUR 2.881 getrennt ausgewiesen. Der Zinsausweis erfolgt als Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Die Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie gegenüber Gesellschaftern in Höhe von TEUR 70.054 und die darauf bisher angefallenen Zinsen in Höhe von TEUR 988 werden ebenfalls getrennt ausgewiesen. Der Zinsausweis erfolgt hierbei als Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Vergleichsangaben wurden entsprechend angepasst.

Des Weiteren wurde der Ausweis von TEUR 106 aus Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht geändert und in der Position Forderungen gegen verbundenen Unternehmen ausgewiesen. Das Vorjahr wurde nicht angepasst.

Die übrige Bilanzierungs- und Bewertungsangaben wurden unverändert zum Vorjahr angewandt.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und geleistete Anzahlungen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Sofern die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände der Abnutzung unterliegen, werden diese entsprechend ihrer Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Herstellkosten gemäß § 255 Abs. 2a HGB aktiviert. Die Abschreibung erfolgt linear pro rata temporis nach Fertigstellung über die voraussichtliche Laufzeit der jeweiligen Projekte.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um lineare Abschreibungen vermindert.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden vorgenommen, soweit von einer voraussichtlich dauernden Wertminderung auszugehen ist.

Anlagevermögen Abschreibungsdauer
entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände 5-7 Jahre
selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 5-7 Jahre
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3-10 Jahre

Finanzanlagen

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert, wenn die Wertminderung als voraussichtlich dauerhaft angesehen wird. Zuschreibungen werden bis zu den Anschaffungskosten vorgenommen, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung entfallen sind.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bzw. zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert am Abschlussstichtag angesetzt. Bei der Bewertung ist den erkennbaren Risiken durch Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen worden.

Flüssige Mittel

Die Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände werden zum Nennwert angesetzt. Kurzfristige Fremdwährungsguthaben und -verbindlichkeiten werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Rechnungsabgrenzungsposten

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben zum Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag betreffen. Ist der Erfüllungsbetrag einer Verbindlichkeit höher als der Ausgabebetrag, so wird der Unterschiedsbetrag (Disagio) in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten aufgenommen und durch planmäßige jährliche Abschreibungen getilgt.

Auf der Passivseite werden als Rechnungsabgrenzungsposten Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Ihre Höhe wird unter Berücksichtigung des Umfangs der Vorauszahlung und des Verhältnisses von noch ausstehender Gegenleistung zur gesamten Gegenleistung ermittelt.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie werden in Höhe des nach kaufmännischer Beurteilung notwendigen voraussichtlichen Erfüllungsbetrages gebildet.

Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften werden gebildet, wenn die prognostizierten Erlöse nach heutiger Einschätzung der Gesellschaft die Kosten nicht decken werden.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Latente Steuern

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten sowie für steuerliche Verlustvorträge ermittelt.

Währungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird dabei das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres aus dem Anlagenspiegel ersichtlich.

Im Geschäftsjahr wurden Herstellungskosten für die Weiterentwicklung von Spielen aktiviert (aktivierte Eigenleistungen). Diese werden als Zugänge bzw. nachträgliche Anschaffungskosten dieser Spiele im Posten „Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten“ ausgewiesen.

Finanzanlagen

Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen folgende Tochterunternehmen:

Nr. Gesellschaft Kapitalanteil in %
1 gamigo Advertising GmbH, Hamburg 100,0
2 gamigo Inc., Wilmington, Delaware/​USA 100,0
3 gamigo US Inc., Wilmington, Delaware/​USA 100,0
4 gamigo Publishing GmbH, Hamburg 100,0
5 gamigo Portals GmbH, Hamburg 100,0
6 Aeria Games GmbH, Hamburg 100,0
7 Mediakraft Networks GmbH, Köln 100,0
8 Verve Group Inc., Carlsbad, Kalifornien/​USA 100,0
9 VGI CTV, Inc., Carlsbad, Kalifornien/​USA 100,0

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 171 (Vorjahr: TEUR 573) enthalten im Wesentlichen Forderungen gegen Payment Service Provider. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 8.489 (Vorjahr: TEUR 6.749), Forderungen aus Darlehenszinsen von TEUR 2.881 sowie eine Forderung aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Tochtergesellschaft gamigo Publishing GmbH in Höhe von TEUR 4.651 (Vorjahr: TEUR 8.026). Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Latente Steuern

Latente Steuern werden für zeitliche, sich in der Zukunft voraussichtlich umkehrende Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen gebildet, soweit dies nach § 274 HGB zulässig ist.

