Im vergangenen Jahr haben sich die Präsidenten der Türkei und Russlands, Erdogan und Putin, viermal getroffen, aber seit Oktober nicht mehr. Die Beziehungen sind angespannt, insbesondere nach Erdoğans Unterstützung für die Ukraine und dessen Haltung zur NATO.
Der russische Austritt aus dem Getreideabkommen hat die Lage weiter verschärft; Moskau hat sogar auf ein türkisches Schiff im Schwarzen Meer geschossen. Erdogan, der das Getreideabkommen positiv beeinflusst hatte, steht nun vor einem Dilemma. Das Thema steht bei seinem bevorstehenden Besuch in Sotschi auf der Tagesordnung.
Außenminister beider Länder haben sich bereits getroffen, um die Bedingungen für die Wiederaufnahme des Abkommens zu besprechen. Dabei ist Erdogan nicht nur auf bilaterale Beziehungen aus, sondern will durch eine Lösung auch international und inländisch punkten. UN-Generalsekretär Guterres hat ebenfalls Vorschläge gemacht, um Russland wieder ins Boot zu holen.
Sollte das Abkommen neu aufgelegt werden, könnte dies für beide Seiten vorteilhaft sein. Putin würde Kritik entgehen, eine Hungerkrise provoziert zu haben, während Erdogan seine internationale Stellung stärken könnte. Dabei ist es Erdogan, der diesmal die Reise unternimmt, ein Zeichen, das in beiden Kulturen als Schwäche interpretiert werden könnte.
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