Ach, Gil Ofarim, der Meister des Dramas, hat sich mal wieder in den Scheinwerfer gerückt – diesmal allerdings nicht mit einer herzzerreißenden Ballade, sondern mit einer Geschichte, die selbst die kreativsten Drehbuchautoren nicht besser hätten erfinden können. Im Landgericht Leipzig gab unser Star nämlich zu, dass er über zwei Jahre lang eine Geschichte erzählt hat, die mehr Plot-Twists aufweist als eine durchschnittliche Soap-Opera.
Stellen Sie sich vor: Ein unschuldiger Hotelmanager wird plötzlich zum Bösewicht einer nationalen Schlammschlacht, alles dank einer angeblich antisemitischen Beleidigung, die nie stattgefunden hat. Man könnte fast meinen, Ofarim hätte eine zweite Karriere als Romanautor in Erwägung ziehen sollen. Das Hotel und seine Mitarbeiter wurden durch diese fiktive Erzählung wochenlang zum Ziel öffentlicher Anfeindungen, Zimmerstornierungen inklusive – ein echter Kassenschlager mit realen Konsequenzen und einem Schaden, der in die Millionen geht. Der Plot-Twist? Vor Gericht stellte sich heraus, dass die ganze Geschichte reine Fiktion war. Ein Oscar für das beste Drehbuch ist Ofarim damit sicher nicht entgangen.
Das Leipziger Urteil? Ein klassischer Cliffhanger. Das Verfahren wurde gegen eine Gage von lächerlichen 10.000 Euro vorläufig eingestellt. Man könnte fast meinen, die Justiz hätte sich von Ofarims dramaturgischem Talent anstecken lassen und beschlossen, die Spannung mit einem milden Urteil weiter aufrechtzuerhalten. Diese Summe soll an die jüdische Gemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz gehen – eine Geste, die in etwa so überzeugend wirkt wie eine Entschuldigung per Autokorrektur.
Und jetzt, wo die Scheinwerfer wieder auf ihn gerichtet sind, scheint Ofarim sich in die Rolle des abwesenden Hauptdarstellers zu versetzen, der vergessen hat, zur Premiere seines eigenen Films zu erscheinen. Vier Monate nach dem Urteil hat er noch keinen Cent überwiesen. Wäre ich der Regisseur dieses Dramas, hätte ich längst das Drehbuch umgeschrieben.
Vor Gericht gestand Ofarim zwar die Vorwürfe ein und bat um Entschuldigung, aber von echter Reue war etwa so viel zu spüren wie von Tiefgang in einem Sommer-Pop-Hit. Es scheint, als wüsste Ofarim tatsächlich nicht, was Worte wie Respekt und Anstand bedeuten, denn sonst würde er sich nicht so verhalten, als wäre er der unauffindbare Hauptdarsteller in einem schlecht inszenierten Theaterstück.
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