Die geplante Hängebrücke zwischen Sizilien und dem italienischen Festland stößt auf heftigen Widerstand unter den lokalen Bewohnern. Nachdem Pläne für Enteignungen bekannt wurden, formiert sich laut einem Bericht der Tageszeitung „Corriere della Sera“ erheblicher Protest. Betroffene Anwohner zeigen sich entschlossen, sich zur Wehr zu setzen, und drohen sogar, sich an ihre Häuser zu ketten, um den Bau zu verhindern.
„Corriere della Sera“ berichtet von Anwohnern, die äußern, dass man sie nur gewaltsam entfernen könnte. Viele fürchten, dass ihre Heimat innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte verwüstet sein wird. Auch Umweltschützer kritisieren das Vorhaben stark. Das Unternehmen Stretto di Messina, das mit dem Bau beauftragt ist, versucht zu beruhigen und hat Gespräche mit betroffenen Anwohnern aufgenommen, betont jedoch, dass noch keine Baumaschinen im Einsatz seien.
Das Projekt, das unter der Leitung von Premierministerin Giorgia Meloni steht, sieht vor, eine 3.666 Meter lange und 60 Meter breite Brücke zu errichten. Nach ihrer Fertigstellung, geplant für Anfang der 2030er Jahre, könnte die Brücke täglich rund 6.000 Autos und 200 Züge tragen. Derzeit sind Sizilien und das Festland nur per Fähre oder Flugzeug verbunden.
Das 13,5 Milliarden Euro teure Projekt, das Italiens Staatsschulden deutlich erhöhen könnte, hat bereits zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geführt. Befürworter wie Verkehrsminister Matteo Salvini argumentieren, die Brücke würde die Umweltverschmutzung durch den Schienenverkehr verringern, Transportzeiten verkürzen und bis zu 100.000 Arbeitsplätze schaffen, was Sizilien enger an das Festland binden würde.
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