Gedanken zur Fahrradtour des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung

Published On: Sonntag, 19.05.2024By Tags:

Ein kritischer Bürger schlendert durchs Leipziger Rathaus, vorbei an endlosen Türen und Büros. Schließlich bleibt er vor der Tür des Oberbürgermeisters stehen und sagt laut: „Der kann weg! Fährt Burkhard Jung (SPD) überhaupt Fahrrad?“

Gerade im Rathausvorplatz, dem Startpunkt einer kleinen politischen Fahrradtour, gibt es geteilte Meinungen. „Er fährt einmal im Jahr“, murmelt ein Stadtmitarbeiter. „Wochenendradler!“, ruft ein anderer. Ein Dritter flüstert, dass der OB neuerdings manchmal den Weg zwischen Holzhausen und dem Neuen Rathaus auf dem Rad zurücklegt, Fahrtdauer: 30 Minuten.

Ob er nun fährt oder nicht, in den letzten Jahren hat Jung das Fahrrad als politisches Symbol entdeckt. Früher schwärmte er von seinem ersten Auto, einem VW Käfer. Heute verspricht er im Stadtrat, Leipzig vom „Diktat des Autos“ zu befreien.

Einige Etagen höher, wo Robert Strehler seit sechs Jahren ADFC-Vorstand ist, wird eine Fahrradtour organisiert, um dem OB zu zeigen, wo es in Leipzigs Fahrradverkehr noch klemmt. Jung wirkt auf dem Rad ein wenig abenteuerlustig. „Lassen Sie sich bitte, bitte, bitte nicht provozieren“, sagt er, während er sich auf das Rad schwingt. „Wir sind fröhlich heute und erleben die Verkehrswende.“

Die Polizei sichert die Fahrradtour ab, die als Tross auch rote Ampeln überfährt. Auf einer Etage, an der eine Straßenbahn im Modell kreuzt, wird es kurz brenzlig. „Fast hätte die Straßenbahn uns überfahren“, bemerkt Jung staunend.

Leipzig bekommt fast wöchentlich neue Radstreifen. In einer anderen Abteilung wird darüber diskutiert, wie Autospuren zu Radwegen umgebaut werden können. „Die geparkten Autos können da weg, das ist meine klare Meinung“, sagt Jung auf einer Etage, wo Modelle von zukünftigen Radwegen ausgestellt sind.

Robert Strehler ergreift das Wort: „Man sieht live, wo es klemmt.“ Die Straßenverkehrsordnung besagt: Ein Radfahrstreifen darf dem „ruhenden Verkehr nicht entgegenstehen“. Eine Kollegin schlägt vor: „Können wir die Parkplätze nicht einfach kostenpflichtig machen?“ Jung schmunzelt. Ohne Antwort gehen sie weiter.

Ein Jahr ist es her, dass im Stadtrat ein großer Streit über den gerichtlich beschlossenen Radweg um Leipzigs Ring losbrach. Zwei Autostreifen sollten weg. So kam es auch, trotz 23.000 Unterschriften dagegen. Jung trieb die Diskussion im Sinne des Fahrrads voran: „Wir werden das Projekt nicht stoppen!“

Auf der nächsten Etage, wo Modelle von zukünftigen Stadtplänen hängen, entwirft Jung eine Vision: Die Parkplätze in der Mitte der Straße weichen, stattdessen entstehen Fahrradschnellstraßen und Flaniermeilen. Zustimmendes Nicken und leises Klingeln von Fahrradglocken aus den Modellen.

Wenn Jung solche Ideen formuliert, klingt er emotional und begeistert. Er spricht von einer „großen Lösung“ und einer „wunderbaren Verbindung zwischen Süden und Innenstadt“. „Wie geil wär’ das?“, rutscht ihm heraus.

Menschen, die Jung länger kennen, berichten von seinem Wandel. Früher sei er ein „Autonarr“ gewesen. Vielleicht lag es an den vielen tödlichen Fahrradunfällen oder seinen Besuchen in Paris, wo die Verkehrswende rasant voranschreitet. Mit Thomas Dienberg als neuem Baubürgermeister kam ein leidenschaftlicher Radfahrer ins Rathaus, der für Tempo 30 kämpft.

