Unter dem Namen „Jubiläums-Anleihe“ vertrieb die Green City Energy AG aus München eine Inhaberschuldverschreibung mit Festzinsversprechen von 4 bzw. 5 Prozent pro Jahr. Im Internet bewarb das Unternehmen seine Festzinsanleihe als „sichere Geldanlage“. Doch sicher ist diese Inhaberschuldverschreibung keineswegs – auch nicht, wenn mit dem eingenommenen Geld Solar-, Wind- oder Wasserkraftwerke gebaut werden sollen.
Erneuerbar ist nicht nur wunderbar
Bei der Auswahl von nachhaltigen Geldanlagen sollten Sie darauf achten, sich über die damit verbundenen Risiken gründlich zu informieren. Bei der Jubiläumsanleihe von Green City Energy zählen dazu neben dem Wagnis einer denkbaren Insolvenz, dass bei der Zeichnung noch gar nicht feststeht, in welche Projekte die Investitionen erfolgen sollen (sogenannter Blind-Pool) und dass es keinen Börsenhandel und damit keinen vorzeitigen Ausstieg aus der Anleihe gibt.
Green City Energy abgemahnt
Wir haben die Green City Energy AG wegen der irreführenden Werbung für ihre „Jubiläums-Anleihe“ abgemahnt. Das Unternehmen hat erklärt, die Schuldverschreibung nicht mehr als „sichere Geldanlage“ zu bewerben. Zwischenzeitlich ist die Anleihe „ausverkauft“ – rund 750 Anleger haben das gesamte Emissionsvolumen in Höhe von 10 Mio. Euro gezeichnet. Wir gehen davon aus, dass Green City Energy auch die nächste und folgende Anleihen nicht mehr mit der irreführenden Aussage „Sicherheit“ bewerben wird.
Hohe Zinsen, hohes Risiko
Unternehmensanleihen, die Anlegern in der Regel mit hohen Renditeversprechen verkauft werden, bergen immer das Risiko, dass bei einer Insolvenz des Unternehmens weder Zinsen noch das angelegte Geld zurückgezahlt werden. Auch bei grünen Geldanlagen ist eine Unternehmensanleihe immer nur so gut, wie ihr Emittent zahlungsfähig ist. Am Totalverlustrisiko ändert weder die Aussicht einer Investition in Erneuerbare-Energien-Anlagen noch das Versprechen auf feste Zinsen etwas.
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