Zum Bilanzstichtag ergibt sich damit ein Überhang an aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 10.985 (Vorjahr: TEUR 8.755). Aktive latente Steuern entfallen auf die künftigen Steuervorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen zum Bilanzstichtag. Die steuerlichen Verlustvorträge betragen für die Körperschaftsteuer TEUR 50.001 (Vorjahr: TEUR 47.636) und für die Gewerbesteuer TEUR 42.668 (Vorjahr: TEUR 46.211). Es wird davon ausgegangen, dass die körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von TEUR 33.864 (Vorjahr: TEUR 27.712) und die gewerbesteuerlichen Verlustvorträge in Höhe von TEUR 33.864 (Vorjahr: TEUR 33.509) innerhalb der nächsten fünf Jahre mit dem steuerlichen Einkommen für diese Jahre verrechnet werden können. Der anzuwendende Steuersatz beträgt für den Standort der Gesellschaft 32,275 %. Passive latente Steuern wurden auf selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände gebildet und mit den aktiven latenten Steuern saldiert.

Eigenkapital

Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von TEUR 2.311 (Vorjahr: TEUR 2.311) setzt sich zum Bilanzstichtag aus auf den Namen der Gesellschaft lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Wert in Höhe von jeweils 1,00 EUR zusammen, bestehend aus 1.548.180 Stammaktien und 762.536 Vorzugsaktien mit Stimmrecht.

Genehmigtes Kapital

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Juli 2020 wurde der Vorstand bis zum 7. Juli 2025 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, einmalig oder mehrmalig das Grundkapital um insgesamt bis zu TEUR 1.155 gegen Bar- und/​oder Sacheinlagen durch Ausgabe von bis zu 1.155.358 neuen, auf den Namen lautende Stammaktien als Stückaktien zu erhöhen.

Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in den im Ermächtigungsbeschluss genannten Fällen auszuschließen. Von der Ermächtigung ist bisher kein Gebrauch gemacht worden.

Bedingtes Kapital

In diesem Zusammenhang wurde das Grundkapital um bis zu TEUR 1.155 durch Ausgabe von bis zu 1.155.358 neuen auf den Namen lautenden Stammaktien als Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandelschuldverschreibungen oder von Optionsscheinen aus Optionsschuldverschreibungen von ihrem Wandlungs- oder Optionsrecht Gebrauch machen. Von der Ermächtigung ist bisher kein Gebrauch gemacht worden.

Die Kapitalrücklage beträgt zum Stichtag unverändert TEUR 48.153.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Angaben in TEUR 2020 2019
Prozessrisiken 1.305 597
Ausstehende Eingangsrechnungen 256 516
Personalkosten u. Sozialabgaben 414 233
Jahresabschluss- und Prüfungskosten 167 195
Sonstige Rückstellungen 54 284
Summe der sonstigen Rückstellungen 2.196 1.825

Anleihen

Die Gesellschaft hat eine besicherte Unternehmensanleihe von insgesamt TEUR 50.000 ausgegeben. Die Anleihe hatte eine ursprüngliche Laufzeit von vier Jahren mit Fälligkeit am 11. Oktober 2022. Die Anleihe wurde mit dem 3-Monats-Euribor zuzüglich 7,75 % verzinst. Die Anleihe wurde am 10. Dezember 2020 vorzeitig abgelöst, da die weitere Finanzierung über die Media and Games Invest plc, Malta, sichergestellt wird.