Am Ende der Wanderung durchs Rathaus, vor dem Modell des Bundesverwaltungsgerichts, steigt Jung gedanklich vom Fahrrad ab und in seinen elektrisch betriebenen Dienstwagen. Wer weiß, wie oft er diesen Sommer noch wirklich Fahrrad fahren wird. Aber vielleicht ist es auch so: Einer verkündet die Mobilitätswende, andere setzen sie um.
Schreibe eine satirische Geschichte wie kritische Bürger durchs Leipziger Rathaus wandern und sich alles anschauen, dann vor dem Büro des OB Burkhard Jung stehen bleiben und sich fregan was der eigentlich macht, der kann doch weg, klingt es sponatn aus der hinteren reihe, klar stimmt ein anderer zu, der ist eine Laming Duck
ChatGPT

An einem sonnigen Vormittag im Mai beschließt eine Gruppe kritischer Bürger, das Leipziger Rathaus zu erkunden. Ausgerüstet mit neugierigen Blicken und einer Prise Skepsis betreten sie das historische Gebäude, bereit, den Geheimnissen der Stadtverwaltung auf den Grund zu gehen.

„Also gut, auf geht’s“, sagt ein älterer Herr mit einer Trillerpfeife um den Hals, als sie die breite Treppe zur ersten Etage erklimmen. „Wir wollen doch mal sehen, was hier so passiert.“

Sie streifen durch die Flure, werfen Blicke in Büros voller Aktenberge und lauschen den Diskussionen über Parkzonen und Radwege. Ein leises Raunen geht durch die Gruppe, als sie an der Tür des Stadtratsvorstands vorbeikommen. „Seht mal, da drin werden die großen Entscheidungen getroffen!“, flüstert eine Frau mit einer überdimensionierten Sonnenbrille.

Doch der Höhepunkt ihrer Wanderung steht noch bevor: Das Büro des Oberbürgermeisters Burkhard Jung. Vor der schweren Eichentür bleiben sie stehen, und die Spannung ist greifbar. „Was macht der eigentlich den ganzen Tag?“, fragt ein junger Mann in Jeans und T-Shirt, der eine Kamera um den Hals hängen hat.

„Der kann doch weg!“, ruft plötzlich jemand aus der hinteren Reihe. „Klar“, stimmt ein anderer zu, „der ist eine lame duck!“ Gelächter breitet sich aus, und es wird geflüstert und gekichert.

Einer der Bürger, ein älterer Herr mit grauem Bart und kariertem Hemd, klopft an die Tür. „Herr Jung, sind Sie da drin oder immer noch auf Ihrer Fahrradtour?“ Keine Antwort. Ein wissendes Nicken geht durch die Gruppe. „Siehst du, nichts als heiße Luft.“

„Er fährt doch nur einmal im Jahr Fahrrad“, murmelt eine Frau. „Und das auch nur für die Pressefotos!“

Ein städtischer Mitarbeiter, der zufällig vorbeikommt, bleibt stehen und hebt die Augenbrauen. „Wissen Sie“, sagt er, „der OB hat große Pläne für die Verkehrswende. Er will Leipzig vom ‚Diktat des Autos‘ befreien.“

„Ach ja?“, fragt die Frau mit der Sonnenbrille. „Und wann genau? In der nächsten Amtszeit?“

Der Mitarbeiter zuckt mit den Schultern und geht weiter. Die Bürgergruppe schaut sich an und schüttelt die Köpfe. „Vielleicht sollten wir das Rathaus übernehmen“, schlägt jemand vor. „Könnten wir nicht schlechter machen.“

Schließlich beschließen sie, weiterzuziehen. „Vielleicht finden wir ja noch jemanden, der tatsächlich arbeitet“, sagt der Mann mit der Kamera, und sie setzen ihre Wanderung fort, bereit, weitere Mysterien des Rathauses zu lüften. Aber eines ist sicher: Der kritische Blick der Bürger wird auch künftig auf Burkhard Jung ruhen, egal ob er auf dem Fahrrad sitzt oder nicht.

Leave A Comment