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Gröner erneut im Visier

fsHH (CC0), Pixabay
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Die Geschichte um das Bauunternehmen Gröner könnte direkt aus einer düsteren Satire stammen: Erst Durchsuchungen in Leipzig, jetzt auch in Berlin – offenbar gehen den Ermittlern die Baustellen nicht aus. Wie der Anwalt der Gröner Group pflichtbewusst bestätigte, handelt es sich bei den Berliner Durchsuchungen „um die gleichen Gesellschaften, die schon letzten Freitag in Leipzig dran waren“. Offenbar wird hier auf Kontinuität gesetzt, wenn auch in die falsche Richtung.

Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung. Doch keine Sorge, betont der Anwalt: Das operative Geschäft sei natürlich nicht betroffen. Wer sich jetzt fragt, wie ein Unternehmen ohne funktionierende Basis operativ tätig sein soll, der ist wohl einfach nicht visionär genug für die Baubranche.

Was suchen die Ermittler eigentlich?

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft will man sich durch Geschäfts- und Buchhaltungsunterlagen endlich Klarheit über den Zeitpunkt einer möglichen Zahlungsunfähigkeit verschaffen. Ach, und dann wäre da noch der Verdacht, dass die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer nicht ganz fristgerecht bei den Krankenkassen angekommen sind. Offenbar ist die Finanzplanung in der Gröner-Welt so kreativ wie die Architektur: Hauptsache, die Fassade stimmt.

Die Ermittlungen dazu laufen übrigens schon seit August – was zeigt, dass die Ermittler ebenso geduldig wie beharrlich sind. Baustellen brauchen schließlich ihre Zeit, selbst wenn es sich nur um metaphorische handelt.

Gröner bleibt gelassen – zumindest äußerlich

Christoph Gröner selbst sieht natürlich keinen Grund zur Panik. Eine Privatinsolvenz? Aber bitte, er ist doch ein Bauunternehmer! Die Gräben, die er aufreißt, sind rein geschäftlicher Natur. Dass das Amtsgericht Leipzig dennoch ein Verfahren gegen ihn eröffnet hat, dürfte ihn genauso überrascht haben wie eine Baustelle, die plötzlich in Verzug gerät – also gar nicht.

Handwerker fordern ihr Geld – und bleiben leer aus

Der traurige Nebeneffekt des Gröner-Kapitels: Viele kleine Handwerksbetriebe und Baufirmen sitzen auf unbezahlten Rechnungen. Einer der betroffenen Handwerker bringt es auf den Punkt: „Er schuldet mir 730.000 Euro.“ Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Christoph Gröner, so scheint es, hat eine neue Kunstform perfektioniert: das Schuldenmanagement durch Tatenlosigkeit.

Fazit: Mehr Fragen als Antworten

Die Geschichte der Gröner Group ist eine einzige Baustelle. Von Leipzig über Berlin bis hin zu den Krankenkassen – überall bleibt der Eindruck, dass es an der Grundstruktur mangelt. Vielleicht wird am Ende doch noch ein Fundament gefunden, aber sicher nicht dort, wo man es erwarten würde. Bis dahin bleibt Christoph Gröner gelassen – schließlich ist er in der Baubranche, wo selbst das Chaos manchmal als „kreativer Prozess“ verkauft wird.

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