Ausgerechnet im Neubau des Finanzamtes von Karlsruhe kann man Parfum bekommen, das nach frisch gedrucktem Geld riechen soll.
Die Konzeptkünstlerin Katharina Hohmann hat die Kreation „Aerarium“ entwickelt und bei einem Kunst-am-Bau-Wettbewerb gewonnen. Inspiriert habe sie, dass sich auf dem Neubaugelände ehemals die Parfümerie F. Wolff und Sohn befand.
Das Parfum besteht den Angaben nach unter anderem aus Iris, Feigenblättern, Cannabis, weißem Moschus und Wildleder. Komponiert habe Hohmann den Duft mit dem Zürcher Parfümeur Andreas Wilhelm. Abgefüllt wird er in Flaschen unterschiedlicher Farbe und Form, die eine Art Perlmuttschimmer haben.
Auch das ist kein Zufall: Im Schwarzwald unweit von Karlsruhe sei ein besonderes Parfumflakon aus grünlichem Waldglas, vermutlich aus der frühen Neuzeit, gefunden worden, so Hohmann. „Die Form dieses Fläschchens, dem besondere, magische Kräfte zugeschrieben wurden, war Vorbild für die Flakons, die nun in der Vitrine im Finanzamt Karlsruhe zu sehen sind.“
Die Flakons kosten 60 Euro. Der Preis setze sich aus den Herstellungskosten zusammen, es entstehe kein Mehrwert. Wegen der Coronavirus-Pandemie musste der Verkaufsstart mehrfach verschoben werden. Das Geld aus dem Verkauf soll in die Produktion einer neuen Charge mit Duft gefüllter Glasflakons fließen. „Geld verwandelt sich auf allegorische Weise also immer wieder in Duft“, sagte die Künstlerin dazu. „Das Produkt trägt nicht zur Kapitalvermehrung bei.“
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