- Schneeballsysteme sind illegal, im Internet wird aber immer wieder auf diese Art mit vermeintlich hohen Gewinnen geworben.
- Meist geht ihnen schnell die Puste aus – und Geld verdient haben dann nur wenige.
- Wir geben Anhaltspunkte, wie sie die verbotene Masche erkennen können.
Eine geringe Summe als Eintrittsgeld investieren – und dann später durch neue Mitglieder reichlich Geld verdienen: Für so genannte Schneeballsysteme wird mit beeindruckenden Gewinnspannen geworben – inzwischen meist online. In sozialen Netzwerken, auf Plattformen wie YouTube und mit eigenen Internetauftritten verklären Geschäftemacher die verbotene Masche mit Begriffen wie „Spende“, „Altersvorsorge“, „Marketing“ oder „Crowdfunding“.
Auf längere Zeit sind Schnellballsysteme aber gar nicht angelegt. Wirklich profitieren können nur diejenigen, die das Ganze losgetreten haben und Beteiligungen kassieren. Alle anderen verlieren wahrscheinlich sogar ihren Einsatz.
Neue Fälle, die den Verdacht auf verbotene Schneeballsysteme nahelegen, wurden den Verbraucherzentralen über das Frühwarnnetzwerk des Marktwächters Finanzen sowie die Seite des Projekts gemeldet. Die Marktwächter-Experten der Verbraucherzentrale Hessen warnen deshalb vor betrügerischen Angeboten, die sich online als simple, seriöse und renditestarke Geldanlage präsentieren.
Für jeden neuen Teilnehmer lockt ein Kopfgeld
Als Schneeballsystem werden Geschäftsmodelle bezeichnet, die zum Funktionieren eine ständig wachsende Anzahl an Teilnehmern benötigen, für die man Kopfgeld bekommt, analog einem den Hang hinab rollenden und dabei stetig anwachsenden Schneeball. Gewinne für Teilnehmer entstehen beinahe ausschließlich dadurch, dass Sie neue Teilnehmer werben, die wiederum Geld investieren, ohne jegliche Dienstleistung oder ein Produkt zu erhalten.
Eine rasante Verbreitung bringt wie ein Strohfeuer Geld ins System. Es ist aber auch genauso schnell wieder aus – das Wachstum an Neumitgliedern kann gar nicht lange anhalten.
Aufbau und Betrieb eines Schneeballsystems sind in Deutschland verboten (§ 16 Abs. 2 UWG). Das heißt aber nicht, dass man investiertes Geld ohne weiteres zurückbekommen kann. Sitzen die Verantwortlichen etwa im Ausland oder ist die Betreibergesellschaft insolvent, kann es sehr schwierig werden, den Schaden ersetzt zu bekommen.
Von außen sollen Schneeballsysteme seriös aussehen. Die Initiatoren werden oft verschleiert. Außerdem bleibt unklar, in welchem Stadium sich das jeweilige System gerade befindet. Da die Zahl der Teilnehmer exponentiell steigen müsste, ist der Kollaps jedenfalls zwangsläufig. Wie also lässt sich erkennen, wo man kein Geld investieren sollte?
- Misstrauen Sie vermeintlich genialen Geschäftsideen, die sich schnell erklären lassen. Vom Sofa aus lässt sich Geld nicht einfach am Computer vermehren, indem Sie andere Menschen zum Mitmachen überreden.
- Meist sollen Sie mit relativ geringen Beträgen einsteigen können – wenige Hundert Euro klingen nach einem überschaubaren Risiko.
- Schneeballsysteme sind immer darauf ausgelegt, dass die Zahl der Teilnehmer stark steigen soll. Sie werden dazu gedrängt, viele neue Mitglieder anzuwerben, für die Sie dann jeweils Kopfgeld bekommen.
- Typisch: Eine Provision geht immer an den Initiator. Damit ist er am Ende der einzige echte Gewinner. Oft ist gar nicht zu erkennen, wofür das Geld verwendet wird – dann sollten Sie besonders vorsichtig sein.
- Sie sollen oft verschiedene Ebenen oder Positionen erreichen können, nach denen sich Ihr Gewinn richtet. Einziger Zweck: Sie sollen sich darum bemühen, immer mehr Menschen und deren Geld mit hineinzuziehen
Was ist jetzt mit BONOFA ? Was ist in Deutschland mit onecoin ? Sterben die Dummen denn nie aus ?