Verbindlichkeiten

31.12.2020 davon bis 1 Jahr davon 1 bis 5 Jahre davon über 5 Jahre
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 0 0 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.996 1.996 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 713 713 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 86.655 86.655 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 802 802 0 0
Bilanzwert 90.166 90.166 0 0
31.12.2019 davon bis 1 Jahr davon 1 bis 5 Jahre davon über 5 Jahre
TEUR TEUR TEUR TEUR
Anleihen 50.000 0 50.000 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 21 21 0 0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 872 872 0 0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 29.407 29.407 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 2.353 1.643 710 0
Bilanzwert 82.653 31.943 50.710 0

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von TEUR 431 (Vorjahr: TEUR 870) gegenüber dem Hauptaktionär und in Höhe von TEUR 25.312 (Vorjahr: TEUR 28.537) gegenüber Tochtergesellschaften sowie gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 60.912) und resultieren aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 15.607 (Vorjahr: TEUR 19.137) und Darlehensverbindlichkeiten inkl. Zinsabgrenzungen in Höhe von TEUR 71.048 (Vorjahr: TEUR 9.400). Für die Darlehensverbindlichkeit (inkl. Zinsabgrenzung) gegenüber dem Hauptaktionär von TEUR 431 besteht eine Rangrücktrittsvereinbarung zwischen dem Hauptaktionär und der Gesellschaft.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern von TEUR 592 und aus sozialer Sicherheit von TEUR 11 enthalten.

Ausschüttungssperre

Der Gesamtbetrag der ausschüttungsgesperrten Beträge im Sinne des § 268 Abs. 8 HGB beträgt TEUR 12.108, davon entfallen TEUR 10.929 auf die Aktivierung latenter Steuern und TEUR 1.179 auf die Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse im betrachteten Zeitraum teilen sich geografisch wie folgt auf:

Angaben in TEUR 2020 2019
Inland + EU 5.220 8.418
Ausland 5.123 1.849
Summe 10.343 10.267

Umsatzerlöse betreffen Erlöse aus dem Betrieb von Spielen in Höhe von TEUR 5.559 (Vorjahr: TEUR 6.052) sowie Umsatzerlöse aus Umlageverträgen mit verbundenen und nahestehenden Unternehmen und Weiterbelastungen in Höhe von TEUR 4.784 (Vorjahr: TEUR 4.215).

Sonstige betriebliche Erträge und sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 33) aus der Auflösung von Rückstellungen. Auf die Währungsumrechnung entfallen Erträge in Höhe von TEUR 133 (Vorjahr: TEUR 102).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Wesentlichen die Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten und Prüfungskosten über TEUR 1.496. Auf die Währungsumrechnung entfallen Aufwendungen in Höhe von TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 352).

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Im Geschäftsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen vorgenommen.

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen

Die Erträge aus Gewinnabführungsverträge in Höhe von TEUR 4.651 (Vorjahr: TEUR 4.584) betreffen den Ergebnisanteil der gamigo Publishing GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr 2020, welcher durch den Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag vom 19. Juni 2013 von der gamigo AG zu vereinnahmen ist.

Abschreibungen auf Finanzanlagen

Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von TEUR 192 (Vorjahr: TEUR 0) auf Ausleihungen an verbundene Unternehmen und TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 25) auf Anteile an verbundene Unternehmen vorgenommen.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge und Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Von den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen von TEUR 1.257 (Vorjahr: TEUR 950) entfallen TEUR 1.181 (Vorjahr: TEUR 950) auf verbundene Unternehmen. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von TEUR 6.666 (Vorjahr: TEUR 4.663) entfallen mit TEUR 3.695 (Vorjahr: TEUR 3.431) auf die Zinsen aus der begebenen Anleihe sowie mit TEUR 663 (Vorjahr: TEUR 351) auf Zinsaufwendungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

4. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Rangrücktrittserklärungen

Die Gesellschaft hat Ansprüche aus Darlehensverträgen gegen Tochtergesellschaften, die gamigo Advertising GmbH und die Mediakraft Networks GmbH, für die Rangrücktrittserklärungen in Höhe von TEUR 20.520 vereinbart wurden.

Dieser Vereinbarungen sehen vor, dass die Gesellschaft mit ihren Forderungen gegen die schuldenden Gesellschaften im Rang hinter die Forderungen aller bestehenden und künftigen Gläubiger der Gesellschaft in der Weise zurücktritt, dass diese die Erfüllung aller Ansprüche nur nach Befriedigung sämtlicher Gesellschaftsgläubiger und nur aus zukünftig erwirtschafteten Jahresüberschüssen der schuldenden Gesellschaften, aus einem etwaigen Liquidationsüberschuss im Falle der Liquidation oder aus anderem freien Vermögen der Gesellschaften verlangen kann, wenn und soweit die Gesellschaft nicht mehr überschuldet ist und durch die Erfüllung der Ansprüche keine Überschuldung eintritt.

Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Rangrücktritte ist gering.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen belaufen sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt TEUR 195 (Vorjahr: TEUR 911).

Mitarbeiter

Die gamigo AG beschäftigte im Jahresdurchschnitt 116 Mitarbeiter verteilt auf:

Vollzeit 111
Teilzeit 5

Organe der Gesellschaft

Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft ist Remco Westermann (bis 1. März 2021).

Die Gesamtbezüge für die Mitglieder des Geschäftsorgans betrugen im Geschäftsjahr TEUR 238 (Vorjahr: TEUR 250).

Honorar des Abschlussprüfers

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der gamigo AG, Hamburg, einbezogen, weshalb die Befreiung des § 285 Nr. 17 HGB in Anspruch genommen wird. Das Honorar des Abschlussprüfers wird im Konzernanhang der gamigo AG, Hamburg, ausgewiesen.

Beziehung zu verbundenen Unternehmen

Die gamigo AG hält Anteile an folgenden Unternehmen:

Nr. Gesellschaft Kapitalanteil JÜ in EK in
in % TEUR TEUR
1 gamigo Advertising GmbH, Hamburg 100% -188 -3.507
1.1 diese hält wiederum Anteile an highdigit GmbH, Hamburg 100% -12 32
1.2 diese hält wiederum Anteile an Just Digital GmbH, Hamburg 100% -4 21
2 gamigo Inc., Wilmington, Delaware/​USA 100% 2.615 6.974
3 gamigo US Inc, Wilmington, Delaware/​USA 100% -31 9.086
3.1 Diese hält wiederum Anteile an gamigo CA Inc.** 100% K.A. K.A.
4 gamigo Publishing GmbH, Hamburg 100% 0 980
5 gamigo Portals GmbH, Hamburg 100% 177 278
6 Aeria Games GmbH 100% -5.013 14.243
6.1 diese hält wiederum Anteile an adspree media GmbH, Berlin 100% 0 34
7 Mediakraft Networks GmbH, Köln 100% -3.165 -22.019
7.1 diese hält wiederum Anteile an Mediakraft GmbH, Köln 100% -121 -2.705
7.2 diese hält wiederum Anteile an Mediakraft Turkey Yayin Hizmetleri A.S., Istanbul, Türkei 100% -246 -38
8 Verve Group Inc., Carlsbad, Kalifornien/​USA 100% -1.881 4.392
9 VGI CTV, Inc., Carlsbad, Kalifornien/​USA 100% K.A. K.A.

JÜ = Jahresüberschuss 2020 /​ EK = Eigenkapital zum 31.12.2020

** es liegen noch keine Finanzinformationen vor

Muttergesellschaft, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die der Media and Games Invest plc mit Sitz in Valletta, Malta. Der Konzernabschluss der Media and Games Invest plc wird auf der Homepage der Gesellschaft (www.media-and-games- invest.com/​financial-reports) veröffentlicht.

Muttergesellschaft des kleinsten Konsolidierungskreises ist die gamigo AG, Hamburg. Der Konzernabschluss der gamigo AG, Hamburg, wird im Bundesanzeiger offengelegt.

Aufsichtsrat und Aufsichtsratsvergütung

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt zusammen:

Axel Sartingen (Vorsitzender), Managing Partner, Milaco GmbH, Diplom-Volkswirt, Köln

Florian Hörtlehner (stellv. Vorsitzender), Director SER Holdings Corporation, Panama City

Dr. Anton Steyrer, Chief Executive Officer, Trimax Capital SA, London

Alexander von Voß, Chief Legal Officer ProSiebenSat1 Media SE, München (bis 4. März 2020)

Oliver Strutynski, Chief Financial Officer Studio 71 GmbH (ProSiebenSat1 Media SE), Berlin (bis 4. März 2020)

Martin Otten, Managing Partner, WPNO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln (bis 11. November 2020)

David Roes, Fondsmanager, Asean Investments Advisor, HongKong (4. März bis 11. November 2020)

Stefan Feinendegen, Geschäftsführer, Düsseldorf (4. März bis 14. November 2020)

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhielten TEUR 33 (Vorjahr: TEUR 30).

