Weltweit zählt Deutschland zu einem der erfolgreichsten Exportländer. Gründe dafür sind die hohe Innovationskraft der Unternehmen in Deutschland und deren Fähigkeiten in der Fertigung. Präzision, Qualität, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit sind nur einige der Attribute, welche Kunden auf der ganzen Welt mit dem Begriff „Made in Germany“ in Verbindung bringen.
Deutschland setzt dazu bewusst auf eine starke Unterstützung seiner Unternehmen durch eine entsprechende Förderpolitik und eine starke Förderung von Forschung und Entwicklung der ansässigen Unternehmen. Dabei haben viele der deutschen Unternehmen schon sehr früh verstanden, dass nicht nur die Forschung und Entwicklung im eigenen Land stattfinden sollte um erfolgreich zu sein. Auch die Fertigung und Herstellung der Produkte zahlt sich im eigenen Land aus. Durch eine geringe örtliche Distanz zwischen Forschung und Fertigung ist es möglich, rascher auf Änderungen im Produktdesign in der Fertigung zu reagieren. Zum anderen steckt in der Herstellung von technischen Produkten sehr viel Know How, welches verloren geht, wenn man die Fertigung komplett in Niedriglohnländer verlagert. Durch diesen Outsourcing Boom haben zum Beispiel Volkswirtschaften wie England oder die USA sehr viel an ihrer Innovationskraft eingebüßt. Entwicklung und Fertigung müssen Hand in Hand gehen, wenn man als Unternehmen erfolgreich sein will. Und deutsche Unternehmen beweisen dies Jahr für Jahr aufs Neue.
Der Aufstieg Deutschlands zur Industrienation Nummer Eins
Nach dem zweiten Weltkrieg und der damit einhergehenden Zerstörung standen die Zeichen zunächst auf Wiederaufbau und dem Verhindern einer humanitären Katastrophe. Die Fähigkeit der Deutschen, sich sehr gut zu organisieren und der Fleiß, welchen die Nachkriegsgenerationen aufbrachten, brachte Deutschland innerhalb weniger Jahrzehnte nach der totalen Zerstörung wieder an die Spitze der Weltwirtschaft. Deutsche Unternehmen wie Siemens oder Volkswagen beflügelten den wirtschaftlichen Aufschwung. Die Menschen hatten Arbeit und verdienten gute Geld, welches wiederum die Wirtschaft unterstützte. Häuser wurden gebaut, Infrastruktur Programme geschnürt und deutsche Technologien fanden am Weltmarkt reißenden Absatz. Überlegene Entwicklungsfertigkeiten der Unternehmen gepaart mit unschlagbarer Innovationskraft und Ingenieurskunst trugen gemeinsam mit der Beherrschung der Fertigung hoch qualitativer Produkte dazu bei, dass bald nichts mehr an das zerstörte Deutschland von einst erinnerte. Natürlich verlagerten auch viele Deutsche Unternehmen Teile ihrer Fertigung in den Nahen Osten oder nach Asien, um mit dem globalen Preiskampf mithalten zu können. Jedoch verstand man es in Deutschland, wesentliche Teile der Produktion im eigenen Land zu behalten. Dadurch war man auch sehr viel weniger anfällig für Produktpiraterie und konnte sich über Jahrzehnte sehr erfolgreich halten. Der Anteil der Fertigungsindustrie am Bruttoinlandsprodukt ist in Deutschland verglichen mit Ländern wie England, welche ihre einst starke Industrie zu Gunsten der Finanz- und Servicewirtschaft geopfert haben, deutlich höher. Das macht die deutsche Wirtschaft auch in Krisenzeiten, wie zuletzt 2009, deutlich robuster und weniger anfällig. Deutsche Marken leisten dabei Ihren Beitrag, da sie weltweit für ein gewisses Image stehen. Nämlich Langlebigkeit, Innovationskraft, Individualität, Leistungsfähigkeit, Qualität und Luxus.
Die deutschen Automobilhersteller
Kaum eine Industrie ist weltweit so erfolgreich wie die deutsche Automobilindustrie. Marken wie Volkswagen, BMW, Mercedes Benz, Daimler, Porsche, Audi oder Opel bestechen dabei durch Funktionalität, Qualität und Design. Diese Marken sind weltweit vertreten und tummeln sich dabei eher im Premiumsegment. Neueste Entwicklungen im Bereich des Automobilbaus gehen oftmals von Deutschland aus und verbreiten sich erst dann über andere Marken auf der ganzen Welt. Dabei haben die einzelnen Hersteller noch immer eine sehr hohe Fertigungstiefe in Deutschland. Verbunden mit den großen OEMs gibt es eine unglaubliche starke Automobilzulieferindustrie in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Hier haben sich Unternehmen wie Bosch, Continental oder ZF Friedrichshafen AG selbst zu Weltkonzernen entwickelt. Beinahe 35% der Arbeitsplätze in Deutschland sind direkt von der Automobilindustrie abhängig. Indirekt ist die Abhängigkeit noch weit größer. Außerdem zählte die Automobilindustrie mit 40% der gesamten Forschungs- und Entwicklungsausgaben zur F&E-stärksten Industrie in Deutschland. Volkswagen ist dabei weltweit die zweiterfolgreichste Marke in Sachen verkaufter Stückzahl nach Toyota und machte 2013 einen Jahresumsatz von mehr als 197 Milliarden Euro. Ebenfalls unter den Top zwanzig zu finden sind BMW und Daimler.
