In einer aktuellen Wendung hat der US Supreme Court ein kontrovers diskutiertes Gesetz aus Texas, bekannt als „Senate Bill 4“ („SB4“), vorübergehend auf Eis gelegt. Dieses Gesetz hätte es den texanischen Strafverfolgungsbehörden ermöglicht, Migrantinnen und Migranten festzunehmen und auszuweisen, die unerlaubt aus Mexiko in die USA eingereist sind. Ursprünglich sollte SB4 am 13. März in Kraft treten, doch nun steht eine Überprüfung durch das oberste Gericht an.
Laut SB4 würde ein illegaler Grenzübertritt in Texas zu einer kriminalisierbaren Handlung, die mit bis zu sechs Monaten Haft bestraft werden könnte. Bei Wiederholungstätern könnten sogar Haftstrafen von bis zu 20 Jahren drohen. Das US-Justizministerium hat Bedenken geäußert, dass diese Regelungen gegen die Verfassung verstoßen könnten.
Die Auseinandersetzung um die Grenzsicherung zwischen den USA und Mexiko ist kein neues Thema und sorgt bereits seit geraumer Zeit für Spannungen zwischen der Regierung von Präsident Joe Biden und dem texanischen Gouverneur Greg Abbott, einem bekennenden Anhänger von Bidens Amtsvorgänger Donald Trump. Abbott kritisiert die Bundesregierung für ihre angeblich unzureichenden Maßnahmen gegen illegale Grenzübertritte.
Die Debatte um die Grenzpolitik ist ein politischer Zankapfel in den USA und stellt eine besondere Herausforderung für Biden dar. Die Republikaner beschuldigen den demokratischen Präsidenten, massenhaft Ausländer ins Land zu lassen und damit Kriminalität und Drogenprobleme zu fördern.
Das Weiße Haus hingegen wirft den Republikanern vor, eine parteiübergreifende Lösung für die Grenzproblematik zu blockieren. Als möglicher Grund wird die Opposition von Trump genannt, der im kommenden November erneut ins Rennen um das Weiße Haus einsteigen möchte und das Thema Grenzpolitik als Wahlkampfmittel einsetzen könnte.
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