Ergebnisverwendung

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 2.164 (Vorjahr: TEUR 630) auf neue Rechnung vorzutragen.

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Am 4. Januar 2021 hat die gamigo AG über ihre zu diesem Zweck neu gegründete 100%ige Tochtergesellschaft VGI CTV, Inc., Carlsbad, Kalifornien/​USA, Vermögenswerte (insbesondere die digitale Video Advertising Technology Platform LKQD) der Nexstar Inc. übernommen.

Im Januar 2021 hat die gamigo AG über eine zu diesem Zweck neu gegründete 100%ige Tochtergesellschaft die Kingslsle Entertainment Inc., eine führenden Spieleentwickler und Publisher aus Texas, USA, erworben.

Jens Knauber hat am 1. März 2021 die Rolle des Vorstands der gamigo AG von Remco Westermann übernommen.

 

Hamburg, den 23. April 2021

Jens Knauber, Vorstand

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss am 23. April 2021 festgestellt.

Anlagespiegel zum 31. Dezember 2020

Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.2020 Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand 31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 3.622.779,70 42.132,50 0,00 0,00 3.664.912,20
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 27.717.591,52 1.242.706,80 994.348,55 0,00 27.965.949,77
3. Geleistete Anzahlungen 4.284.710,48 116.263,62 0,00 0,00 4.400.974,10
Immaterielle Vermögensgegenstände 35.625.081,70 1.401.102,92 994.348,55 0,00 36.031.836,07
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.875.759,08 27.562,92 4.011.595,94 0,00 891.726,06
Sachanlagen 4.875.759,08 27.562,92 4.011.595,94 0,00 891.726,06
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 59.500.153,14 11.205.553,47 0,00 0,00 70.705.706,61
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 6.641.747,67 2.088.957,61 1.927.055,14 0,00 6.803.650,14
3. Beteiligungen 1.093.666,17 0,00 0,00 0,00 1.093.666,17
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 8.786.464,47 6.308.708,33 13.009.486,80 0,00 2.085.686,00
5. Sonstige Ausleihungen 8.874,05 0,00 0,00 8.874,05
Finanzanlagen 76.030.905,50 19.603.219,41 14.936.541,94 0,00 80.697.582,97
116.531.746,28 21.031.885,25 19.942.486,43 0,00 117.621.145,10
kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.2020 Zugänge Abgänge Umbuchunger Stand 31.12.2020
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.334.383,33 1.151.650,00 0,00 0,00 2.486.033,33
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 23.899.348,52 858.182,80 994.348,55 0,00 23.763.182,77
3. Geleistete Anzahlungen 3.365.685,21 0,00 0,00 0,00 3.365.685,21
Immaterielle Vermögensgegenstände 28.599.417,06 2.009.832,80 994.348,55 0,00 29.614.901,31
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.548.980,08 174.356,92 4.011.595,94 0,00 711.741,06
Sachanlagen 4.548.980,08 174.356,92 4.011.595,94 0,00 711.741,06
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 907.222,20 0,00 0,00 0,00 907.222,20
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 407.056,43 191.580,94 0,00 0,00 598.637,37
3. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 8.786.464,47 0,00 6.700.778,47 0,00 2.085.686,00
5. Sonstige Ausleihungen 1.800,00 0,00 0,00 0,00 1.800,00
Finanzanlagen 10.102.543,10 191.580,94 6.700.778,47 0,00 3.593.345,57
43.250.940,24 2.375.770,66 11.706.722,96 0,00 33.919.987,94
Buchwert Buchwert
31.12.2020 31.12.2019
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 1.178.878,87 2.288.396,37
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 4.202.767,00 3.818.243,00
3. Geleistete Anzahlungen 1.035.288,89 919.025,27
Immaterielle Vermögensgegenstände 6.416.934,76 7.025.664,64
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 179.985,00 326.779,00
Sachanlagen 179.985,00 326.779,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 69.798.484,41 58.592.930,94
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 6.205.012,77 6.234.691,24
3. Beteiligungen 1.093.666,17 1.093.666,17
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 0,00 0,00
5. Sonstige Ausleihungen 7.074,05 7.074,05
Finanzanlagen 77.104.237,40 65.928.362,40
83.701.157,16 73.280.806,04

