Die schwedische Staatsanwaltschaft hat die Klimaaktivistin Greta Thunberg wegen Missachtung der Polizei angeklagt, nachdem sie angeblich bei einer Klimaprotestaktion im Juni in Malmö nicht von der Szene abgerückt sein soll.

„In diesem Jahr hat eine junge Frau an einer Klimademonstration teilgenommen, die laut Anklage den Verkehr in Malmö gestört hat“, heißt es in der Erklärung. Die Frau „weigerte sich, den Befehl der Polizei zu befolgen, die Szene zu verlassen“, fügte sie hinzu.

Obwohl in der Erklärung kein Name genannt wird, bestätigte Annika Collin, Sprecherin der schwedischen Staatsanwaltschaft, gegenüber CNN, dass es sich um Thunberg handelt.

„Die strafrechtliche Einordnung lautet auf Missachtung von Vollstreckungsbeamten. Laut Anklage wurde die Tat vorsätzlich begangen“, heißt es in der Erklärung der Staatsanwaltschaft.

Thunberg droht eine Geldstrafe oder eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten, so die Staatsanwaltschaft. „Heute haben junge Aktivisten von @tatillbakaframtiden zum dritten Tag in Folge Öltanker im Hafen von Malmö blockiert. Die Klimakrise ist bereits für unzählige Menschen eine Frage von Leben und Tod. Wir entscheiden uns dafür, nicht tatenlos zuzusehen, sondern die fossile Brennstoffinfrastruktur physisch zu stoppen. Wir fordern die Zukunft zurück“, sagte Thunberg in einem Instagram-Beitrag während des Protests.

Irma Kjellström, Sprecherin von Ta Tillbaka Framtiden, sagte, Thunberg sei eine von vielen jungen Menschen, die Öltanker blockiert hätten. „Nachdem wir die Industrie, die unsere Zukunft verbrennt, blockiert haben, werden nun Anklagen gegen uns erhoben. Während Anklagen gegen uns erhoben werden, geht das eigentliche Verbrechen weiter hinter den Toren, die wir blockiert haben“, sagte sie zu CNN.

Ein Sprecher von Thunberg sagte CNN, dass sie für einen Kommentar nicht verfügbar sei.

Im Januar wurde Thunberg während eines Protests in Lützerath, Deutschland, gegen die Erweiterung eines Kohlebergwerks von der Polizei festgenommen. Sie wurde noch am selben Tag freigelassen.