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau
Siemens, als global vernetzter Technologiekonzern, zählt wohl insgesamt zu den weltweit bekanntesten Unternehmen. In unterschiedlichen Branchen, wie der Energietechnik, der Transporttechnik durch Züge oder der Elektronik finden sich Siemens Produkte und Anlagen unter den erfolgreichsten und langlebigsten Produkten. Aber auch Unternehmen wie Thyssen Krupp, welche sehr erfolgreich Aufzüge bauen oder Jenbacher, welche Motoren und Kleinkraftwerke bauen, sind durch ihre Innovationskraft und die Leistungen ihrer Ingenieure weltweit bekannt. Viele der Wettbewerber kommen dabei aus dem eigenen Land wie zum Beispiel die Alstom Power AG, welche ähnlich wie Siemens, im Bereich Transport- und Kraftwerkstechnik erfolgreich unterwegs ist und bei Ausschreibungen ständig mit Siemens konkurriert.
Die deutsche Pharmaindustrie
Neben dem Maschinenbau und der Automobilindustrie ist auch die deutsche Pharmaindustrie weltweit bekannt. Hierbei haben sich über die vergangenen Jahrzehnte Unternehmen wie Bayer, Fresenius, Celesio oder Böhringer am Weltmarkt platziert und bestechen durch weltweite Patente und ausgeklügelte Vertriebsnetzwerke und global verteilte und weitreichende Unternehmensbeteiligungen. Deutsche Pharmariesen sind aus der Gesundheitsversorgung der modernen Zivilisation nicht mehr weg zu denken.
Die deutschen Handelsriesen
Unter den erfolgreichsten deutschen Marken finden sich auch einige Handelsunternehmen, welche selbst zu Zeiten von Amazon, Alibaba und Co ihre Umsätze steigern können und erfolgreich bleiben. Darunter zum Beispiel die Metro Gruppe, Edeka, REWE, Aldi oder auch die Würth Gruppe. Diese Unternehmen versorgen täglich mehrere Millionen von Kunden im Business to Business Bereich als auch im Business to Customer Bereich und machen Milliarden an Umsätzen. Dabei setzen diese Unternehmen auch auf Netzwerke außerhalb Deutschlands und tragen zum hohen Exportanteil Deutschlands bei. Indem sie deutsche Marken in ihren weltweit verteilten Läden verkaufen, werden deutsche Hersteller wiederum global bekannter und das Label „Made in Germany“ trägt zu Umsatzsteigerungen bei.
Energie- und Rohstofflieferanten
Auch unter diesem Industriezweig haben sich einige deutsche Marken weltweit etabliert. So zum Beispiel die RWE, als Energiedienstleister oder E.ON als nach Umsatz gerechnet drittgrößtes Unternehmen Deutschlands überhaupt. Auch BP, Total, Exxon und Shell, als Mineralöllieferanten, zählen zu den erfolgreichsten deutschen Marken und sind weltweit vertreten. Und dies, obwohl die natürlichen Mineralölvorkommnisse in Deutschland verschwindend gering sind, im Vergleich zu Ländern wie Saudi Arabien oder Russland. Dennoch schafften es diese Unternehmen weltweit Fuß zu fassen und erfolgreich zu werden.
Fazit – Deutsche Marken und das Label „Made in Germany“ stehen nach wie vor für Qualität und Zuverlässigkeit
Deutsche Hersteller haben sich über viele Jahrzehnte an der Spitze ihrer jeweiligen Branche gehalten. Die deutschen Unternehmen setzten dabei stets auf einen ausgewogenen Anteil an ausgelagerter Produktion und der Produktion im eigenen Land. Kritische Produktionsschritte wurden dabei stets im eigenen Land durchgeführt führten zum Erhalt der Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Auch in Zukunft wird „Made in Germany“ von den globalen Wettbewerbern als ernstzunehmendes Kriterium angesehen werden. Länder wie die USA versuchen mühevoll die eigene Industrie zurückzubekommen und zu stärken und auf dieselbe Strategie wie Deutschland zu setzen. Ein ausgewogener Anteil an Fertigungsindustrie im eigenen Land hilft dabei, resistenter gegen Finanzkrisen zu werden und stärkt die gesamte Volkswirtschaft eines Landes. Und auch die Konsumenten können einen Beitrag dazu leisten, die eigenen Volkswirtschaft zu unterstützen. Durch den Kauf von Produkten „Made in Germany“ wird dazu beigetragen, dass Deutschland auch in Zukunft das Industrieland Nummer Eins bleiben wird und erfolgreich in die nächsten Jahrzehnte starten kann!
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