Generation Z

Published On: Freitag, 03.11.2023By Tags:

Ein junges Mädchen, gerade 18 geworden, erhielt von ihrem Großvater ein Sparbuch mit einem Startguthaben von tausend Euro. Entschlossen ging sie zur Bank und bekundete ihren Wunsch, das Geld anzulegen. Ihr Vorhaben stieß nicht nur zu Hause auf Widerstand, sondern auch die Bankberaterin schien skeptisch und schlug vor, das Geld auf dem Sparbuch zu belassen. Sie blieb dennoch standhaft. Durch den Schulunterricht im Fach Rechnungswesen hatte sie bereits einiges über Aktien und Renditen gelernt und vertiefte ihr Wissen durch Eigeninitiative. Von Beginn an diversifizierte sie ihre Anlagen, wobei sie bisher keine negativen Erfahrungen machte, sondern Gewinne verzeichnen konnte.

Das Mädchen repräsentiert eine neue Generation, die laut Untersuchungen vermehrt den Weg an die Börse findet. Eine erhebliche Zunahme junger Anlegerinnen und Anleger unter 30 Jahren wurde verzeichnet, die sich für ETFs, Fonds und Aktien interessieren. Es wurde festgestellt, dass das Interesse junger Menschen an finanziellen Investitionen größer ist denn je, mit vielen, die auch in Kryptowährungen investieren. Investment-Begriffe, die einst domänenspezifisch schienen, sind nun in den Wortschatz der jüngeren Generation übergegangen. Sie entziehen sich den herkömmlichen Stereotypen – nicht alle sind Studierende oder kommen aus wohlhabenden Verhältnissen. Zudem hat sich ihre Einstellung zum Gespräch über Geld grundlegend geändert, angetrieben durch das Gefühl, etwas zu verpassen.

Ein Trend in den sozialen Medien ist die zunehmende Präsenz von Influencern, die über Finanzthemen informieren. Die Inhalte dieser Influencer werden oft als unterhaltsam und lehrreich empfunden, obwohl nicht alle Ratschläge gleichermaßen fundiert sind. Eine Fachkraft auf dem Gebiet der finanziellen Bildung erkennt in dieser Entwicklung eine Reaktion auf die Erkenntnis, dass die jüngere Generation nicht auf staatliche Rentensysteme bauen kann und eigenvorsorgen muss. Junge Menschen sind sich bewusst, dass sie aufgrund des Wunsches nach mehr Freizeit und weniger Arbeitsstunden, Einkommenseinbußen im Alter ausgleichen müssen. Sie beginnen daher früh, Geld für später beiseite zu legen.

Ein weiteres Thema ist die Nachhaltigkeit der Investments. Junge Anlegerinnen und Anleger nehmen zunehmend Abstand von rein renditeorientierten Anlagen und bevorzugen es, mit ihrem Geld auch positive Veränderungen zu bewirken. Gleichzeitig besteht bei der jüngeren Generation ein hohes Risiko der Verschuldung. Oft fehlt es an grundlegender Finanzbildung, was zu hohen Schulden führen kann, verursacht durch leichtfertiges Eingehen von Ratenzahlungen oder Konsum auf Pump. Es wird betont, dass Finanzbildung eine wichtige Maßnahme ist, um junge Menschen zu mündigen Konsumenten zu erziehen und Schulden zu vermeiden.

Ein Sozialunternehmen, das Bildungsprojekte zum Thema Finanzen entwickelt, stellt fest, dass trotz des wachsenden Interesses vieler junger Menschen der Aktienmarkt ein komplexes Thema bleibt. Es wird betont, dass neben der Börse das Wissen über Finanzen insgesamt wichtig ist und Aufklärung notwendig ist, um junge Menschen vor unseriösen Angeboten und Betrügereien zu schützen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Finanzkompetenz als Schlüssel zur Förderung einer selbstbestimmten und aufgeklärten Konsumhaltung unter jungen Menschen betrachtet wird.

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