Marcel Fratzscher prognostiziert, dass Gaststätten ihre Preise um etwa zehn Prozent anheben könnten, um die Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zu kompensieren. Er schätzt, dass Gastronomen 70 bis 80 Prozent dieser Steuererhöhung an ihre Kunden weitergeben werden. Dies ist besonders bemerkenswert, da die Preise in der Gastronomie in den vergangenen zwei Jahren bereits deutlich stärker als die allgemeine Inflationsrate gestiegen sind.
Interessant ist auch Fratzschers Haltung zur Abschaffung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für die Gastronomie. Er sieht diese Maßnahme positiv, da die dadurch entstehenden Kosten an anderer Stelle, beispielsweise in der Kindergrundsicherung oder bei der Bekämpfung von Armut, effektiver eingesetzt werden könnten. Trotz der aktuellen Herausforderungen und der voraussichtlichen Preiserhöhungen erwartet Fratzscher jedoch kein massives Schließen von Gaststätten. Dies deutet darauf hin, dass die Branche trotz der schwierigen Umstände eine gewisse Resilienz aufweist.
Zusätzlich hat das geringere verfügbare Einkommen der Bürger einen signifikanten Einfluss auf die Gastronomie. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder wenn das verfügbare Einkommen der Menschen sinkt, tendieren diese dazu, ihre Ausgaben zu reduzieren, was oft zu einem Rückgang bei Restaurantbesuchen führt. Dieser Aspekt ist besonders relevant, da die Gastronomie stark von der Konsumbereitschaft und -fähigkeit der Kundschaft abhängig ist.
Obwohl Fratzscher die Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz und dessen teilweise Weitergabe an die Kunden voraussieht, sieht er keine unmittelbare Gefahr eines massiven Rückgangs von Gaststätten. Dies deutet darauf hin, dass trotz der Mehrwertsteuererhöhung und anderer Herausforderungen wie steigenden Produkt- und Personalkosten sowie dem reduzierten verfügbaren Einkommen der Verbraucher, die Gastronomiebranche eine gewisse Widerstandsfähigkeit zeigen könnte.
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