In der EU wird darüber nachgedacht, Zugeständnisse zu machen, um Russland dazu zu bewegen, das Getreideabkommen mit der Ukraine zu verlängern. Diplomaten zufolge besteht die Idee darin, der russischen Landwirtschaftsbank anzubieten, eine Tochtergesellschaft zu gründen, die bestimmte Zahlungen über das internationale Finanzkommunikationsnetzwerk Swift abwickeln kann, um EU-Sanktionen zu umgehen. Die Bank selbst darf derzeit aufgrund von Sanktionen aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nicht darauf zugreifen.
Hintergrund dieser Überlegungen sind Drohungen Russlands, das Getreideexportabkommen über das Schwarze Meer Mitte des Monats auslaufen zu lassen. Russland begründet diese Drohungen mit angeblichen Beschränkungen für russische Agrar- und Düngemittel-Exporte, von denen sie eine Lockerung erwarten, wenn sie im Gegenzug ukrainisches Getreide exportieren.
Moskau fordert konkret auch ein Ende der Sanktionen gegen seine staatliche Landwirtschaftsbank, um Zahlungen einfacher abwickeln zu können. Diplomaten zufolge wird die EU die Sanktionen gegen die Landwirtschaftsbank jedoch nicht einfach aufheben, da es vermutlich keinen ausreichenden Konsens unter den Mitgliedsstaaten dafür gibt.
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