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Gold & Silber – Auch nicht immer eine sichere Anlage, was die Wertbeständigkeit anbetrifft

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Gold und Silber, sind was den Preis anbetrifft, auch den Preisschwankungen des Marktes unterworfen. Gold und Silber werden gerne auch als sichere Produkte verkauft. Sicher hießt hier bitte nicht, „dass Sie damit keine Verluste machen können“- daran sollten Sie grundsätzlich immer denken, wenn Ihnen ein Vermittler solche Produkte zum Kauf anbietet. Vorsicht auch, wenn es sich um einen sogenanten Goldsparplan handelt. Nach Recherchen der Verbraucherzentralen sind solche Verträge nahezu immer zu teuer. Hiervon muss man komplett abraten, so eine Gesprächspartnerin der Verbraucherzentrale in Düsseldorf in einem Telefongespräch. Recht hat die Dame. Schwierig und gefährlich wird es auch dann, wenn sie dem Initiator des Goldsparplanes zum Beispiel erlauben mit dem, eigentlich für Sie gekauften Gold dann Handel zu betreiben. Dort möglicherweise anfallende Verluste gehen vollumfänglich zu Ihren Lasten.

Niedrige Zinssätze, Inflation oder Deflation, der fallende Wert des Euro, die Bankenkrisen und das Missmanagement der Banken führen dazu, dass findige Initiatoren am Kapitalmarkt Anlegermodelle entwickelt haben, die Verbraucher dazu führen sollen vorgeblich renditestarke und sichere Alternativen zum Zwecke der Altersvorsorge oder Vermögensbildung abzuschließen.

Die bei oberflächlicher Betrachtung als innovative Sparanlagen präsentierten Alternativen sind indes nicht ohne Risiko für den jeweiligen Verbraucher, sieht man sich die konkrete Umsetzung am Markt an. Die Verbraucher sind einmal mehr dazu aufgerufen, kritisch die ihnen gegenüber gemachten Angebote zu überprüfen und Geschäftsabschlüsse zu vermeiden, die im Zweifel sogar das Risiko eines Totalverlustes beinhalten können.

Vorsicht ist insbesondere dann geboten, wenn man dem jeweiligen Verbraucher vorgaukelt, dass der Abschluss eines entsprechenden Sparplanes Gold bzw. Silber mit keinen oder ausschließlich extrem geringen Risiken verbunden ist. Erst Recht wenn man ein konkretes Ziel hat, auf das man spart.

Bei weitem geht es bei den zu beachtenden Risiken nicht nur um die am Markt erzielbaren Preise für das jeweilige Edelmetall. Die sogenannten Marktschwankungen kennzeichnen seit jeher den Kauf und Verkauf von Edelmetall. Dabei waren in den 1980´er Jahren ähnliche Höchstpreise zu bezahlen, wie dies ggf. heute der Fall sein könnte. Wertentwicklung in der Zukunft? Die Wirtschaftsfachleute sind sich (wie sollte es anders sein) nicht einig.

Gerade in Bezug auf Bestellungen, die einen Ratenkauf von physischem Edelmetall vorsehen ist u.E. Vorsicht geboten. Irreführende Produktinformation von Edelmetallhändlern, die mit Sparprogrammen Kapitalanlagemodelle in Form vor Ratenkaufverträgen vertreiben ist ggf. sogar mit der erforderlichen Skepsis entgegenzutreten, ob dies wirklich den eigenen Anlagezielen entspricht.

Ein Versprechen, dass das Geld des Anlegers quasi in Gold bzw. Silber umgetauscht und jederzeit vom Anleger zurückgekauft werden kann, ist nämlich nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen gar nicht so einfach ermöglich. Und unter Berücksichtigung der übrigen anlagespezifischen Risiken des jeweiligen Anlageprodukte ggf. sogar als Täuschung zu entlarven.

Zwar kann auch ein sukzessiver auf von Anteilen an einem Bruchteilseigentum – bei juristischer weiter Auslegung – noch als Eigentumsverschaffung physischen Edelmetalls verstanden werden. Das aber tatsächlich kein Eigentum an physischen Edelmetall zu Gunsten des Verbrauchers erworben wird, wenn die Schiebung der Bruchteilsgemeinschaft auf Dauer ausgeschlossen sein soll, belegt das man allenfalls von Eigentumsrechten „2. Klasse“ sprechen kann. Der Einzelne kann dann eben gerade eben nicht über das physische Edelmetall verfügen, als hätte er über seine Hausbank Goldbarren gekauft.