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die gamigo AG, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der gamigo AG, Hamburg, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der gamigo AG, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.“

 

Köln, 23. April 2021

MORISON Köln AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Gert Nacken, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2020 hat der Aufsichtsrat der gamigo AG den Vorstand bei der Leitung sowie bei der strategischen Ausrichtung des Konzerns regelmäßig beraten und seine Geschäftsführung kontinuierlich überwacht. Dabei haben wir, der Aufsichtsrat, die uns nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben sorgfältig wahrgenommen und uns von der Recht- und Zweckmäßigkeit der Arbeit des Vorstands überzeugt. Wir wurden in sämtliche Entscheidungen, die für die Gesellschaft und den Konzern von wesentlicher Bedeutung waren, eingebunden.

Im Geschäftsjahr 2020 hat sich der Aufsichtsrat in insgesamt 7 Sitzungen vom Vorstand eingehend über die Lage und Entwicklung der Gesellschaft sowie wichtige Geschäftsvorfälle unterrichten lassen. Den Berichtspflichten des § 90 AktG wurde dabei entsprochen. Die Sitzungen fanden am 20. Januar 2020, 9. April 2020, 19. Mai 2020, 6. Juli 2020, 7. Juli 2020, 10. November 2020 und 13. November 2020 statt.

Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen fand ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Vorstand und Aufsichtsrat statt. Dabei ist der Vorstand seinen sich aus dem Gesetz und der Geschäftsordnung ergebenden Informationspflichten nachgekommen und unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig, ausführlich und zeitnah in schriftlicher und mündlicher Form über alle für das Unternehmen relevanten Maßnahmen und Ereignisse. Der Aufsichtsrat wurde somit stets über die Geschäftslage und Geschäftsentwicklung, die beabsichtigte Geschäftspolitik, die kurz- und langfristige Unternehmensplanung (einschließlich der Investitions-, Finanz- und Personalplanung) sowie die Rentabilität der Gesellschaft, die organisatorischen Maßnahmen, die Akquise-Aktivitäten, juristische Angelegenheiten und die Lage des Konzerns insgesamt informiert. Dies schloss die Berichterstattung über Tochtergesellschaften mit ein. Darüber hinaus fand ein regelmäßiger Informationsfluss über die Risikolage und das Risikomanagement statt.

Alle Geschäfte und Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden auf Grundlage der Berichte von Aufsichtsrat und Vorstand eingehend diskutiert. Der Aufsichtsrat hat unter Abwägung aller relevanten Informationen und nach eingehender Prüfung den Beschlussvorschlägen des Vorstands zugestimmt.

Besetzung des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat besteht seit Anfang 2020 aus sechs Mitgliedern wurde aber per Beschluß der Hauptversammlung vom 07. Juli 2020 reduziert auf drei Mitgliedern und setzte sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt zusammen:

Axel Sartingen (Vorsitzender), Diplom-Volkswirt, Köln

Florian Hörtlehner (stellv. Vorsitzender), Investor, Panama City

Dr. Anton Steyrer, Portfoliomanager, London

Alexander von Voß, Chief Legal Officer, München (bis 4. März 2020)

Oliver Strutynski, Chief Financial Officer, Berlin (bis 4. März 2020)

Martin Otten, Wirtschaftsprüfer, Köln (bis 11. November 2020)

David Roes, Fondsmanager, HongKong (4. März bis 14. November 2020)

Stefan Feinendegen, Geschäftsführer, Düsseldorf (4. März bis 14. November 2020)

Besetzung des Vorstandes

Im Geschäftsjahr 2020 gab es keine Änderung hinsichtlich der Besetzung des Vorstands der gamigo AG.

