Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, dass gentechnisch veränderte Lebens- und Futtermittel in der EU künftig einfacher erforscht und ohne spezielle Kennzeichnung verkauft werden können. Dabei sollen bestimmte Züchtungen von den strengen Gentechnikregeln ausgenommen werden, wenn sie auch auf herkömmliche Weise entstanden sein könnten.
Diese Züchtungen müssen jedoch weiterhin den gleichen Sicherheitsvorgaben unterliegen wie herkömmliche Züchtungen, die durch Kreuzung und Auslese entstanden sind.
Die Befürworter dieser lockereren Regeln argumentieren, dass der sichere Einsatz neuer gentechnischer Verfahren Landwirten den Zugang zu widerstandsfähigeren Pflanzen ermöglicht, die weniger Pestizide benötigen. Zudem erhoffen sie sich schnellere Fortschritte bei der Zucht von Pflanzen mit mehr Nährstoffen oder besserer Anpassungsfähigkeit an Trockenheit.
Viele Forschende und wissenschaftliche Organisationen drängen auf eine Deregulierung und sehen kein erhöhtes Risiko für Menschen und die Umwelt bei der Anwendung moderner gentechnischer Verfahren.
Kritiker hingegen befürchten, dass große Unternehmen durch Patente noch mehr Kontrolle über Lebensmittel erlangen und die biologische Landwirtschaft darunter leiden könnte.
Die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) äußerte vor der Präsentation der Pläne große Besorgnis. Sie betonte, dass Österreich mit großer Entschlossenheit gegen eine Einschränkung der Wahlfreiheit vorgehen werde.
Kommentar hinterlassen