Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen 50-jährigen Mann erhoben, dem vorgeworfen wird, zwischen November 2018 und Oktober 2021 durch den Erwerb und die Weiterverwendung falscher Gutscheincodes der Deutschen Bahn fast 190.000 Euro umgesetzt zu haben. Dem Beschuldigten wird in 161 Fällen gewerbsmäßige Geldwäsche und in vier Fällen gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Das Verfahren wird vor dem Amtsgericht Tiergarten verhandelt.
Bereits im Mai 2019 erhielt das Landeskriminalamt Brandenburg eine Kopie des Servers des damals größten deutschen Underground-Economy-Forums „crimenetwork.co“. Diese Plattform, die seit Anfang 2018 aktiv war, hatte rund 31.000 Mitglieder und diente nahezu ausschließlich der Verabredung und Begehung von Straftaten.
Im Zuge der Ermittlungen stieß das Berliner Landeskriminalamt auf den Angeklagten. Es wird ihm vorgeworfen, in dem besagten Forum Gutscheincodes der Deutschen Bahn weit unter deren Nennwert erworben zu haben, obwohl ihm bewusst war, dass diese Codes aus Computerbetrugstaten stammten. Anschließend soll er die Codes an Fahrkartenautomaten verwendet und die so erworbenen Zeitkarten an ahnungslose Käufer weiterverkauft haben.
Die Anklageerhebung markiert einen bedeutenden Schritt in den Bemühungen der Strafverfolgungsbehörden, organisierte Kriminalität und den Missbrauch digitaler Plattformen zur Begehung von Straftaten zu bekämpfen. Die Ermittlungen dauerten mehrere Jahre und umfassten die detaillierte Analyse großer Datenmengen, um die komplexen Strukturen und Netzwerke hinter den kriminellen Aktivitäten zu entschlüsseln.
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