Die Verteilung gemäß dem Geschäftsverteilungsplan lautet:

Remco Westermann (Vorstandsvorsitzender), verantwortlich für die Bereiche Finance, Legal, Produkt, Business Development, M&A, External Relations, Marketing, IT und Support

Mit Wirkung zum 01.03.2021 wurde Remco Westermann als Vorstand der gamigo AG abberufen. Die Abberufung erfolgte im Einvernehmen. Neuer Vorstand der gamigo AG ist seit dem 01.03.2021 Jens Knauber.

Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2020

Der vom Vorstand aufgestellte Konzernabschluss nach IFRS und der Konzernlagebericht für die gamigo AG, sowie der Einzelabschluss und Lagebericht der gamigo AG für das Geschäftsjahr 2020 wurden vom Wirtschaftsprüfer Herrn Gert Nacken von der Morison Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Oststraße 11-13, 50996 Köln, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahres- und Konzernabschluss wurden dem Aufsichtsrat erläutert und Fragen wurden geklärt.

Der Aufsichtsrat hat den Einzel- und Konzernabschluss der gamigo AG für das Geschäftsjahr 2020 unter Einbeziehung der den Mitgliedern des Aufsichtsrates vor der Sitzung übersandten Prüfungsberichte des Abschlussprüfers eingehend geprüft.

In der Aufsichtsratssitzung vom 23. April 2021 wurde im Aufsichtsratsplenum der Einzel- und Konzernabschluss, der Lagebericht und Konzernlagebericht der gamigo AG sowie der Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinnes der gamigo AG ausführlich behandelt. Die Wirtschaftsprüfer Herr Gert Nacken und Herr Martin Kowol haben an der Aufsichtsratssitzung teilgenommen. Sie erläuterten die wesentlichen Prüfungsergebnisse und standen für Fragen zur Verfügung. Dabei wurden die Abschlussunterlagen eingehend mit dem Vorstand, dem CFO der Gesellschaft, sowie dem Vertreter des Abschlussprüfers diskutiert. Nach der abschließenden Prüfung durch den Aufsichtsrat erhob der Aufsichtsrat keine Einwände gegen den Jahres- und Konzernabschluss und stimmte dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu.

Der Aufsichtsrat hat entsprechend in der Sitzung vom 23. April 2021 die vom Vorstand aufgestellten Abschlüsse sowie den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinnes des gamigo Konzerns gebilligt. Der Jahresabschluss der gamigo AG ist damit festgestellt.

Prüfung des Abhängigkeitsberichts 2020

Der vom Vorstand aufgestellte Bericht des Vorstands über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 wurde vom Wirtschaftsprüfern Herrn Gert Nacken von der Morison Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Oststraße 11-13, 50996 Köln, geprüft. Die Prüfer haben die Richtigkeit aller Angaben festgestellt und festgestellt, dass die Prüfung keinerlei Hinweise darauf ergab, dass die von der Gesellschaft erbrachte Leistungen bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung nicht angemessen erscheinen. Der Vermerk des Abschlussprüfers lautet wie folgt:

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1.

die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,

2.

bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch waren.“

Nach eigener Prüfung stimmte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung vom 23. April 2021 auch dem Ergebnis der Prüfung der Wirtschaftsprüfer bezüglich des Abhängigkeitsberichts des Vorstands gem. § 313 AktG zu. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind gegen die im vom Vorstand gem. § 312 AktG aufgestellten Abhängigkeitsbericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstandes keine Einwendungen zu erheben.

Danksagung

Der Aufsichtsrat dankt dem ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden Remco Westermann für seinen persönlichen Einsatz und die langjährige, wertvolle und vertrauensvolle Zusammenarbeit und heißt den Vorstand Jens Knauber herzlich willkommen in seiner neuen Funktion. Dank und Anerkennung gelten ebenfalls allen Mitarbeitern des gamigo Konzerns für ihren entscheidenden Beitrag zur positiven Unternehmensentwicklung im Jahr 2020. Der Aufsichtsrat wünscht dem Vorstand und allen Mitarbeitern für die weitere Unternehmensentwicklung im neuen Geschäftsjahr viel Erfolg.

Im Namen des Aufsichtsrates

 

Hamburg, 23. April 2021

Axel Sartingen, Vorsitzender

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