Die brennende „Fremantle Highway“ vor der niederländischen Insel Ameland sorgt für wachsende Besorgnis. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) warnte vor einer möglichen „massiven Umweltkatastrophe“ im Wattenmeer, sollte der Frachter sinken. An Bord befinden sich 1.600 Tonnen Schweröl und 200 Tonnen Marinediesel, sowie mögliche Tankinhalte der geladenen Fahrzeuge und andere Schadstoffe. Der einzigartige Nationalpark Wattenmeer sei ernsthaft in Gefahr, betonte die Ministerin.
Der Chef des Nationalparks, Peter Südbeck, äußerte ebenfalls Sorgen und erklärte, dass im Fall eines Untergangs oder Zerberstens des Schiffes fast sicher Öl und Giftstoffe ins Weltnaturerbe gelangen würden. Die Situation sei äußerst besorgniserregend, und es könne nur noch gehofft werden, dass die Rettungs- und Katastrophenschutzschiffe vor Ort im schlimmsten Fall einen Großteil der Stoffe auffangen könnten.
Das Havariekommando in Cuxhaven bereitet sich auf einen möglichen Schadstoffaustritt vor und steht bereit, um Maßnahmen zu ergreifen. Die niederländische Küstenwache plant, den Frachter mit Hilfe eines Schleppers zu drehen, um ihn außerhalb der Fahrtrouten und in sicherem Abstand zum regulären Schiffsverkehr zu halten.
Derzeit ist das Löschen des brennenden Frachters aufgrund der großen Hitze schwierig. Es wird vermutet, dass das Feuer in der Batterie eines elektrischen Autos begonnen hat. Die Ursache des Feuers wird noch untersucht.
Das Wattenmeer steht seit 2009 auf der UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit und erstreckt sich über eine Länge von rund 500 Kilometern entlang der deutschen, niederländischen und dänischen Nordseeküste. Es ist das größte Wattsystem der Welt und bietet zahlreichen Tierarten und Pflanzen einen einzigartigen Lebensraum.
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