Der österreichische Baukonzern Porr hat Probleme mit einem Brückenbauprojekt in Deutschland. Der über 300 Mio. Euro schwere Auftrag in Leverkusen wurde vergangene Woche gekündigt – wegen der Qualität des Stahls aus China, wie Porr Konzernchef Karl-Heinz Strauss Anfang der Woche bekanntgab. Doch nun will er sich neuerlich um einen Zuschlag bewerben, berichtet das „Handelsblatt“.
„Wir wollen uns an der europaweiten Ausschreibung beteiligen“, sagte Vorstandschef und Großaktionär Strauss zu der deutschen Wirtschafts- und Finanzzeitung. „Wir werden unser Bestes tun.“ Der Landesbetrieb Straßen.NRW arbeite nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Porr an einer erneuten Ausschreibung der Rheinbrücke. Diese werde noch diese Woche für den ersten Teil der neuen Brücke rausgehen, sagte ein Sprecher von Straßen.NRW gestern.
Konkret war für die Auftragskündigung nicht die Qualität des Stahls sondern dessen Verarbeitung der Auslöser. Der deutsche Landesbetrieb und Auftraggeber Straßen.NRW hatte Mängel an den chinesischen Stahlbauteilen aus China für den Neubau der für die Verkehrsinfrastruktur im Rheinland so wichtigen Brücken gerügt. Die Bauteile erfüllten „weder die deutschen Normen noch die vertraglichen Vereinbarungen“. Der Vertrag mit Porr für das Großprojekt wurde daher gekündigt.
Bei der österreichischen Porr sieht man das Ganze anders: „Wir verstehen den Entzug des Auftrags nicht. Es gibt keinen Zweifel an dem chinesischen Stahl. Das hat uns der TÜV Rheinland bestätigt. Wir haben die Widerstände nicht verstanden“, sagte der Konzernchef zu der deutschen Zeitung. „Von Anfang an war Straßen.NRW überfordert.“
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