Mehr als 200 Einwanderer haben am Dienstag einen Hungerstreik in der seit Montag besetzten juristischen Fakultät der Universität Athen begonnen.
Die zumeist aus Nordafrika stammenden Migranten waren am Wochenende mit einer Fähre von der Insel Kreta nach Athen gekommen. In der juristischen Fakultät herrschten chaotische Zustände. Die hygienischen Zustände waren bereits nach 24 Stunden Besetzung schlimm. Das Rektorat schloss die Fakultät. «Das kann so nicht weitergehen», sagte die griechische Bildungsministerin Anna Diamantopoulou im Fernsehen.
Am Montag hatten Mitglieder linker Organisationen die Migranten aus Kreta nach Athen gebracht und in die Universität eingeschleust. Fast alle Parteien kritisierten die Aktion. Die meisten der Migranten hatten auf Kreta gelegentlich gearbeitet. Sie können ihre Aufenthaltserlaubnis nicht verlängern, weil sie keine Arbeitgeber mehr finden, die ihnen Arbeit geben. Seit den verschärften Kontrollen auf dem Mittelmeer ist Griechenland für Einwanderer aus Afghanistan, dem Iran, dem Irak und Afrika zum zentralen Tor in die EU geworden. Das Land ist mit dem Ansturm von Einwanderern überfordert; die Zustände in vielen Flüchtlingslagern gelten als unzumutbar. Die griechischen Behörden griffen in den vergangenen vier Jahren mehr als eine halbe Million illegale Einwanderer auf.
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