Das Anlageprodukt „PiKonstant“ wurde deutschen Kleinanlegern mit der Sicherheit eines Investmentfonds seitens des Emittenten und des Fondsmanagements schmackhaft gemacht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen nennen die Risikokategorie 3, also tendenziell geringes Risiko.
Jetzt plötzlich sind die Wertverluste nach Neubewertung einzelner Positionen hoch, der Handel ist ausgesetzt, ein wirtschaftlicher Totalverlust steht im Raum. Aber: Anleger haben wohl gute Chancen ohne wesentliche wirtschaftliche Schäden aus dem Investment heraus zu kommen, so die Einschätzung der Interessengemeinschaft IG PICAM PICCOR PICCOX ANLEGER e.V.
Bei dem PiKonstant handelt es sich um ein offenes Investvermögen (umgangssprachlich Investmentfonds) mit der vollständigen Bezeichnung „CROWD – pikonstant A“ mit ISIN Nummer LU1300284111.
Alles klar, denkt sich der Anleger, es handelt sich hier um einen ordentlich zugelassenen Investmentfonds, mit Prospekt und ISIN-Nummer. Dass er in Luxemburg zugelassen wurde und aufgrund der EU-Regularien in der ganzen EU verkauft werden kann soll der Qualität – auf den ersten Blick – keinen Abbruch tun. Die EU bürgt ja mit ihrer Leidenschaft für Regulierung für Qualität. Sollte man glauben.
Ein hässliches Erwachen:
Wie in der Erträgnisaufstellung per 31.12.2017, die von der Deoptbank Moventum wohl im Mai 2018 an Anleger versendet wurde, hat der PiKonstant jedoch empfindliche Verluste aus Neubewertung einer Vielzahl seiner Investment-Positionen zu beklagen. Insgesamt wohl ein Verlust von rund 60 % per Ende 2017. Der PiKonstant ist aktuell vom Handel ausgesetzt, so dass er nicht einmal zum „Ramschpreis“ verkauft werden kann.
Dies scheint aber nicht das Ende der Fahnenstange zu sein: „Wir gehen von wesentlich höheren Verlusten aus, sollten die Bewertungen kaufmännisch korrekt über alle Investment-Positionen des PiKonstant durchgeführt werden. Warum nur sehr wenige solcher Postionen per 31.12.17 auf einen Erinnerungswert abgeschrieben wurden erschließt sich uns nicht. Würden alle dubiosen Positionen korrekt wertberichtigt werden, so würden wir derzeit aufgrund der uns vorliegenden Unterlagen von einem Bewertungs-Verlust von möglicherweise über 80 % ausgehen.“ So ein Sprecher der Interessengemeinschaft IG PICAM PICCOR PICCOX Anleger. e.V.
Glück im Unglück für die PiKonstant Anleger?
Der PiKonstant ist als Teil des PICCOR/PICCOX-Anlageskanda-Komplexes einzuordnen. Die Ermittlungen der IG PICAM PICCOR PICCOX Anleger. e.V. um den Anlageskandal betreffend die PICCOR AG und die PICCOX Inhaberschuldverschreibung haben offenbar ebenfalls eine Vielzahl von Hinweisen für ein prospektwidriges Verhalten auf Seiten von Emittenten und Fondsmanagement zu Tage gefördert. Dieses könnte die Haftung eines zahlungsfähigen Haftungsgegners begründen. Für Anleger bietet sich eventuell eine Möglichkeit sich schadlos zu halten.
„Sofern der Vermittler Mitglied der IG PICAM PICCOR PICCOX Anleger ist, so können wir über ihn seine Anleger, die in der PiKonstant investiert sind, mit einer konkreten Handlungsmaßnahme bekannt machen. Anleger können sich selbstverständlich auch direkt an uns wenden“ so ein Sprecher der Interessengemeinschaft. Damit hätten die PiKonstant-Anleger, von allen Betroffenen des vorgenannten Anlageskandals, möglicherweise Glück im Unglück.
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