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Gesundheitsversprechen

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Die Verbraucherzentralen haben 46 gesundheitlich aufgepeppte Lebensmittel darauf hin geprüft, ob sie tatsächlich die ausgelobten Gesundheitsversprechen einhalten.
In Supermärkten liegen immer mehr Lebensmittel mit Gesundheitsversprechen – sogenannten „Health Claims“. Obwohl die EU mittlerweile strenge Vorgaben für Gesundheitswerbung auf Lebensmitteln macht und zurzeit europaweit aufgrund der Health Claims Verordnung nur circa 250 Claims erlaubt, nutzen viele Hersteller Schlupflöcher der Verordnung. Andere beachten die rechtlichen Vorgaben nicht. Folgende sechs Tricks fielen in der Stichprobe besonders häufig auf:

Nicht zugelassen, trotzdem auf dem Etikett: 43 Prozent der Produkte wiesen Claims auf, die aus Sicht der Verbraucherzentrale nicht zugelassen sind. Beispielsweise wurden probiotische Keime für ein „gesundes Wachstum“ ausgelobt, obwohl es dafür keinen erlaubten Claim gibt.
Erlaubter Wortlaut stark verändert: Auf 22 Produkten wurde der Wortlaut so verstärkt, dass z.B. aus einer „Unterstützung einer normalen Funktion des Immunsystems“ ganz hochtrabend ein „wichtiger Beitrag zum Aufbau des Immunsystems“ wurde. Das ist jedoch aus Sicht der Verbraucherzentralen nicht zulässig.
Zucker- und Fettbomben mit Gesundheitsversprechen: Vitamin- und Mineralstoffbeimischungen sind billig und verpassen so manchem hochkalorischen Lebensmittel zu Unrecht ein gesundes Image. Hier muss die EU unbedingt mit Nährwertprofilen nachbessern, damit nicht auf einer Kinderwurst, die zu einem Viertel aus Fett besteht, ein Gesundheitsversprechen wie „Calcium wird für die Erhaltung normaler Knochen und Zähne benötigt“, ausgelobt werden darf. Wie zu erwarten laufen die Anbieter Sturm gegen diese Maßnahme und der EU-Kommission fehlt offenbar der Mut, dieses wichtige Herzstück der Verordnung umzusetzen.
Kein Vitamin-C-Mangel in Deutschland: Die Anbieter nutzen den Mythos Vitaminmangel für ein gutes Geschäft. Beispielsweise werben sie auf angereicherten Lebensmitteln mit dem Claim „Vitamin C leistet einen wichtigen Beitrag zum Aufbau und der Funktionsfähigkeit der Abwehrkräfte“. Vitamin C, das zeigte die Erhebung, wird am häufigsten zugesetzt, obwohl die gesamte Bevölkerung damit gut versorgt ist.
Überzogene Gesundheitsversprechen bei Kinderlebensmitteln: Die untersuchten Kinderlebensmittel schneiden besonders schlecht ab; drei Viertel tragen aus Sicht der Verbraucherzentrale übertriebene oder falsche Gesundheitsversprechen auf dem Etikett.
Fehlende Claims bei Pflanzenstoffen: Für Claims zu Pflanzenstoffen gibt es noch gar keine Regelungen, obwohl diese dringend erforderlich wären.
Wer sich wirklich gesünder ernähren will, sollte mehr unverarbeitete Lebensmittel in Form von Gemüse oder Obst essen, Gesundheitsversprechen hinterfragen und nicht jeden Werbespruch für bare Münze nehmen. Die Lebensmittelüberwachung sollte gegen Verstöße konsequenter vorgehen. Anschauungsmaterial und Wissenswertes zum Thema Health Claims bieten die Verbraucherzentralen auch auf der Internationalen Grünen Woche vom 16. bis 25. Januar in Berlin. Der Stand der Verbraucherzentralen, an dem auch die hessischen Verbraucherschützer vertreten sind, befindet sich in Halle 23 a, in der Sonderschau des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Quelel:VZHessen

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