Auch übrige Vertragsbedingungen keinen Anlass zum Zweifel darüber geben, ob im vorliegenden Fall tatsächlich eine konservative Sparanlage oder vielmehr ein spekulatives Investment vermittelt wurde.

2 Kommentare

  • Kann ja nur bedeuten, VORSICHT VOR DEN SCHWARZEN SCHAFEN!

    Also ist die Warnung vor Reiner Hamberger, der mit seiner Solar9580 über Jahre Vertrieb und Kunden getäuscht hat, dann mit Neckermann Strom, bzw mit NECKERMANN NEUE ENERGIE AG, sowie BBK und SunRise Energie GmbH Gelder von Anlegern veruntreut hat und jetzt zusammen mit Michael Turgut sich im Goldvertrieb engagiert, mehr als berechtigt.

    Zumindest sollte jeder Anleger sehr genau hinsehen, was er dort abschließt. Bei einer langen Laufzeit der Verträge und einer Einmalanlage gibt es für den Vertrieb die höchste Provision, letztlich bezahlt das der Anleger.

    Also lassen sie sich als Anleger über die Kosten genau aufklären…sollten Sie von Hamberger und seinen Weggefährten keine Antwort bekommen, FINGER WEG!

  • Dass bei Goldsparplänen eine kritische Überprüfung des Angebots unverzichtbar ist, ist vollkommen richtig. Wenn man generell von einer ganzen Anlageform abrät, weil es schwarze Schafe gibt, bleibt eigentlich nur, sein Geld zuhause unter der Matratze zu horten. Aber im Ernst: man muss sich natürlich informieren. Dazu gehört auch, sich die Geschäftsbedingungen durchzulesen und Preise zu vergleichen. Was im Supermarkt für viele selbstverständlich ist, scheint bei der Geldanlage den meisten dann doch zu mühsam. Dabei kann man doch in recht kurzer Zeit herausfinden, ob ein Angebot wirklich was taugt, soferne man Google bedienen kann.

    Das Risiko eines Totalverlustes gibt es derzeit bei keinem mir bekannten Goldsparplan. Außer natürlich bei Betrug, wie im Falle der BWF-Stiftung. Aber das liegt ja nicht an der Anlageform.

    Gleiches gilt auch für die Hinweise im Artikel, die sich auf die Natur einer Anlage in Gold beziehen. Natürlich muss man bedenken, dass der Goldpreis schwankt und das in seine Überlegungen bezügl. des Anlageziels miteinbeziehen. Auch das kann aber natürlich nicht heißen, dass die Anlageform generell schlecht ist – aber natürlich nicht für alle Anlageziele geeignet.

    Interessieren würde mich, warum ein Versprechen, das Gold jederzeit zurück zu kaufen, so problematisch ist? Ja, manche Anbieter haben das in den AGB und das wäre dann hinfällig, wenn der Anbieter zahlungsunfähig ist. Aber da es für Gold einen Marktpreis gibt, kann man das jederzeit an jemand anderen verkaufen. So what? Problematisch wäre das nur dann, wenn der Anbieter einen Rückkaufpreis verspricht, der über dem Marktpreis liegt. Hier müsste man bei einem Verkauf an Dritte Abschläge hinnehmen. Allerdings kann das ohnehin nur ein Anbieter versprechen, der das Gold bereits überteuert an die Anleger verkauft. Für jemanden, der sich vorher informiert, scheidet ein solcher Anbieter also ohnehin schon von vornherein aus.

    Auch das Bruchteileigentum ist bei seriösen Anbietern kein Problem. Entweder können diese frei gehandelt werden, oder man kann sich das Gold auch in kleineren Einheiten ausliefern lassen. Gerade in diesem Punkt sind die Vertragsbedingungen allerdings höchst unterschiedlich. Auch daher ist das Lesen der selbigen unverzichtbar.

    Ob Gold an sich nun ein konservatives oder spekulatives Investment ist, liegt ganz im Auge des Betrachters. Beide Sichtweisen haben ohne Zweifel Ihre Berechtigung.

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