Die EU bezeichnet diese Konzerne als „Gatekeeper“ und sie fungieren oft als unverzichtbare Vermittler zwischen Unternehmen und Kunden. Suchmaschinen, App Stores, Internetbrowser, soziale Netzwerke und Betriebssysteme sind entscheidende Bestandteile des Internets und werden in der Regel von großen Unternehmen bereitgestellt, die dadurch über viele Jahre eine erhebliche Dominanz im Netz erlangt haben.
Die EU hat nun auf einer Pressekonferenz sechs solcher enorm großer Unternehmen bekannt gegeben, die von Brüssel genau überwacht werden und strengere Regeln befolgen müssen. Diese Unternehmen sind Alphabet (Muttergesellschaft von Google), Apple, Meta (Muttergesellschaft von Facebook und Instagram), Microsoft, Amazon und ByteDance (Betreiber von TikTok). Eines der Kriterien für die Aufnahme in diese Liste ist, dass das Unternehmen monatlich über 45 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer hat.
Die Unternehmen haben nun sechs Monate Zeit, um die Vorschriften des Digital Market Act (DMA) umzusetzen. Dazu gehört beispielsweise, dass große Unternehmen Daten aus verschiedenen Quellen nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer zusammenführen dürfen. Große Messengerdienste wie WhatsApp und iMessage müssen sich zudem dafür öffnen, Nachrichten von kleineren Messenger-Diensten zu empfangen.
Der zuständige EU-Industriekommissar Thierry Breton betont, dass diese neuen Regeln die wirtschaftliche Macht der sechs „Gatekeeper“ einschränken und den Verbrauchern mehr Auswahl bieten sollen. Die Regulierungen sollen außerdem kleinen, innovativen Technologieunternehmen neue Chancen eröffnen und sicherstellen, dass die digitalen Märkte fair und offen sind.
Es ist jedoch zu erwarten, dass die Unternehmen Widerstand gegen diese Regeln leisten werden, da sie einige Änderungen als problematisch ansehen. Trotzdem sind die strengeren EU-Regeln für große Plattformen bereits in Kraft getreten, was zu mehr Verantwortung und Transparenz in Bezug auf Online-Inhalte führt.
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