Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, hat in einem eindringlichen Appell an die Bundesländer gewandt, um das von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Cannabis-Legalisierungsgesetz kritisch zu überprüfen und dessen Umsetzung möglicherweise zu bremsen. In einem Gespräch mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ kritisierte Reinhardt das Gesetz scharf als einen „kleinteiligen, politischen Formel-Kompromiss“, der weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurückbleibe. Insbesondere warnte er davor, dass die vorgeschlagene Regelung, die den Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis für Erwachsene ab 18 Jahren legalisieren würde, nicht ausreiche, um Jugendliche effektiv zu schützen und sie stattdessen erheblichen Risiken aussetzen würde.
Reinhardt forderte die Länder auf, den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat einzuschalten, um das Gesetz kritisch zu hinterfragen und nachzubessern. Auch wenn die Länder das Gesetz im Bundesrat nicht direkt verhindern können, haben sie dennoch die Möglichkeit, den Prozess zu verzögern und auf eine Überarbeitung hinzuwirken. Reinhardts Hauptanliegen ist der Schutz der Jugendlichen vor den potenziellen Gefahren des Cannabiskonsums, insbesondere im Hinblick auf die Entwicklungsrisiken und die Gefahr der Abhängigkeit. Er plädiert für eine ausgewogenere Herangehensweise, die sowohl die möglichen Vorteile der Legalisierung als auch die Notwendigkeit des Jugendschutzes berücksichtigt.
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