Die Generationen Y und Z, die zwischen 1981 und 2012 geboren wurden, wenden sich immer häufiger an Social Media, um sich über Finanzprodukte und Investitionen zu informieren. Dies zeigt eine aktuelle Studie der BaFin, die im Mai 2024 veröffentlicht wurde. Sie hebt hervor, dass Influencer, speziell Finfluencer, eine wachsende Rolle als Informationsquelle spielen, die für viele junge Erwachsene eine Alternative zu professionellen Finanzberatern darstellen.
Einfluss sozialer Medien auf Anlageentscheidungen
Die BaFin-Studie befragte 1.000 Personen im Alter von 18 bis 45 Jahren, die in den letzten zwei Jahren Geld investiert haben. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Befragten aus den Generationen Y und Z nutzen soziale Medien, insbesondere Plattformen wie YouTube und Instagram, um sich über Finanzthemen zu informieren. Finfluencer, die in sozialen Netzwerken Finanztipps geben, gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. 60 % der Befragten halten soziale Medien für eine zuverlässige Quelle und eine gute Alternative zur klassischen Beratung.
Veränderungen im Anlageverhalten
Die verstärkte Nutzung von Social Media spiegelt sich im Anlageverhalten wider: Diejenigen, die regelmäßig soziale Medien für Finanzinformationen nutzen, investieren breiter gestreut, insbesondere in Wertpapiere und Kryptowährungen. So haben 43 % der befragten Social-Media-Nutzer in den letzten zwei Jahren in Kryptowerte investiert, verglichen mit nur 25 % derjenigen, die Social Media nicht nutzen. Kryptowährungen, die bereits vor zwei Jahren nur bei wenigen Anlegern zu finden waren, gewinnen somit immer mehr an Bedeutung.
Unterschiedliche Präferenzen zwischen Gen Y und Gen Z
Die Studie zeigt auch, dass es Unterschiede zwischen den Präferenzen der Generationen Y und Z gibt. Während die Generation Y eher konservativere Anlageklassen wie Tages- und Festgeld bevorzugt, zeigt die Generation Z eine stärkere Neigung zu risikoreicheren Investments wie Kryptowährungen und Edelmetallen.
Finfluencer: Ein wachsender Einflussfaktor
Finfluencer, die in sozialen Medien Finanzwissen vermitteln, haben erheblichen Einfluss auf die Anlageentscheidungen junger Menschen. Mehr als die Hälfte der Befragten hat bereits Informationen von Finfluencern erhalten, und fast 90 % dieser Personen verstehen, dass die Finfluencer Tipps zu bestimmten Anlagemöglichkeiten geben. Auffällig ist die hohe Abschlussquote bei diesen Empfehlungen: 57 % derjenigen, die über Finfluencer Links zu Investmentprodukten erhielten, haben diese direkt über den angebotenen Link erworben.
Herausforderungen: Mangelndes Bewusstsein für bezahlte Inhalte
Ein Problem, das die BaFin-Studie aufdeckt, ist das fehlende Bewusstsein vieler junger Anleger für die Vergütungsstrukturen der Finfluencer. So ist 37 % der Befragten nicht klar, dass Finfluencer für ihre Empfehlungen regelmäßig bezahlt werden. Dies birgt die Gefahr, dass Anleger Anlagetipps nicht ausreichend kritisch hinterfragen und sich potenziell unseriösen oder riskanten Investments aussetzen.
Fazit
Die Studie der BaFin verdeutlicht den wachsenden Einfluss von Social Media und Finfluencern auf das Anlageverhalten junger Menschen. Während soziale Netzwerke eine bequeme und schnelle Quelle für Finanzinformationen darstellen, mahnt die BaFin zur Vorsicht: Nicht alle Tipps sind seriös, und Anleger sollten die Informationsquellen stets kritisch prüfen, insbesondere wenn hohe Gewinne oder risikofreie Anlagen versprochen werden
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