Der Preis für Erdgas ist diese Woche nach der starken russischen Drosselung der Liefermenge wieder stark gestiegen. Es dürfte der größte wöchentliche Preisanstieg seit Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine sein. Für den Westen ist es klar der Versuch Moskaus, Europa in der Auseinandersetzung an seiner verwundbarsten Stelle zu treffen.
Die Gas Futures, also der Preis für Gas zu einem bestimmten künftigen Termin, verteuerten sich diese Woche um rund die Hälfte, berichtete das „Wall Street Journal“. In der Woche vom 28. Februar hatte sich der Preis mit 104 Prozent mehr als verdoppelt. Diese Woche wurde mit rund 50 Prozent plus der zweithöchste Anstieg binnen einer Woche seit dem russischen Einmarsch am 24. Februar verzeichnet.
Hauptursache ist die am Mittwoch angekündigte Drosselung der Gaslieferungen durch Gasprom nach Deutschland. Begründet wurde diese von Gasprom damit, dass eine für den Betrieb der Pipeline „Nord Stream 1“ nötigen Gasturbine sich derzeit zur Reparatur in Kanada befindet und wegen der westlichen Sanktionen nicht nach Russland gebracht werden könne.
Behörden und Analysten im Westen weisen das freilich als Ausrede zurück. Moskau setze Erdgas vielmehr als Wirtschaftswaffe gegen Europa ein, das der Ukraine am Donnerstag nicht nur weitere Waffenlieferungen versprach, sondern auch davor steht, Kiew den EU-Kandidatenstatus zu gewähren.
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